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Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...

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m³/s<br />

mg/l<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

52<br />

50<br />

48<br />

46<br />

44<br />

42<br />

40<br />

Wasserzufluss <strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong><br />

J F M A M J J A S O N D<br />

2002<br />

Chlorid in <strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong><br />

J F M A M J J A S O N D<br />

2002<br />

mg/l<br />

mg/l<br />

50<br />

48<br />

46<br />

44<br />

42<br />

40<br />

52<br />

50<br />

48<br />

46<br />

44<br />

42<br />

40<br />

Chlorid im Nordbecken<br />

Lanker See<br />

1 m 5 m 10 m<br />

15 m 19 m<br />

J F M A M J J A S O N D<br />

2002<br />

Chlorid im Südbecken<br />

1 m 5 m<br />

J F M A M J J A S O N D<br />

Abbildung 70: Abflussmengen <strong>und</strong> Chloridkonzentrationen <strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong> bei Gut Wahlsdorf sowie Chloridkonzentrationen<br />

im Süd- <strong>und</strong> im Nordbecken des Lanker Sees 2002<br />

In den Wintermonaten (Januar <strong>und</strong> Februar) strömten<br />

dem Lanker See aus <strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong> monatlich<br />

2,5 bzw. 3,7 t Phosphor zu, <strong>und</strong> die Phosphorkonzentrationen<br />

im See erreichten Werte von über<br />

0,1 mg/l P. Die Stickstoffkonzentration lag bei 1,6<br />

mg/l N. Bereits zu dieser Zeit erreichte das Phytoplanktonbiovolumen<br />

relativ hohe Werte zwischen<br />

13 <strong>und</strong> 21 mm³/l (SPETH 2002), das einer<br />

Chlorophyll a - Konzentration von 35 bis 50 µg/l<br />

entsprach . Das Phytoplankton wurde zu mehr als<br />

75 % von <strong>der</strong> centrischen Kieselalge Aulacoseira<br />

islandica dominiert. Das Zooplankton erreichte nur<br />

geringe Biomassen, es bestand überwiegend aus<br />

Ciliaten <strong>und</strong> Einzellern, Bakterien <strong>und</strong> Detritus<br />

fressenden Gruppen, die <strong>für</strong> das Winterplankton<br />

typisch sind (SPETH 2002).<br />

Im März <strong>und</strong> April hatten Phosphor- <strong>und</strong> Stickstofffrachten<br />

aus <strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong> <strong>und</strong> im Seewasser<br />

deutlich abgenommen, anorganische Nährstoffe<br />

waren im Seewasser im April kaum noch<br />

vorhanden. Die Kieselsäurekonzentration in <strong>der</strong><br />

<strong>Schwentine</strong> war unter die Nachweisgrenze gesunken,<br />

so dass die Kieselalgenpopulation im März<br />

weitgehend zusammenbrach <strong>und</strong> Detritus fressende<br />

Ciliaten vermehrt auftraten. Im Zooplankton<br />

traten im April mit dem Hüpferling Cyclops vicinus<br />

2002<br />

<strong>und</strong> dem Blattfußkrebs Daphnia cucullata größere<br />

Formen häufiger auf. Da die Phytoplanktondichte<br />

trotz steigen<strong>der</strong> Konzentrationen von anorganischem<br />

Phosphor <strong>und</strong> Kieselsäure gering blieb, war<br />

in dieser Phase vermutlich eine Kontrolle des Algenwachstums<br />

durch das Zooplankton gegeben.<br />

Bei weiterhin zunehmen<strong>der</strong> Dichte <strong>der</strong> Blattfußkrebse<br />

im Mai wechselte <strong>der</strong> Phytoplankton-<br />

Aspekt zu Cryptophyceen (v.a. Rhodomonas lacustris),<br />

die einen Anteil von mehr als 80% am<br />

Gesamtbiovolumen erreichten. Die Chlorophyll a -<br />

Konzentration sank auf das Jahresminimum von<br />

7 µg/l, <strong>und</strong> mit 2,8 m Sichttiefe trat kurzzeitig ein<br />

Klarwasserstadium auf. Der zunehmende Fraßdruck<br />

durch Blattfußkrebse sorgte vermutlich weiterhin<br />

bis Juni <strong>für</strong> abnehmende Phytoplanktonbiomassen.<br />

Eine Beson<strong>der</strong>heit war das Auftreten des<br />

sehr großen (bis 4 mm Körperlänge) räuberischen<br />

Kleinkrebses Leptodora kindtii, <strong>der</strong> im Mai <strong>und</strong> Juli<br />

mit bis zu 4 Ind./l gef<strong>und</strong>en wurde. Der Gesamtphosphor,<br />

<strong>der</strong> jetzt überwiegend anorganisch vorlag,<br />

nahm zu, die Kieselsäurekonzentrationen<br />

schnellten wie<strong>der</strong> in die Höhe.<br />

Im Juni traten kurzfristig noch einmal vermehrt<br />

Kieselalgen (hauptsächlich Aulacoseira granulata)<br />

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