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Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...

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Am Dieksee wurden bei 0,5 m sowie jeweils in<br />

Meterschritten bei 2 bis 9 m, weiterhin bei 15 <strong>und</strong><br />

37,5 m Proben entnommen. Das Sediment war in<br />

<strong>der</strong> untersten Tiefe weich <strong>und</strong> schwarz <strong>und</strong> roch<br />

stark nach Schwefelwasserstoff.<br />

Insgesamt wurden 59 Taxa gef<strong>und</strong>en. Die artenreichsten<br />

Gruppen waren die Zuckmückenlarven<br />

(19 Arten) <strong>und</strong> die Weichtiere (18 Taxa, davon<br />

acht nur als Schalenf<strong>und</strong>e). Insgesamt waren die<br />

meisten Taxa individuenarm.<br />

Ufertypische Formen fanden sich überwiegend in<br />

0 bis 7 m Tiefe, ab 8 m überwogen die Prof<strong>und</strong>alarten,<br />

die jedoch nur in geringer Dichte vorhanden<br />

waren. Der Übergang zwischen Litoral <strong>und</strong><br />

Prof<strong>und</strong>al lag somit zwischen 7 <strong>und</strong> 8 m. Im Litoral<br />

kamen neben den in höheren Dichten (1000 bis<br />

2000 Ind./m²) auftretenden Wenigborstern <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Schnecke Potamopyrgus antipodarum Larven <strong>der</strong><br />

Zuckmückenarten Tanypus vilipennis, Polypedilum<br />

nubeculosum, Cladotanytarsus sp. <strong>und</strong> Tanytarsus<br />

Tiefe (m)<br />

0,5<br />

3<br />

5<br />

7<br />

9<br />

37,5<br />

Ernährungstypen<br />

Ab<strong>und</strong>anz (%)<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Zerkleinerer Weidegänger<br />

Filtrierer Detritusfresser<br />

Räuber<br />

Dieksee<br />

sp. vor. Auch wurden einige auf geringe Nährstoffe<br />

hindeutende Arten (die Schnecke Gyraulis crista<br />

<strong>und</strong> die Larve <strong>der</strong> Zuckmücke Zalutschia zalutschicola)<br />

gef<strong>und</strong>en.<br />

Im oberen Prof<strong>und</strong>al (bei 8 m) erreichten Larven<br />

<strong>der</strong> Zuckmückenarten Chironomus anthracinus<br />

(133 Ind./m²) <strong>und</strong> Chironomus plumosus<br />

(178 Ind./m²) höhere Dichten, ab 15 m wurden<br />

nur noch Chironomus-Arten (Summe: 444 Ind./m²<br />

) sowie zunehmend Larven <strong>der</strong> Büschelmücke<br />

Chaoborus flavicans (600 ind./m² an <strong>der</strong> tiefsten<br />

Stelle) gef<strong>und</strong>en. Der See wird daher im Sinne von<br />

THIENEMANN (1922) als mäßig eutropher Chironomus-plumosus-See<br />

eingestuft. Bereits in den<br />

20er Jahren wurde <strong>der</strong> Dieksee von LUNDBECK<br />

(1926) als See diesen Typs klassifiziert, allerdings<br />

war damals <strong>der</strong> empfindlichere Chironomus<br />

anthracinus noch häufiger vertreten.<br />

Tiefe (m)<br />

0,5<br />

3<br />

5<br />

7<br />

9<br />

37,5<br />

Lebensraumtypen<br />

Ab<strong>und</strong>anz (%)<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Arten des Litorals Arten des Prof<strong>und</strong>als<br />

Abbildung 47: Benthos im Dieksee; Ab<strong>und</strong>anz als Anteil an <strong>der</strong> Gesamtindividuenzahl <strong>der</strong> Ernährungs- <strong>und</strong> Lebensraumtypen in<br />

den verschiedenen Wassertiefen<br />

Nutzung des Sees <strong>und</strong> seines Einzugsgebietes<br />

Der Dieksee ist Teil des FFH-Gebietes „<strong>Seen</strong> des<br />

mittleren <strong>Schwentine</strong>-Systems <strong>und</strong> Umgebung“,<br />

das 2004 gemeldet wurde.<br />

Die fischereiliche Nutzung des Sees erfolgt durch<br />

einen Berufsfischer. Das Befahren mit Motorbooten<br />

ist lediglich dem Fischer <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ausflugsdampfergesellschaft<br />

("5-<strong>Seen</strong>-Tour") gestattet, die<br />

am Dieksee in Gremsmühlen, Timmdorf <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>kleevez<br />

Anlegestellen besitzt. Die Schiffe befahren<br />

den See von Mitte April bis Mitte Oktober<br />

täglich mit vier Touren. Verglichen mit dem Großen<br />

Plöner o<strong>der</strong> dem Kellersee wird <strong>der</strong> Dieksee<br />

von Wassersportlern relativ wenig genutzt.<br />

Die Inseln sind unbewohnt, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Lange<br />

War<strong>der</strong> scheint jedoch bei Wassersportlern als<br />

Rastplatz beliebt zu sein. Trittschäden <strong>und</strong> Vermüllung<br />

sind die Folge.<br />

Das Südufer des Dieksees ist bewaldet, hier verläuft<br />

ufernah ein stark frequentierter Wan<strong>der</strong>weg<br />

von Malente nach Plön. In diesem Bereich sind<br />

zahlreiche Vertrittstellen zu beobachten. Am<br />

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