Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Lanker See<br />
Von 1992 bis 2000 wurde <strong>der</strong> Lanker See vom<br />
Kreis Plön an 6 Seemessstellen untersucht (KREIS<br />
PLÖN 1998 <strong>und</strong> KREIS PLÖN 2002). Die Schichtungsverhältnisse<br />
im Nordbecken waren sehr variabel<br />
sowohl was die Dauer <strong>der</strong> Schichtung als<br />
auch die Lage <strong>der</strong> Sprungschicht angeht, zeitweilig<br />
wurde eine doppelte Sprungschicht festgestellt.<br />
Dies entspricht den Beobachtungen von 2002 <strong>und</strong><br />
stützt die Vermutung, dass das Schichtungsverhalten<br />
stark von den meteorologischen Bedingungen<br />
<strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e von den nie<strong>der</strong>schlagsbedingten<br />
Zuflüssen aus <strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong>, abhängt.<br />
Das Muster <strong>der</strong> Sichttiefen entsprach dem 2002<br />
gef<strong>und</strong>enen mit einem Klarwasserstadium im Mai.<br />
Bezieht man die Ergebnisse von 2002 mit ein, so<br />
scheinen die Sichttiefen über die Jahre hinweg<br />
<strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e im Herbst tendenziell abzunehmen.<br />
.Phosphor <strong>und</strong> Stickstoff zeigten von Jahr zu<br />
Jahr starke Schwankungen, wobei sich beim<br />
Phosphor eine leicht abnehmende Tendenz abzeichnet.<br />
Insgesamt scheint im Lanker See, ähnlich wie es<br />
bei einer Vielzahl an<strong>der</strong>er <strong>Seen</strong> zu beobachten ist,<br />
die Abnahme <strong>der</strong> Nährstoffkonzentrationen nicht<br />
nur zu einer Verringerung des Phytoplanktonwachstums<br />
zu führen. Inwieweit ein Zusammenhang<br />
mit zunehmend wärmeren Wintern besteht,<br />
kann jedoch nur anhand langjährig fortgeführter<br />
Datenreihen beurteilt werden.<br />
Seegr<strong>und</strong><br />
Das Sediment im Lanker See, das 1997 untersucht<br />
wurde, war weich, schwarz <strong>und</strong> wies mittleren<br />
H2S-Geruch auf. Der Phosphorgehalt lag in<br />
<strong>der</strong> Siebfraktion < 20 µm bei 1900 mg/kg Trockensubstanz<br />
(TS). Der Schwefelgehalt lag mit 23<br />
000 mg/kg TS ebenfalls recht hoch.<br />
Die tierische Besiedlung des Sedimentes im Lanker<br />
Sees wurde 1998 im Auftrag des <strong>Landesamt</strong>es<br />
von OTTO (2002) untersucht. Die folgenden Ausführungen<br />
sind seinem Bericht entnommen.<br />
Das Makrozoobenthos des Lanker Sees wurde an<br />
zwei Transekten, eines durch die tiefste Stelle im<br />
Nordbecken, das an<strong>der</strong>e im Südbecken, untersucht.<br />
Insgesamt wurden im Südbecken 41, im Nordbecken<br />
56 Taxa gef<strong>und</strong>en. Weichtierarten stellten<br />
in beiden Seeteilen die meisten Taxa (10 bzw.<br />
16), die Zuckmückenlarven waren ebenfalls mit<br />
vielen Arten vertreten (11 bzw. 21 spp.). Die Larve<br />
<strong>der</strong> Zuckmücke Stictochironomus sp.<strong>und</strong> die<br />
<strong>der</strong> Eintagsfliege Gyraulus crista sind nach<br />
WILSON (1996) Vertreter mesotropher <strong>Seen</strong>. Unterhalb<br />
von 5 m Wassertiefe dominierten an bei-<br />
124<br />
den Stellen Arten, die <strong>für</strong> die Tiefenzone typisch<br />
sind.<br />
Das Südbecken wurde in seinen flachen Bereichen<br />
durch die Zuckmückenlarve Cladotanytarsus sp. (0<br />
-1 m) <strong>und</strong> durch Wenigborster (2 m) dominiert. Ab<br />
5 m Tiefe dominierten die Wenigborster sowie<br />
Vertreter <strong>der</strong> Chironomus-plumosus-Gruppe.<br />
Das Litoral des Nordbeckens wurde im oberen Bereich<br />
(0 – 2 m) durch die Zuckmückenlarven Polypedilum<br />
cf. nubeculosum <strong>und</strong> Cladotanytarsus sp.,<br />
im unteren Bereich (2 m) sowie durch Wenigborster<br />
beherrscht. Das Prof<strong>und</strong>al war vergleichsweise<br />
individuenarm. Hier erreichten lediglich die<br />
Wenigborster Dichten von fast 1000 Ind./m 2 . Vertreter<br />
<strong>der</strong> Chironomus-plumosus-Gruppe waren bis<br />
zur tiefsten Stelle in geringen bis mittleren Zahlen<br />
vertreten. An beiden Transekten kam die Büschelmücke<br />
in geringen bis mittleren Dichten (max. 577<br />
Ind./m 2 ) vor.<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Präsenz von Vertretern <strong>der</strong> Chironomus-plumosus-Gruppe<br />
sowie von Larven <strong>der</strong> Büschelmücke<br />
Chaoborus flavicans im gesamten<br />
Prof<strong>und</strong>al bei<strong>der</strong> Seeteile kann <strong>der</strong> Lanker See im<br />
Sinne von THIENEMANN (1922) als eutropher<br />
Chironomus plumosus-See eingestuft werden.<br />
Bei den Untersuchungen des <strong>Landesamt</strong>es <strong>für</strong><br />
Wasserhaushalt <strong>und</strong> Küsten (1989) wurden auch<br />
Benthosproben entnommen. Die beiden Benthosuntersuchungen<br />
sind jedoch nicht vergleichbar.<br />
Die Bodenfauna scheint aber 1986 deutlich arten-<br />
<strong>und</strong> individuenärmer als 1998.<br />
Nutzung des Sees <strong>und</strong> seines Einzugsgebietes<br />
Die Beschreibung <strong>der</strong> Nutzung von Inseln <strong>und</strong> Ufer<br />
folgt im wesentlichen GARNIEL (2002).<br />
Die fischereiliche Nutzung des Sees erfolgt nach<br />
Aufgabe <strong>der</strong> Berufsfischerei jetzt durch einen Angelverein.<br />
Von den Inseln wurde die größte, <strong>der</strong> mehrere<br />
Hektar große Probstenwer<strong>der</strong>, früher extensiv beweidet,<br />
diese Beweidung wurde jedoch 2002 aufgegeben.<br />
Hier brüten Lach- <strong>und</strong> Sturmmöwen sowie<br />
Flussseeschwalben <strong>und</strong> verschiedene Entenarten.<br />
Die kleineren Inseln sind mit Weidengebüsch<br />
bestanden <strong>und</strong> werden nicht genutzt.<br />
Am Westufer des Sees liegt das Naturschutzgebiet<br />
„Halbinseln <strong>und</strong> Buchten im Lanker See“. Es wurde<br />
im Kern bereits 1938 ausgewiesen <strong>und</strong> später<br />
erweitert. Schutzziel laut Verordnung vom<br />
17.01.1995 ist <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> ausgedehnten Röhrichtzonen,<br />
Bruchwäl<strong>der</strong>n, des weitgehend natür-