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Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...

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Lanker See<br />

auf, was einen deutlichen Anstieg des Biovolumens<br />

bewirkte. Das N/P-Verhältnis in <strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong><br />

lag jetzt bei 10 <strong>und</strong> geriet damit in einen Bereich,<br />

in dem Stickstoff zum wachstumsbegrenzenden<br />

Faktor <strong>für</strong> das Phytoplankton wird. Anorganischer<br />

Stickstoff stand nur in geringen Konzentrationen<br />

als Ammonium zur Verfügung.<br />

Ende Juli bis Ende August stiegen die Phosphorkonzentrationen<br />

im See sprunghaft an, obwohl die<br />

Gehalte in <strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong> gleich geblieben waren.<br />

Unter vermutlich windstillen Verhältnissen <strong>und</strong> geringem<br />

Wasserzustrom hatte sich im Juli eine<br />

Temperaturschichtung eingestellt, die im Tiefenwasser<br />

zu Sauerstoffdefiziten führte. Zwar sank<br />

die Sauerstoffsättigung in <strong>der</strong> 5 m-Schicht nur auf<br />

50 %, am Sediment war sie vermutlich aber geringer,<br />

denn in <strong>der</strong> nachfolgenden Durchmischungsphase<br />

stieg <strong>der</strong> Phosphor deutlich an, obwohl <strong>der</strong><br />

P-Gehalt <strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong> im abflussreichen August<br />

eher niedrig lag (Abbildung 72). Starker Fraß von<br />

Cladoceren (Daphnia cucullata mit über 100 Ind./l)<br />

kann ebenfalls zur höheren Verfügbarkeit von<br />

Phosphor, <strong>der</strong> jetzt zu etwa 50 % anorganisch<br />

vorlag, beigetragen haben. Zudem waren die<br />

Frachten <strong>der</strong> beiden kleineren Zuflüsse im Juli<br />

erhöht (s.o.), <strong>und</strong> es kam aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> hohen<br />

Nie<strong>der</strong>schläge zu erhöhten Abschwemmungen von<br />

den seenahen Flächen. Ab Juli dominierten in <strong>der</strong><br />

Phytoplanktongemeinschaft fädige Cyanobakte-<br />

118<br />

mm³/l<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Phytoplankton-Biovolumen<br />

Cyanobakterien Cryptophyceae<br />

Bacillariophyceae Chlorophyceae<br />

Dinophyceae Sonstige<br />

J F M A M J J A S O N D<br />

2002<br />

rien, <strong>der</strong>en Biomasse Ende Juli das Jahresmaximum<br />

erreichte. Lediglich Ende August wurde die<br />

kurzzeitig abnehmende Biomasse <strong>der</strong> Cyanobakterien<br />

von <strong>der</strong> <strong>der</strong> Dinoflagellaten (hauptsächlich<br />

Periniopsis polonicum) übertroffen. Zu beiden<br />

Zeitpunkten traten hauptsächlich zur Stickstofffixierung<br />

befähigte Cyanobakterienarten <strong>der</strong> Gattung<br />

Anabaena auf, die bei einer potenziellen<br />

Stickstofflimitation einen möglichen Selektionsvorteil<br />

nutzen konnten.<br />

Von September bis November dominierten mit<br />

leicht abnehmen<strong>der</strong> Tendenz weiterhin Cyanobakterien,<br />

wobei jetzt jedoch im Gegensatz zu den<br />

Vormonaten hauptsächlich Vertreter <strong>der</strong> Gattung<br />

Limnothrix vorherrschten. Ab Oktober wurden<br />

diese zunehmend durch centrische Kieselalgen<br />

verdrängt, die im November einen Biovolumenanteil<br />

von 38% ausmachten. Das Gesamtbiovolumen<br />

(10 mm³/l) <strong>und</strong> die Chlorophyllwerte<br />

(56 µg/l) blieben bis in den November hinein auf<br />

einem hohen Niveau. Das Zooplankton verlor an<br />

Bedeutung, lediglich die Zahlen <strong>der</strong> Detritus fressenden<br />

Gruppe <strong>der</strong> Ciliaten nahmen noch zu. Der<br />

Sauerstoffhaushalt war überwiegend ausgeglichen.<br />

Nur in kurzen, vermutlich windstillen Phasen<br />

kam es zu Temperaturschichtungen mit Sauerstoffzehrung<br />

im Tiefenwasser <strong>und</strong> Übersättigung<br />

im Oberflächenwasser (beson<strong>der</strong>s ausgeprägt im<br />

Juli 2002).<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Zooplankton-Biomasse<br />

Cladocera Nauplien<br />

Calanoide Copepoda Cyclopoide Copepoda<br />

Ciliata Rotatoria<br />

µg/l TG<br />

J F M A M J J A S O N D<br />

Abbildung 71: Phytoplankton-Biovolumen sowie Zooplankton-Biomasse (als Trockengewicht) im Südbecken des Lanker Sees<br />

2002 (Zooplankton-Trockengewicht ohne Leptodora kindtii, die im Mai, Juni <strong>und</strong> Juli mit Biomassen von bis zu 4000 µg/l auftrat)<br />

2002

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