Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
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10<br />
5<br />
0<br />
Phytoplanktopn-Biovolumen<br />
Cyanobakterien Cryptophyceae<br />
Bacillariophyceae Chlorophyceae<br />
Dinophyceae Sonstige<br />
J F M A M J J A S O N D<br />
2002<br />
µg/l TG<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Zooplankton-Biomasse<br />
Lanker See<br />
Cladocera Nauplien<br />
Calanoide Copepoda cyclopoide Copepoda<br />
Rotatoria Rä<strong>der</strong>tiere<br />
1400<br />
J F M A M J J A S O N D<br />
Abbildung 75: Phytoplankton-Biovolumen sowie Zooplankton-Biomasse (als Trockengewicht) im Nordbecken des Lanker<br />
Sees 2002 (Zooplankton-Trockengewicht ohne Leptodora kindtii, die durch ihre Körpergröße das Bild verfälschen würde)<br />
Insgesamt sind die Stoffumsatzprozesse im Lanker<br />
See weitgehend von externen Faktoren, beson<strong>der</strong>s<br />
dem Zufluss von <strong>Schwentine</strong>wasser abhängig. Da<br />
die <strong>Schwentine</strong> bis zum Eintritt in den Lanker See<br />
bereits einige <strong>Seen</strong> durchflossen hat, ist beson<strong>der</strong>s<br />
im Sommer <strong>der</strong> Stickstoffgehalt durch Denitrifikationsverluste<br />
sehr gering, <strong>und</strong> das N/P-Verhältnis<br />
bereits früh im Jahr relativ niedrig. Ein über weite<br />
Phasen Stickstoff-kontrolliertes Algenwachstum<br />
mit Dominanz von Cyanobakterien ist die Folge.<br />
Größeres Zooplankton erlangt zwar vorübergehend<br />
eine gewisse Bedeutung, <strong>der</strong> Einfluss auf das Algenwachstum<br />
bleibt aber verglichen mit dem <strong>der</strong><br />
<strong>Schwentine</strong> vermutlich gering. In tiefen Zonen des<br />
nördlichen Seebeckens finden intensive Zehrungsprozesse<br />
statt, die vermutlich mit Phosphorrücklösung<br />
verb<strong>und</strong>en sind,. Diese spielen aber wegen<br />
des geringen Anteils vom Gesamtnährstoffeintrag<br />
<strong>für</strong> den Gesamtstoffhaushalt eine untergeordnete<br />
Rolle.<br />
Untersuchungen zu den Fischen des Lanker Sees<br />
liegen nicht vor. Hecht, Aal, Karpfen <strong>und</strong> Zan<strong>der</strong><br />
können nach Auskunft des ansässigen Angelvereins<br />
gefangen werden. In LANDESAMT FÜR<br />
WASSERHAUSHALT UND KÜSTEN SCHLESWIG-<br />
HOLSTEIN (1989) wird DEHUS (1983) zitiert, <strong>der</strong><br />
<strong>für</strong> den Lanker See folgende Fischarten aufzählt:<br />
Kleine Maräne Coregonus albula, Große Maräne C.<br />
lavaretus, Stint Osmerus eperlanus, Plötze Rutilus<br />
rutilus, Mo<strong>der</strong>lieschen Leucaspius delineatus, Aland<br />
Leuciscus idus, Rotfe<strong>der</strong> Scardinius erythrophtalmus,<br />
Schlei Tinca tinca, Gründling Gobio<br />
gobio Ukelei Alburnus alburnus, Güster Blicca<br />
björkna, Brasse Abramis brama Aal Anguilla anguilla,<br />
Barsch Perca fluviatilis, Zan<strong>der</strong> Stizostedion<br />
2002<br />
lucioperca, Kaulbarsch Gymnocephalus cernus <strong>und</strong><br />
Quappe Lota lota.<br />
Der Lanker See wurde vom <strong>Landesamt</strong> bereits<br />
1986 (LANDESAMT FÜR WASSERHAUSHALT<br />
UND KÜSTEN SCHLESWIG-HOLSTEIN 1989) untersucht.<br />
Zwar sind Vergleiche mit älteren Untersuchungen<br />
wegen <strong>der</strong> verschiedenen Analysenmethoden<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> unterschiedlichen meteorologischen<br />
Verhältnisse meist schwierig, insgesamt<br />
scheinen sich jedoch die trophischen Verhältnisse<br />
im Freiwasser nicht wesentlich verbessert zu haben.<br />
Der Sauerstoffgehalt fiel sowohl 1986 als<br />
auch 2002 im Hypolimnion bereits im Mai rapide<br />
ab, <strong>und</strong> von Juli bis September war die gesamte<br />
Tiefenzone in beiden Jahren sauerstofffrei. Auch<br />
die Gesamtstickstoff- <strong>und</strong> Gesamtphosphorgehalte<br />
im Oberflächenwasser lagen in einer ähnlichen<br />
Größenordnung. Das jahreszeitliche Sukzessionsmuster<br />
beim Phytoplankton war ebenfalls ähnlich:<br />
Bis zum Frühsommer herrschten zentrische Kieselalgen<br />
vor, wobei allerdings das 2002 erfasste<br />
kurze Klarwasserstadium im Mai 1986 nicht beobachtet<br />
wurde. Ab Juni dominierten in beiden<br />
Untersuchungsjahren Cyanobakterien, die 1986<br />
bei abnehmen<strong>der</strong> Biomasse ab Oktober wie<strong>der</strong><br />
durch Kieselalgen abgelöst wurden, während sie<br />
2002 bei weiterhin hoher Biomasse dominierten.<br />
Während im Spätsommer des Jahres 1986 jedoch<br />
coccale, aggregatbildende Microcystis-Arten das<br />
Bild prägten, war im Jahr 2002 die Dominanz des<br />
fädigen Cyanobakteriums Limnothrix auffällig.<br />
2002 waren die Sichttiefen bis in den November<br />
hinein mit nur 1 m sehr gering.<br />
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