Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
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Dieksee<br />
schneidung <strong>der</strong> Bestände durch Freizeitnutzung<br />
angesehen, während die Wie<strong>der</strong>ausbreitung wie an<br />
an<strong>der</strong>en schleswig-holsteinischen <strong>Seen</strong> jetzt durch<br />
Verbiss von Wasservögeln, insbeson<strong>der</strong>e von<br />
Graugänsen <strong>und</strong> Blässrallen, verhin<strong>der</strong>t wird. Am<br />
Dieksee wird dies u.a. dadurch deutlich, dass an<br />
den <strong>für</strong> die Wasservögel störungsärmsten Uferbereichen<br />
wie dem südlich <strong>der</strong> Bahnlinie am Nordufer<br />
die Schäden am Röhricht am größten sind.<br />
Schwimmblattvegetation ist am Dieksee nur spärlich<br />
ausgebildet. Die Gelbe Teichrose Nuphar lutea<br />
<strong>und</strong> die Weiße Seerose Nymphaea alba kommen in<br />
den wenigen geschützten Buchten in kleinen Beständen<br />
vor.<br />
An Unterwasserpflanzen wurden 14 Arten gef<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> liegt somit bezüglich <strong>der</strong> Artenzahlen im<br />
Mittelfeld <strong>der</strong> basenreichen <strong>Seen</strong> Schleswig-Holsteins.<br />
Häufigste Art ist das Kammlaichkraut Potamogeton<br />
pectinatus, das in allen Uferbereichen<br />
vorkommt. Im Flachwasser bis 1 m Wassertiefe<br />
haben Unterwasserpflanzen oft den früher von<br />
Wasserschilf bewachsenen Raum besiedelt. Hier<br />
kommen fast alle am Dieksee gef<strong>und</strong>enen Arten<br />
vor. Einen eindeutigen Schwerpunkt zeigen hier<br />
<strong>der</strong> Sumpfteichfaden Zannichellia palustris <strong>und</strong> die<br />
Gemeine Armleuchteralge Chara vulgaris. Armleuchteralgen<br />
bilden im Dieksee jedoch keine flächigen<br />
Rasen aus, wie es in weniger nährstoffreichen<br />
<strong>Seen</strong> häufig <strong>der</strong> Fall ist. In geschützten Buchten<br />
(z.B. bei Timmdorf) baut <strong>der</strong> Spreizende Wasserhahnenfuß<br />
Ranunculus circinatus dichte, einartige<br />
Dominanzbestände auf. An exponierten<br />
Standorten dominiert dagegen das Kammlaichkraut.<br />
Zwischen 1 <strong>und</strong> 2 m Wassertiefe kommen<br />
alle festgestellten Arten vor. Mit Ausnahme <strong>der</strong><br />
Bereiche mit Massenbeständen von Kammlaichkraut<br />
o<strong>der</strong> Spreizendem Wasserhahnenfuß ist die<br />
Vegetation lückig. Unbewachsene Flächen dominieren.<br />
Unterhalb von 2 m beträgt die bewachsenen<br />
Fläche nur noch weniger als 20 %. Die untere<br />
Makrophytengrenze liegt meist bei 2,8 m, nur<br />
vereinzelt werden 3,8 m erreicht. Zerbrechliche<br />
Armleuchteralge Chara globularis, Kanadische<br />
Wasserpest Elodea canadensis, Stachelspitziges<br />
Laichkraut Potamogeton friesii, Kammlaichkraut<br />
Potamogeton pectinatus, Zwerglaichkraut Potamogeton<br />
pusillus <strong>und</strong> Spreizen<strong>der</strong> Wasserhahnenfuß<br />
Ranunculus circinatus wurden hier gef<strong>und</strong>en.<br />
Als floristische Beson<strong>der</strong>heit sind jedoch drei F<strong>und</strong>e<br />
des Glanz-Laichkrautes Potamogenton x nitens<br />
hervorzuheben, dass laut Roter Liste (MIERWALD<br />
