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Kap 07 / Öffentliche Finanzen<br />
1913<br />
verantworteten die<br />
Kommunen 40 Prozent<br />
der Einnahmen<br />
und Ausgaben.<br />
ebene mit der Krankenversicherung (in<br />
Kraft seit 1884), der Unfallversicherung<br />
(1885) und dem Vorläufer der Rentenversicherung<br />
(1891) die ersten drei Säulen<br />
der Sozialversicherung hinzu, die nicht<br />
unerhebliche Mittel für die Anschubfinanzierung<br />
benötigten.<br />
Auf der Einnahmenseite kam es nach<br />
den Reformen um 1820 nur zu behutsamen<br />
Änderungen, getreu dem alten Satz<br />
von Nicolas Canard aus dem Jahr 1801,<br />
dass jede alte Steuer gut und jede neue<br />
schlecht sei. Trotz des Erfolgs der 1842 in<br />
England eingeführten Einkommensteuer<br />
zögerten die deutschen Staaten lange, dieses<br />
Instrument konsequent einzusetzen.<br />
Dem 1871 gegründeten Deutschen Reich<br />
wies die Verfassung als Haupteinnahmequelle<br />
die Zolleinnahmen sowie eine<br />
Reihe von Verbrauchsteuern zu. In diesem<br />
Zusammenhang kam dem Übergang<br />
vom Freihandel zur Schutzzollpolitik<br />
1879/80 eine große Bedeutung zu, erweiterte<br />
er doch (insbesondere ab 1904) den<br />
finanziellen Spielraum des Reiches beträchtlich<br />
und half mit, die vielfach geforderte<br />
Reichsfinanzreform zu verschieben.<br />
In einem komplizierten Ausgleichssystem<br />
musste das Reich Einnahmeüberschüsse<br />
an die Länder abgeben, konnte jedoch<br />
umgekehrt sogenannte Matrikularbeiträge<br />
zur Deckung seiner Ausgaben anfordern.<br />
u Tab 1 Ausgaben nach Arten*<br />
insgesamt<br />
Reich/<br />
Bund<br />
davon:<br />
Länder<br />
Kommunen<br />
Ausgabenquote<br />
(gesamte<br />
Ausgaben/<br />
BIP)<br />
Pro-Kopf-<br />
Ausgaben<br />
(gesamte<br />
Ausgaben/<br />
Bevölkerung)<br />
Personal<br />
laufender<br />
Sachaufwand<br />
Zinsausgaben<br />
Renten<br />
und<br />
Unterstützungen<br />
Baumaßnahmen<br />
Vermögensübertragungen<br />
Mrd. Euro %<br />
1 000 Euro<br />
pro Kopf<br />
Mio. Euro<br />
x0314 x0315 x0316 x0317 x0318 x0319 x0320 x0321 x0322 x0323 x0324 x0325<br />
Deutsches Reich<br />
1871 – – – – – – – – 80 – – –<br />
1880 – – – – – – – – 130 – – –<br />
1890 – – – – – – – – 240 – – –<br />
1900 – – – – – – – – 330 – – –<br />
1913 4,13 32 28 40 14 0,06 1 270 – 630 110 810 –<br />
1925 7,41 35 27 38 20 0,12 2 200 – 130 1 140 480 –<br />
1929 10,82 37 23 40 24 0,17 2 930 – 680 – 910 –<br />
1932 7,53 32 25 43 26 0,12 2 390 – 610 1 960 240 –<br />
1938 20,14 74 7 19 40 0,29 3 500 – – – – –<br />
Bundesrepublik<br />
1950 14,65 45 30 25 29 0,29 3 070 4 200 320 2 860 1 060 –<br />
1961 48,71 43 34 23 29 0,86 12 630 11 640 1 340 4 100 5 380 1 370<br />
1974 234,43 37 36 27 45 3,78 58 480 49 480 6 510 62 560 19 480 7 750<br />
DDR<br />
1950 24,09 – – – – – – – – – – –<br />
1961 50,76 – – – – – – – – – – –<br />
1974 103,29 – – – – – – – – – – –<br />
Deutschland<br />
1990 585,23 38 36 26 45 9,18 127 220 129 940 33 120 181 270 25 650 14 150<br />
2000 960,79 43 35 21 47 11,68 181 860 213 860 67 800 330 400 31 330 30 020<br />
2010 1 105,88 45 34 22 44 13,53 207 860 276 000 58 070 378 200 32 510 25 480<br />
* 1974 Änderung der Systematik<br />
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