21.12.2015 Views

econstor

4938_zb_dtindaten_150714_online

4938_zb_dtindaten_150714_online

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Bildung und Wissenschaft / Kap 04<br />

u Tab 2 Schulabgängerinnen und Schulabgänger mit Hochschulreife, Lehrerinnen und Lehrer<br />

Schulabgängerinnen/<br />

Schulabgänger mit<br />

Hochschulreife<br />

männlich weiblich insgesamt<br />

in %<br />

der Schulabgänger<br />

Lehrkräfte an höheren<br />

Schulen, Gymnasien<br />

darunter:<br />

weiblich<br />

Schüler-<br />

Lehrer-<br />

Relation<br />

Lehrkräfte an Volksschulen bzw.<br />

Grund- und Hauptschulen<br />

insgesamt<br />

darunter:<br />

weiblich<br />

Schüler-<br />

Lehrer-<br />

Relation<br />

Lehrkräfte<br />

an höheren<br />

Schulen:<br />

Anteil der<br />

Altersgruppe<br />

40–44 Jahre<br />

1 000 1 000 % %<br />

x0162 x0163 x0164 x0165 x0166 x0167 x0168 x0169 x0170<br />

Deutscher Bund / Deutsches Reich<br />

1864 1,3 – 2,3 – 35,0 36,2 7,8 79,6 –<br />

1886 1,6 – 5,1 – – 71,6 17,3 67,7 19,8<br />

1891 1,4 – 5,6 – – 83,3 19,2 59,3 18,0<br />

1911 – – 10,6 < 0,1 36,8 116,3 21,2 56,6 –<br />

1921 – – 11,7 1,0 38,4 116,5 25,8 47,0 19,7<br />

1931 4,8 1,4 14,1 2,0 33,5 115,3 26,1 40,8 –<br />

1938 4,3 1,2 12,0 1,6 31,9 104,8 27,2 44,1 –<br />

Bundesrepublik<br />

1950 6,4 3,2 28,9 9,0 22,8 130,6 38,5 50,5 –<br />

1961 11,6 6,8 41,5 13,0 20,4 133,8 46,1 39,5 9,2<br />

1970 15,3 10,6 69,7 22,3 19,8 187,7 58,8 33,8 13,3<br />

1980 15,9 15,8 115,8 42,2 18,3 248,0 63,9 20,3 12,3<br />

1987 24,8 26,5 123,5 44,8 12,9 230,5 65,1 15,0 17,9<br />

Deutschland<br />

1991 23,5 26,2 123,4 46,5 15,1 221,9 68,4 20,1 26,1<br />

2000 21,1 28,0 152,8 72,8 14,8 264,3 75,9 16,9 14,1<br />

2005 20,5 28,0 163,5 85,2 14,9 263,7 78,7 15,9 10,9<br />

In der Zeit des Nationalsozialismus<br />

war die Schulpolitik von der Ideologie bestimmt,<br />

die die Schule als Relikt des „bürgerlichen<br />

Leistungssystems“ verachtete.<br />

Dagegen stellten die Nationalsozialisten<br />

für Jungen das Ideal einer „reinrassigen<br />

Kämpfernatur“, die in zur Schule parallelen<br />

Organisationen wie der Hitler jugend<br />

besser gebildet werden könnte, und versuchten<br />

bei den Mädchen, „die natürliche<br />

Rolle der Frau“ als Mittelpunkt der „deutschen<br />

Familie“ wieder herzustellen. Die in<br />

dieser Richtung eingeleiteten Maßnahmen<br />

wie Obergrenzen für Aufnahme in Schulen<br />

und Universitäten, rassistischer Ausschluss<br />

von Juden und anderen Gruppen,<br />

Werbung für militärische Karrieren und<br />

Diskreditierung der höheren Bildung allgemein<br />

führten zu einer starken Verminderung<br />

der Bildungsbeteiligung insgesamt,<br />

die schon zu Beginn des Zweiten<br />

Weltkriegs zu Kritik aus Industriekreisen<br />

am allgemeinen Leistungsrückgang und<br />

zu Lehrer- und Ingenieurmangel führte.<br />

Mit diesen Maßnahmen wurde auch die<br />

soziale Öffnung der höheren Bildung, die<br />

in der Weimarer Republik eingesetzt hatte,<br />

wieder rückgängig gemacht und die alten<br />

Bildungseliten konnten ihren Anteil an<br />

der höheren Bildung wieder erhöhen. Das<br />

Schulsystem war so um Jahrzehnte zurückgeworfen<br />

und hätte die gestiegenen<br />

Qualifikationsanforderungen der Wirtschaft<br />

und der Industrie nicht befriedigen<br />

können, was durch den Ausbruch des<br />

Zweiten Weltkriegs zunächst nicht sichtbar<br />

wurde.<br />

u Tab 1, Tab 3<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich<br />

durch die nationalsozialistische Schulpolitik<br />

und durch die wegen der Kriegsfolgen<br />

eingeschränkten Möglichkeiten bis zum<br />

Ende 1950er Jahre ein großer Bildungsbedarf<br />

aufgestaut. Zunächst wurde das<br />

dreigliedrige System der Weimarer Republik<br />

wieder hergestellt, und fehlende qualifizierte<br />

Schulabgänger konnten durch<br />

die Flüchtlinge aus den Ostgebieten und<br />

der DDR überdeckt werden. Zu Beginn<br />

der 1960er Jahre begann, durch einen<br />

„Rahmenplan“ des „Deutschen Ausschusses<br />

für Erziehungs- und Bildungswesen“<br />

angestoßen, eine poli tische Diskussion,<br />

die sowohl die stark gestiegene Nachfrage<br />

nach höherer Bildung thematisierte wie<br />

auch die Unter repräsentation verschiedener<br />

Gruppen wie Katholiken, Frauen und<br />

Landbevölkerung sowie den im internationalen<br />

Vergleich geringen Anteil an Abiturienten.<br />

Sie mündete in verschiedene<br />

Vorschläge einer Bildungsreform. Schon in<br />

65

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!