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Kap 20 / Binnenhandel und Außenhandel<br />
u Tab 2 Kennziffern zum Einzelhandel<br />
Umsatz<br />
Zahl der<br />
Unternehmen<br />
Verkaufsfläche<br />
Handelsspanne<br />
Umsatz pro<br />
Beschäftigtem<br />
Insolvenzen<br />
Gesamtumsatz<br />
der<br />
Warenhäuser<br />
Umsatz pro<br />
qm Geschäftsfläche<br />
Versandhandelsumsatz<br />
Mrd. Euro 1 000 Mio. qm % 1 000 Euro Anzahl Mrd. Euro<br />
x0902 x0903 x0904 x0905 x0906 x0907 x0908 x0909 x0910<br />
Bundesrepublik<br />
1950 16 489 – 20,7 21,2 – – 0,7 0,3<br />
1960 44 430 – 26,4 27,5 1,3 564 – 1,8<br />
1970 86 382 34,5 33,2 56,9 1,8 510 9,6 4,3<br />
1980 190 368 48,0 37,7 100,4 2,6 854 16,2 11,6<br />
Deutschland<br />
1991 – – – 39,1 137,6 3,1 1 136 18,8 18,5<br />
2000 374 436 106,0 – – – – – 21,2<br />
2010 411 – 121,5 – – – – – 30,3<br />
7,5<br />
Prozent betrug<br />
der Anteil der Importe<br />
am BIP in<br />
den 1850er Jahren.<br />
17<br />
Prozent waren<br />
es bereits in den<br />
späten 1870er<br />
Jahren.<br />
aus abwickelt, eine bedeutende Rolle ein.<br />
Dem Handel zwischen Regionen innerhalb<br />
Deutschlands sowie dem Handel mit<br />
europäischen Nachbarregionen (etwa<br />
entlang des Rheins) kam eine wichtige<br />
Funktion für die Entstehung einer modernen<br />
arbeitsteiligen Wirtschaft zu. Die<br />
Abgrenzung zwischen Binnenhandel (innerhalb<br />
eines Staatsgebiets) und Außenhandel<br />
(über Staatsgrenzen hinweg) wurde<br />
für Deutschland allerdings erst im<br />
Lauf des 19. Jahrhunderts mit der Gründung<br />
des Zollvereins 1834, der Gründung<br />
des Deutschen Reichs 1871 und dem Einschnitt<br />
des Ersten Weltkriegs vollzogen. 6<br />
Im Folgenden wird die grenzüberschreitende<br />
Verflechtung der deutschen Wirtschaft<br />
mit dem Ausland im Detail betrachtet.<br />
Außenhandel<br />
Der Außenhandel bezeichnet den Teil der<br />
heimischen Produktion, die im Ausland<br />
abgesetzt wird bzw. den Teil der heimischen<br />
Nachfrage, die von nicht in Deutschland<br />
produzierten Gütern gedeckt wird.<br />
Der Saldo von Importen und Exporten<br />
schlägt sich in der Handelsbilanz nieder,<br />
die als Teil der Zahlungsbilanz im nächsten<br />
Kapitel behandelt wird.<br />
Um die Werte der Ein- und Ausfuhr<br />
langfristig vergleichbar zu machen und<br />
verständlich aufzubereiten, wurden zwei<br />
Indikatoren berechnet: erstens der Offenheitsgrad,<br />
der Importe und Exporte ins<br />
Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt setzt<br />
(Import- bzw. Exportquote), und zweitens<br />
die realen Exporte pro Kopf, ein Indikator<br />
der durchschnittlichen Bruttoproduktion<br />
jedes Einwohners für ausländische Nachfrager.<br />
7 Die Entwicklung ist Abbildung 2<br />
und Tabelle 3 zu entnehmen. Es sei auf<br />
die teilweise unsichere Daten lage vor<br />
1880 hingewiesen sowie darauf, dass das<br />
deutsche Zollgebiet vor 1890 nicht mit<br />
dem Reichsgebiet identisch war, sodass<br />
sich kleine, aus Gebietsänderungen ergebende<br />
Abweichungen in den Reihen finden<br />
können.<br />
u Abb 2, Tab 3<br />
Erkennbar ist eine klar steigende Tendenz<br />
im Offenheitsgrad der deutschen<br />
Volkswirtschaft vom Beginn der Grafik im<br />
Jahr 1850 bis 1879, dem Jahr der „protektionistischen<br />
Wende“ im Deutschen Reich.<br />
Der Anteil der Importe am BIP steigt von<br />
durchschnittlich 7,5 Prozent in den frü-<br />
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