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Sozialpolitik / Kap 06<br />

1810<br />

1820<br />

gesetz an. Die Renten sollten nicht mehr<br />

als Zuschuss für ältere Bürger gewährt<br />

werden, sondern eine Lohnersatzfunktion<br />

übernehmen, damit die Rentner an den<br />

Produktivitätsfortschritten der Wirtschaft<br />

partizipierten. Das durchschnittliche<br />

Rentenniveau erhöhte sich um<br />

60 Prozent, und seit 1959 passte die Dynamisierung<br />

die Renten jährlich an die<br />

Reallohnentwicklung an. Dem neuen System<br />

lag die Vorstellung eines Generationsvertrages<br />

zugrunde, das heißt, die ar-<br />

Abb 1: Gesetzliche Krankenversicherung<br />

beitende Bevölkerung kam für die Renten<br />

Mio.<br />

60der aus dem Erwerbsleben ausgeschiedenen<br />

Generation auf. Im Umlageverfahren<br />

wurden die eingenommenen Beiträge direkt<br />

für die Finanzierung der Renten ausgegeben<br />

und durch steigende Bundeszu-<br />

ergänzt.<br />

40schüsse<br />

Das Leistungsspektrum der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung wurde in der<br />

Bundesrepublik 1957 auf die Landwirte<br />

20 und 1960 auf die selbstständigen Handwerker<br />

ausgedehnt. Das Rentenreformgesetz<br />

von 1972 führte erstmalig flexible Altersgrenzen<br />

in der Rentenversicherung ein,<br />

sodass eine frühere Verrentung möglich<br />

war. Unter Bundeskanzler Willy Brandt<br />

öffnete sich die Pflichtversicherung für<br />

Selbstständige und Hausfrauen, die die<br />

Möglichkeit erhielten, durch freiwillige<br />

Beiträge Rentenansprüche zu erwerben. 14<br />

Während der 1980er Jahre sank das<br />

tatsächliche Renteneintrittsalter infolge<br />

betrieblicher Regelungen und tariflicher<br />

Ver einbarungen. 1989 ging fast jeder zweite<br />

männliche Rentner vorzeitig in Ruhestand.<br />

Nach der Vereinigung der beiden<br />

deutschen Staaten wurden rund 4 Millionen<br />

bis herige DDR-Rentnerinnen und<br />

Rentner in das bundesdeutsche System integriert.<br />

Das Rentenüberleitungsgesetz<br />

übertrug zum 1. Januar 1992 die lohnbezogene<br />

dynamisierte Rente auf das Beitrittsgebiet.<br />

Ab 2001 wurden die Altersgrenzen<br />

wieder schrittweise angehoben und damit<br />

der Rückgang der Frühverrentung eingeleitet.<br />

Im November 2002 eröffnete die<br />

„Kommission für die Nachhaltigkeit der<br />

Finanzierung der So zialen Sicherungssysteme“,<br />

später als „Rürup-Kommission“ bekannt<br />

geworden, die Diskussion um die<br />

Erhöhung der Rentenaltersgrenze auf<br />

67 Jahre. Der sukzes sive Abbau der Anreize<br />

4<br />

%<br />

70 Mitglieder<br />

in % der<br />

Bevölkerung<br />

Mitglieder<br />

in Mio.<br />

davon<br />

Millionen 50DDR-<br />

Frauen<br />

in Mio.<br />

Rentnerinnen und<br />

Rentner wurden nach<br />

30<br />

der Wiedervereinigung<br />

in das bundesdeutsche<br />

System<br />

10<br />

integriert.<br />

1830 1840 1850 1860 1870 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040<br />

D.R.<br />

1.WK<br />

WR<br />

2.WK<br />

BRD<br />

DE<br />

Abb 2: Rentenversicherung<br />

Rentenbestand<br />

in Mio.<br />

16<br />

u Abb 2 Rentenversicherung — Rentenbestand und Ausgaben<br />

12<br />

8<br />

4<br />

Ausgaben<br />

in Mrd. Euro<br />

120<br />

80<br />

40<br />

Rentenversicherung<br />

der<br />

Arbeiter:<br />

Ausgaben<br />

Rentenversicherung<br />

der<br />

Angestellten:<br />

Ausgaben<br />

Rentenversicherung<br />

der<br />

Arbeiter:<br />

Rentenbestand<br />

Rentenversicherung<br />

der<br />

Angestellten:<br />

Rentenbestand<br />

1810<br />

1820<br />

1830 1840 1850 1860 1870 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040<br />

D.R.<br />

1.WK<br />

WR<br />

2.WK<br />

BRD<br />

DE<br />

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