Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
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Die Einträge aus dem Einzugsgebiet <strong>und</strong> durch Nie<strong>der</strong>schlag<br />
lagen insgesamt bei 14,6 t/a Phosphor<br />
<strong>und</strong> bei 201,6 t/a Stickstoff. Hauptbelastungsquelle<br />
(ca. 88 % beim Phosphor <strong>und</strong> 74 %<br />
beim Stickstoff) stellt die <strong>Schwentine</strong> dar, die<br />
landwirtschaftliche Nutzung im direkten Einzugsgebiet<br />
trägt beim Phosphor zu 5 %, beim Stick-<br />
P<br />
E<br />
L ∗ TW<br />
=<br />
z (1+<br />
T<br />
W<br />
)<br />
PE : = erwartete Phosphor-Konzentration im See (mg/l)<br />
L : 3,84 = jährliche Phosphor-Belastung pro Seefläche (g/a⋅m²)<br />
TW : 0,10 = theoretische Wasseraufenthaltszeit (a)<br />
z : 3,6 = mittlere Tiefe des Sees (m)<br />
P E<br />
=<br />
3,84<br />
3,6 (1+<br />
Anhand <strong>der</strong> ermittelten Phosphoreinträge lässt<br />
sich nach VOLLENWEIDER & KEREKES (1980)<br />
unter Einbeziehung <strong>der</strong> Seebeckengestalt <strong>und</strong> des<br />
Wasseraustausches die zu erwartende Phosphorkonzentration<br />
<strong>für</strong> einen See abschätzen:<br />
Die nach VOLLENWEIDER zu erwartende Phosphorkonzentration<br />
im Lanker See liegt somit bei<br />
0,08 mg/l Phosphor. Wegen des starken Wasseraustauschs,<br />
<strong>der</strong> im Jahresdurchschnitt theoretisch<br />
bei nur 36 Tagen liegt, im regenreichen 2002 aber<br />
noch deutlich höher war, <strong>der</strong> komplizierten Seebeckengestalt<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> stark schwankenden Phosphorkonzentrationen<br />
ist ein Vergleich mit den tatsächlich<br />
gef<strong>und</strong>enen Konzentrationen schwierig. In<br />
<strong>der</strong> ersten Hälfte des Jahres lagen sie in beiden<br />
Becken etwa in dem theoretisch zu erwartenden<br />
Bereich, ab Juli dagegen lagen die P-Konzentrationen<br />
vor allem im flacheren Südbecken deutlich<br />
darüber. Da <strong>der</strong> Juli ein beson<strong>der</strong>s regenreicher<br />
Monat war, bleibt offen, ob dieses Muster durch<br />
die außergewöhnlichen Nie<strong>der</strong>schläge verursacht<br />
war <strong>und</strong> nur 2002 auftrat.<br />
Bei einer überschlägigen Bilanz <strong>für</strong> die <strong>Seen</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Schwentine</strong>-Kette (LANU 2005, unveröff.) wurde<br />
abgeschätzt, dass <strong>der</strong> Lanker See übers Jahr betrachtet<br />
als schwache Phosphorsenke wirkt.<br />
Bewertung<br />
∗<br />
0,10<br />
0,10)<br />
= 0,081mg/l<br />
P<br />
Der Lanker See hat auf Gr<strong>und</strong> des großen, überwiegend<br />
landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebietes<br />
seines Zuflusses, <strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong>, Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> einen relativ nährstoffreichen Zustand.<br />
Durch die intensive landwirtschaftliche<br />
Lanker See<br />
stoff zu 13 % bei. Auch <strong>der</strong> Beitrag aus den Teileinzugsgebieten<br />
von Wielener See <strong>und</strong> Scharsee<br />
hat, insbeson<strong>der</strong>e beim Stickstoff, eine gewisse<br />
Bedeutung. Die direkte Abwasserbelastung ist nur<br />
beim Phosphor von Bedeutung. Mit jährlich<br />
3,84 g/a*m 2 Seefläche Phosphor ist die Flächenbelastung<br />
des Lanker Sees sehr hoch.<br />
Nutzung im Einzugsgebiet ist die <strong>der</strong>zeitige Phosphor-Belastung<br />
des Sees mit 3,84 g/a⋅m² Seefläche<br />
sehr hoch. Die geringe Tiefe des Sees sorgt<br />
darüber hinaus <strong>für</strong> eine effektive Umsetzung <strong>der</strong><br />
zugeführten Nährstoffe.<br />
Die Ufervegetation des Lanker Sees ist durch die<br />
reichhaltige Struktur sehr vielfältig <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e<br />
in den Feuchtgrünlandbereichen artenreich,<br />
während das Röhricht in weiten Bereichen durch<br />
frühere Beweidung geschädigt ist <strong>und</strong> sich noch<br />
nicht regenerieren konnte. Die Unterwasservegetation<br />
hat sich gegenüber 1986 deutlich in die<br />
Tiefe ausgebreitet, ein Hinweis auf insgesamt<br />
erhöhte Wassertransparenz. Zum Teil besiedelt sie<br />
auch früher von Röhricht eingenommene Bereiche.<br />
Lanker See <strong>und</strong> Kührener Teich sind Gewässer mit<br />
internationaler Bedeutung <strong>für</strong> Wasservögel.<br />
Die Stoffumsatzprozesse im Lanker See sind weitgehend<br />
von externen Faktoren, beson<strong>der</strong>s dem<br />
Zufluss von <strong>Schwentine</strong>wasser, abhängig. Das<br />
<strong>Schwentine</strong>wasser weist im Sommer ein geringes<br />
N/P-Verhältnis auf, so dass das Algenwachstum<br />
über weite Phasen Stickstoff-kontrolliert ist. Die<br />
Dominanz von Cyanobakterien ist die Folge. Größeres<br />
Zooplankton erlangt zwar vorübergehend<br />
eine gewisse Bedeutung, <strong>der</strong> Einfluss auf das Algenwachstum<br />
bleibt aber verglichen mit dem <strong>der</strong><br />
<strong>Schwentine</strong> vermutlich gering. Im Gegensatz zur<br />
Unterwasservegetation zeigte das Freiwasser<br />
2002 trotz verringerter Nährstoffkonzentrationen<br />
we<strong>der</strong> gegenüber den Untersuchungen von 1986<br />
noch gegenüber den Untersuchungen <strong>der</strong> 90er<br />
Jahre eine deutliche Verringerung <strong>der</strong> Trophie.<br />
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