& BELLER 1990) in Schleswig-Holstein als ausgestorben<br />
gilt.<br />
Die Festsubstrate <strong>der</strong> Flachwasserzone (Steine,<br />
Findlinge) sind mit Grünalgen überzogen.<br />
74<br />
Im Rahmen des <strong>Seen</strong>programms des <strong>Landesamt</strong>es<br />
<strong>für</strong> Wasserhaushalt <strong>und</strong> Küsten fand schon 1980<br />
eine Aufnahme <strong>der</strong> Vegetation des Dieksees statt<br />
(LANDESAMT FÜR WASSERHAUSHALT UND<br />
KÜSTEN SCHLESWIG-HOLSTEIN 1984). Hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> unteren Makrophytengrenze ist jedoch<br />
kein wesentlicher Unterschied zwischen 1980 <strong>und</strong><br />
2002 festzustellen. Unterschiede im Artenspektrum<br />
führt GARNIEL überwiegend auf Bestimmungsschwierigkeiten<br />
zurück.<br />
Freiwasser<br />
Der Dieksee wies im Sommer eine stabile thermische<br />
Schichtung auf (Abbildung 44). Bei Calciumkonzentrationen<br />
um 62 mg/l (Frühjahr) war <strong>der</strong><br />
See mit einer Säurekapazität von 2,6 mmol/l<br />
(Frühjahr) gut gepuffert. Die pH-Werte lagen im<br />
Oberflächenwasser zwischen 8,2 <strong>und</strong> 8,7. Die<br />
elektrische Leitfähigkeit schwankte mit Werten<br />
zwischen 40,6 <strong>und</strong> 46,2 mS/m (Abbildung 48).<br />
Die Gesamtphosphorkonzentrationen lagen mit<br />
0,10 mg/l P im Frühjahr in einem mittleren Bereich,<br />
fielen im Verlauf des Sommers jedoch stark<br />
ab (0,03 mg/l P). Auch die Stickstoffkonzentrationen<br />
lagen mit Frühjahrswerten um 1,1 mg/l N im<br />
mittleren Bereich (Abbildung 47).<br />
Im Februar war <strong>der</strong> Dieksee bei Wassertemperaturen<br />
von ca. 4°C <strong>und</strong> Sauerstoffsättigungen von<br />
nahe 100 % vollständig durchmischt. Die Phytoplanktonbiomasse<br />
war bei Sichttiefen von 4,5 m<br />
noch sehr gering ausgeprägt (0,15 mm³/l Biovolumen,<br />
1,6 µg/l Chlorophyll a). Sie setzte sich überwiegend<br />
aus Kieselalgen <strong>und</strong> Cryptophyceen zusammen<br />
(SPETH & SPETH 2002). Entsprechend<br />
<strong>der</strong> geringen Ausnutzung durch das Phytoplankton<br />
lag <strong>der</strong> Gesamtphosphor überwiegend in anorganischer<br />
Form vor.<br />
Im Juni hatte sich eine stabile Temperaturschichtung<br />
ausgebildet. Das Phytoplanktonbiovolumen<br />
befand sich mit 0,81 mm³/l (7,8 µg/l Chlorophyll<br />
a) noch immer auf einem sehr niedrigen Niveau.<br />
Dominiert wurde die Phytoplanktongemeinschaft<br />
von Grünalgen, die einen Anteil von 60% erreichten.<br />
Neben den vorherrschenden koloniebildenden<br />
Arten <strong>der</strong> Gattungen Coelastrum, Eutetramorus,<br />
<strong>und</strong> Eudorina/Pandorina waren auch einzellige, gut<br />
fressbare Arten <strong>der</strong> Gattungen Chlamydomonas<br />
<strong>und</strong> Ankyra von Bedeutung. Im Zooplankton traten<br />
mit Vertretern des Daphnia-longispina-Komplexes<br />
<strong>und</strong> Copepodidstadien <strong>der</strong> filtrierenden calanoiden<br />
Ru<strong>der</strong>fußkrebse auch größeres Zooplankton in<br />
höherer Individuendichte auf. Der Gesamtphosphor<br />
im Oberflächenwasser nahm, vermutlich durch<br />
Sedimentation von abgestorbener Algenbiomasse,<br />
bereits deutlich ab (0,04 mg/l P) <strong>und</strong> lag überwie-