Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
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Behler See<br />
erreichte. Zu ähnlichen Ergebnissen gelangte auch<br />
schon LUNDBECK (1926).<br />
Der Behler See ist aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> mittleren Dichte<br />
<strong>der</strong> Büschelmücke <strong>und</strong> <strong>der</strong> Präsenz <strong>der</strong> Chironomus<br />
plumosus- Gruppe <strong>und</strong> von Chironomus<br />
anthracinus nach THIENEMANN (1922) als mäßig<br />
eutropher Chironomus anthracinus-See zu beurteilen.<br />
Die weite Ausdehnung des Litorals <strong>und</strong> das<br />
Auftreten von mesotrophen Charakterarten lassen<br />
<strong>für</strong> das Litoral einen Übergang zu einem mesotrophen<br />
Gewässer erkennen. Somit ist <strong>der</strong> See<br />
als mäßig eutroph mit einer Tendenz zu mesotroph<br />
einzustufen.<br />
Nutzung des Sees <strong>und</strong> seines Einzugsgebietes<br />
Der Behler See liegt teilweise im Landschaftsschutzgebiet<br />
„Trammer See, Schluensee, Wald<br />
<strong>und</strong> Knicklandschaft zwischen Schöhsee <strong>und</strong> Behler<br />
See <strong>und</strong> Umgebung“ (Öff. Anz. Plön 1999, Nr.<br />
5 S. 102). An sein Südufer grenzt das Wasserschutzgebiet<br />
Plön-Stadtheide (GVOBl. Schl.-H.<br />
vom 17.02.2000, S. 145) <strong>und</strong> das Naturschutzgebiet<br />
Suhrer See <strong>und</strong> Umgebung (GVOBl. Schl.-<br />
H. vom 28.08.2003, S. 410).<br />
Der Behler See ist Teil des FFH-Gebietes „<strong>Seen</strong><br />
des mittleren <strong>Schwentine</strong>-Systems <strong>und</strong><br />
Umgebung“, das 2004 als FFH-Gebiet gemeldet<br />
wurde.<br />
Der See befindet sich in Privatbesitz. Er wird durch<br />
einen gewerblichen Fischer bewirtschaftet. Der<br />
See ist durch Freizeitnutzungen wie die 5-<strong>Seen</strong>-<br />
Fahrt <strong>und</strong> Wassersport (Segeln) geprägt. An <strong>der</strong><br />
Spitze <strong>der</strong> Halbinsel am Südufer (Abgrenzung zum<br />
Langensee) befindet sich ein Campingplatz mit<br />
einer Badestelle. Zudem gibt es eine öffentliche<br />
Badestelle am östlichen Nordufer. Auf <strong>der</strong> westlichen<br />
Halbinsel am Nordufer wird eine Fläche als<br />
Freizeitareal mit Steganlage genutzt. An dem bewaldeten<br />
Südufer des Sees verläuft ein ufernaher<br />
Wan<strong>der</strong>weg.<br />
An etwa einem Viertel <strong>der</strong> Uferlinie grenzen Privatgr<strong>und</strong>stücke,<br />
während sonst überwiegend<br />
landwirtschaftliche Flächen in Form von Grünland<br />
direkt am See liegen. Im Siedlungsbereich des<br />
nördlichen Westufers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ortschaft Timmdorf<br />
sowie am Ostufer im Bereich des Langensees befinden<br />
sich insgesamt etwa 25 Stege. Am nördlichen<br />
Westufer sind einzelne Bootsliegeplätze am<br />
Ufer <strong>und</strong> im Wasser sowie eine private Badestelle<br />
vorhanden. Es gibt in diesem Abschnitt vereinzelte<br />
Uferbefestigungen. Das Ostufer im Siedlungsbereich<br />
von Timmdorf weist eine 30 m lange <strong>und</strong> 1<br />
m hohe Betonuferbefestigung <strong>und</strong> zahlreiche klei-<br />
