06.02.2013 Aufrufe

Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...

Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...

Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Behler See<br />

Südufer fehlt das Schilf fast gänzlich, die hier<br />

vielfach noch zu beobachtenden Rhizomreste weisen<br />

auf einen stärkeren Bestandsrückgang <strong>der</strong> Art<br />

hin.<br />

Eine Schwimmblattzone aus <strong>der</strong> gelben Teichrose<br />

Nuphar lutea <strong>und</strong> <strong>der</strong> etwas seltener auftretenden<br />

weißen Seerose Nymphaea alba lässt sich nur<br />

punktuell in geschützten Lagen finden. Die gelbe<br />

Teichrose dringt bis in 2 m Wassertiefe vor. Zum<br />

Teil baut sie auch gemeinsam mit <strong>der</strong> weißen Seerose<br />

Bestände von 5 m Breite auf, in Ausnahmefällen<br />

können diese bis zu 50 m Länge <strong>und</strong> 10 m<br />

Breite erreichen. Der Wasser-Knöterich Polygonum<br />

amphibium, <strong>der</strong> im Behler See bis zu einer maximalen<br />

Wassertiefe von 1 m siedelt, ist in drei Beständen<br />

zwischen 10 <strong>und</strong> 80 m² am Übergang<br />

zum Höftsee, am mittleren Nordufer <strong>und</strong> im Langensee<br />

vertreten. Des Weiteren sind noch die<br />

Kleine Wasserlinse Lemna minor <strong>und</strong> die Vielwurzelige<br />

Teichlinse Spirodela polyrhiza verstreut<br />

meist im Flachwasser zwischen dem Röhricht im<br />

Gewässer vorhanden.<br />

Die Unterwasservegetation ist im Behler See insgesamt<br />

mit 14 submersen Arten, von denen fünf<br />

nach den Roten Listen <strong>der</strong> Farn- <strong>und</strong> Blütenpflanzen<br />

Schleswig-Holsteins (MIERWALD & BELLER<br />

1990) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Armleuchteralgen Schleswig-<br />

Holsteins (GARNIEL & HAMANN 2002) gefährdet,<br />

beziehungsweise vom Aussterben bedroht sind,<br />

praktisch an <strong>der</strong> gesamten Uferlinie gut entwickelt.<br />

Nur im Ostteil, im Langensee, ist ihr Vorkommen<br />

etwas spärlicher. Die Bestände dehnen<br />

sich in Wassertiefen bis 5 m, zum Teil auch unter<br />

6 m, aus. Beson<strong>der</strong>s in Flachwasserbereichen ist<br />

<strong>der</strong> Sumpf-Teichfaden Zannichellia palustris häufig<br />

zu beobachten. Überall anzutreffen <strong>und</strong> den Bereich<br />

bis 2 m Wassertiefe vielfach beherrschend<br />

ist das Kamm-Laichkraut Potamogeton pectinatus.<br />

Sehr häufig in diesem Bereich kommt außerdem<br />

das Durchwachsene Laichkraut Potamogeton perfoliatus<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Spreizende Wasserhahnenfuß<br />

Ranunculus circinatus vor. Das Rauhe Hornblatt<br />

Ceratophyllum demersum <strong>und</strong> das gefährdete<br />

Zwerg-Laichkraut Potamogeton pusillus treten<br />

auch in größeren Beständen, wenn nicht sogar in<br />

Massenbeständen zum Beispiel westlich des Großen<br />

War<strong>der</strong>s, vermehrt in tieferen Bereichen auf.<br />

Häufig bis verstreut sind die Kanadische Wasserpest<br />

Elodea canadensis, das gefährdete Ährige<br />

Tausendblatt Myriophyllum spicatum <strong>und</strong> das<br />

stark gefährdete Stachelspitzige Laichkraut Potamogeton<br />

friesii im See zu finden. Der vom Aussterben<br />

bedrohte Grasblättrige Froschlöffel Alisma<br />

gramineum siedelt in Wassertiefen von 1 m bis um<br />

3 m vor allem am West- <strong>und</strong> Nordufer. Die gefährdete<br />

Gegensätzliche Armleuchteralge Chara<br />

contraria kommt vom Flachwasser bis unter 4 m<br />

Wassertiefe häufig vor, sie bildet am Nord- <strong>und</strong><br />

am Südufer sowie vor dem Westufer des Großen<br />

88<br />

War<strong>der</strong>s rasige, zum Teil großflächige Bestände,<br />

vor allem aber in Wassertiefen von 2 bis 3 m. Die<br />

Zerbrechliche Armleuchteralge Chara globularis<br />

tritt ebenfalls häufig in Erscheinung, allerdings in<br />

kleineren Populationen, die eine Tiefe von unter 5<br />

m erreichen können.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass <strong>der</strong> Behler<br />

