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Witti-Buch2 2001.qxd - Austrian Ludwig Wittgenstein Society

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<strong>Wittgenstein</strong> und die indirekte Mitteilung<br />

Ausdruckformen und Analogien lenken, die oft die Quelle von Scheinproblemen und<br />

Unsinnigkeiten sind.<br />

Viele Bemerkungen haben den Charakter von Berichten geführten Gesprächen<br />

zwischen dem Autor und den Personen, die philosophischen Illusionen unterliegen. In<br />

diesen Gesprächen spielt der Autor der Berichte keine bestimmende Rolle. Er zwingt<br />

den anderen seine Interpretation der Erscheinungen nicht auf, vielmehr spornt er an, sie<br />

genau zu betrachten.<br />

Philosophische Untersuchungen sind an wenige Personen gerichtet, die<br />

<strong>Wittgenstein</strong> zu eigenen Gedanken anregen will. Das Resultat seiner philosophischen<br />

Mitteilung ist differenziert, von der Empfindlichkeit des Einzelnen, seiner<br />

Vorstellungskraft und von den selbständigen Untersuchungen abhängig.<br />

Ich meine, dab die Konzeption der indirekten Mitteilung weitere Betrachtungen und<br />

ausführlichere Behandlungen verdient.<br />

In Beziehung auf kulturelle Erscheinungen - die u.a. in Rahmen der<br />

Sprachphilosophie und Ästhetik analisiert sind - ist sie eine Alternative gegen die<br />

Forschungen, die auf Erklärungstheorien abzielen. Sowohl in der Ethik als auch in der<br />

Tätigkeit, die der Gestaltung von ethischen Haltungen dient, bildet die indirekte<br />

Mitteilung eine Alternative gegen zahleiche Arten des Aufdrängens eigener<br />

Überzeugungen, gegen eine Indoktrination.<br />

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