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nere Uferbefestigungen verschiedenster Art auf.<br />
Im Siedlungsbereich des Langensees <strong>und</strong> am<br />
Campinglatz kommen verschiedene kleinere Uferbefestigungen<br />
vor. Vereinzelte Hütten <strong>und</strong> Bootsliegeplätze<br />
sind außerdem am Ufer des Langensees<br />
vorhanden. Die Ufer <strong>der</strong> westlichen Halbinsel<br />
am Nordufer sind zum Teil mit Bauschutt befestigt.<br />
Der Uferbereich <strong>der</strong> östlichen Halbinsel am<br />
Nordufer wird auf einer Länge von 400 m extensiv<br />
beweidet. Am mittleren Westufer ist auf einer<br />
Strecke von 80 m ein Weidezaun im Wasser gezogen<br />
<strong>und</strong> es findet hier Uferbeweidung statt. Weiterhin<br />
befinden sich zwei Viehtränken am West-<br />
<strong>und</strong> eine am Nordufer. Am gesamten Ufer des<br />
Behler Sees sind kleinere Uferzugangsstellen <strong>und</strong><br />
somit kleinflächiger Vertritt vorhanden.<br />
Auf die Grünlandflächen am Nordufer werden laut<br />
Auskunft von Anwohnern zum Teil schon im Februar/März<br />
erhebliche Güllemengen aufgebracht.<br />
Das Teileinzugsgebiet des Behler Sees<br />
(16,56 km²) wird zu gut 60 % landwirtschaftlich,<br />
überwiegend als Acker, genutzt. Der Waldanteil<br />
liegt bei 13 %. Bebaut sind ca. 4 % des Einzugsgebietes.<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Großvieheinheiten lag bei<br />
durchschnittlich 0,76 GVE/ha landwirtschaftlich<br />
genutzter Fläche.<br />
Der Behler See erhält gereinigtes Abwasser aus<br />
<strong>der</strong> Kläranlage Grebin, die über einen Zulauf in die<br />
Schmarkau entwässert. Seit 2000 wird dort das<br />
Abwasser von 800 EW über eine SBR-Anlage mit<br />
Phosphatfällung gereinigt. Die zulässige Gesamtphosphor-Konzentration<br />
des Abwassers beträgt<br />
2 mg/l. Außerdem entwässern in <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Grebin 168 EW über 42 nachgerüstete Hauskläranlagen.<br />
Über die Behler Au erhält <strong>der</strong> See gereinigtes<br />
Abwasser <strong>der</strong> Belebungsanlage mit belüftetem<br />
Abwasserteich (300 EGW) von Gut <strong>und</strong> Meierei<br />
Behl. Daneben fällt aus <strong>der</strong> Gemeinde Bösdorf<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Plön des Abwasser von fünf Hauskläranlagen<br />
mit Untergr<strong>und</strong>verrieselung an.<br />
Belastungssituation des Sees<br />
Für insgesamt 91 % des Wassers des Gesamteinzugsgebietes<br />
des Behler Sees fungieren <strong>der</strong> Dieksee<br />
<strong>und</strong> die oberen <strong>Schwentine</strong>seen sowie <strong>der</strong><br />
Schluensee, <strong>der</strong> Schöhsee <strong>und</strong> <strong>der</strong> Suhrer See als<br />
„Vorklärbecken“ (Tabelle 8). Im Folgenden werden<br />
daher die Nährstofffrachten aus diesen <strong>Seen</strong> mit<br />
<strong>der</strong> mittleren epilimnischen Jahreskonzentration<br />
von Stickstoff <strong>und</strong> Phosphor <strong>und</strong> einer mittleren<br />
Abflussspende von 10 l/s⋅km² verrechnet <strong>und</strong> nur<br />
die Nutzung im Teileinzugsgebiet des Behler Sees<br />
wie gewohnt berücksichtigt.