See eine mäßig artenreiche <strong>und</strong> gut entwickelte<br />

submerse Vegetation besitzt, die 14 Arten beinhaltet,<br />

von denen 5 gefährdet beziehungsweise vom<br />

Aussterben bedroht sind. Es erscheint in Anbetracht<br />

<strong>der</strong> großen Tiefenausdehnung <strong>der</strong> Vegetation<br />

ihre Artenzahl etwas reduziert. Obwohl die großflächigen<br />

Armleuchteralgenrasen beson<strong>der</strong>s hervorzuheben<br />

sind, weisen auch bei diesen Arten<br />

an<strong>der</strong>e vergleichbare Gewässer im Raum Plön eine<br />

höhere Artenzahl <strong>und</strong> eine mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

deutliche Zonierung auf. Trotz dieser Einschränkungen<br />

ist <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> submersen Vegetation<br />

des Behler Sees von landesweiter Bedeutung.<br />

Freiwasser<br />

Der See war durch seine große Tiefe im Sommer<br />

thermisch stabil geschichtet (Abbildung 54).<br />

Im Februar 2002 wurden im Oberflächenwasser<br />

des noch volldurchmischten Sees die Pflanzenhauptnährstoffe<br />

Phosphor in verhältnismäßig hoher<br />

Konzentration (0,095 mg/l Ges.-P) <strong>und</strong> Stickstoff<br />

in niedriger Konzentration (0,99 mg/l Ges.-<br />

N), knapp die Hälfte hiervon als Nitrat (0,49 mg/l<br />

NO3-N), festgestellt (Abbildung 55). Die Ammoniumkonzentration<br />

war mit 0,016 mg/l NH4-N sehr<br />

niedrig.<br />

Im Sommer wurde im oberflächennahen Wasser<br />

eine <strong>für</strong> stabil geschichtete <strong>Seen</strong> typische Nährstoffverknappung<br />

<strong>und</strong> eine Anreicherung über dem<br />

Gr<strong>und</strong> beobachtet. Bis Juli sank die Gesamtphosphor-Konzentration<br />

im Oberflächenwasser auf<br />

0,035 mg/l P. Gelöstes Phosphat (0,012 mg/l PO4-<br />

-P) war zu diesem Zeitpunkt messbar, sonst lag es<br />

unter <strong>der</strong> Bestimmungsgrenze (0,005 mg/l PO4-P).<br />

Über dem Seegr<strong>und</strong> stiegen die Phosphor- <strong>und</strong> die<br />

Phosphat-Konzentrationen kontinuierlich bis auf<br />

0,35 mg/l P-Ges beziehungsweise bis 0,299 mg/l<br />

PO4-P an (Abbildung 56). Im Oberflächenwasser<br />

blieb Nitrat den Sommer über unter <strong>der</strong> Nachweisgrenze<br />

(0,05 NO3-N), war jedoch im Tiefenwasser<br />

vorhanden. Im Juli wurde in 25 m Tiefe ein hoher<br />

Nitratgehalt (0,71 mg/l NO3-N) <strong>und</strong> ein niedriger<br />

Ammoniumgehalt (0,029 mg/l NH4-N) gemessen.<br />

Im September lag die Nitrat-Konzentration nur<br />

noch in 25 m mit 0,181 mg/l im messbaren Bereich.<br />

Dieses lässt Denitrifikationsprozesse vermuten,<br />

bei denen das Nitrat durch Bakterien über<br />

Nitrit zu molekularem Stickstoff umgewandelt <strong>und</strong><br />

an die Atmosphäre abgegeben wird. Höhere Am-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!