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Unternehmen, Industrie und Handwerk / Kap 18<br />

Abb<br />

u Abb 7: Beschäftige 7 Beschäftige im Handwerk im Handwerk der DDR – in der 1 000 DDR — in 1 000<br />

1 000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

1870 1880<br />

1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060<br />

D.R.<br />

private Betriebe<br />

1.WK<br />

WR<br />

2.WK<br />

BRD/DDR<br />

Produktionsgenossenschaften<br />

DE<br />

1953<br />

gab es 259 000<br />

private Handwerksbetriebe<br />

in der DDR.<br />

In der DDR war das Handwerk einer<br />

der wenigen Bereiche, in denen sich Sachkapital<br />

in privater Hand befinden konnte.<br />

Doch die Handwerksbetriebe waren in<br />

die zentrale Planung und Bewirtschaftung<br />

eingebunden und besaßen daher wenig<br />

Gestaltungsspielraum. Zudem wurden seit<br />

1952 Produktionsgenossenschaften gebildet,<br />

in denen viele Handwerksbetriebe vor<br />

allem des „Maschinen- und Fahrzeugbaus“,<br />

der Holzbearbeitung und des Bauhandwerks<br />

aufgingen. Weil ein industrielles Arbeitsverhältnis<br />

eine sicherere und zum Teil<br />

einträglichere Existenz als die eines selbstständigen<br />

Handwerkers versprach (sieht<br />

man von dem ausgedehnten Segment der<br />

Schwarzarbeit ab) und weil zudem zahlreiche<br />

Arbeitskräfte in die Bundesrepublik<br />

abwanderten, nahm die Zahl der im Handwerk<br />

Tätigen in der zweiten Hälfte der<br />

1950er Jahre um etwa ein Drittel ab (1955:<br />

u Tab 7, Abb 7<br />

858 000, 1961: 580 000).<br />

Wenngleich der Deutsche Handwerkskammertag<br />

heute das Handwerk als die<br />

„Wirtschaftsmacht von nebenan“ 14 bewirbt,<br />

so wurde doch seit Einführung der Gewerbefreiheit<br />

und dem Beginn der Industrialisierung<br />

stets der drohende Untergang<br />

des Handwerks beklagt. So unzureichend<br />

die statistische Erfassung der handwerklichen<br />

Unternehmen auch ist, gibt sie<br />

jedoch wenig Anlass für eine pessimistische<br />

Betrachtung. Zwar nahm die Zahl<br />

der Handwerksunternehmen nicht nur in<br />

der DDR, sondern auch in der Bundesrepublik<br />

bis zum Ende der 1970er Jahre<br />

deutlich ab, doch danach stabilisierte sich<br />

die Lage. Sowohl die Zahl der Unternehmen<br />

als auch die Zahl der Beschäftigten<br />

blieb relativ stabil. Auch in den vergangenen<br />

15 Jahren hat das Handwerk an Beschäftigten<br />

verloren, doch verglichen mit<br />

dem produzierenden Gewerbe (Industrie),<br />

wo die Zahl der Beschäftigten seit 1991<br />

um fast 40 Prozent zurückgegangen ist, ist<br />

die Beschäftigungsquote im Handwerk bemerkenswert<br />

stabil. Es sei daran erinnert,<br />

dass die Daten für das produzierende Gewerbe<br />

größere Handwerksbetriebe einschließen<br />

und dass diese Daten den Beschäftigungsrückgang<br />

in der Industrie daher<br />

noch unterschätzen.<br />

Die einzelnen Handwerkszweige waren<br />

sehr unterschiedlich von strukturellen<br />

1987<br />

waren es<br />

81 000 Handwerksbetriebe.<br />

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