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Argumentieren und Erörtern im Fach Deutsch - Landesinstitut für ...

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<strong>Landesinstitut</strong> <strong>für</strong> Schulentwicklung<br />

Lösungen zu 4. − überzeugend argumentieren<br />

A B<br />

b) Argumentation 1: Zirkelschluss (Die Folgerung ist bereits <strong>im</strong> Argument enthalten <strong>und</strong> bringt<br />

nichts Neues. Es fehlt ein Beweis da<strong>für</strong>, dass Oskar <strong>im</strong>mer wieder in der Ver-<br />

gangenheit gelogen hat.)<br />

Argumentation 2: Trugschluss (Aus der Übersetzung des griechischen Wortes wird abgeleitet,<br />

dass es <strong>im</strong> antiken Griechenland ähnliche Verhältnisse gab, wie sie den heu-<br />

tigen demokratischen Vorstellungen entsprechen, was aber nicht haltbar ist, da<br />

man zunächst den Begriff „Volk“ definieren <strong>und</strong> dann untersuchen müsste, wie<br />

weit dessen Mitspracherechte in den griechischen Stadtstaaten reichten.)<br />

Argumentation 3: Falsche Verallgemeinerung (Ohne nach dem Gr<strong>und</strong> zu fragen, warum der<br />

Nachbar nicht zur Arbeit gehen konnte, wird er als Beispiel <strong>für</strong> ein Vorurteil<br />

missbraucht.)<br />

Argumentation 4: Rückgriff auf ein Vorurteil (Die Begründung entspricht einem noch <strong>im</strong>mer weit<br />

verbreiteten Vorurteil, das durch die Unfall-Statistiken regelmäßig widerlegt<br />

wird. Außerdem wird überhaupt nicht nachgefragt, was die Ursache <strong>für</strong> Erikas<br />

Unfall war.)<br />

Argumentation 5: Falscher Analogieschluss (Die Analogie zwischen Nikotin- <strong>und</strong> Alkoholsucht ist<br />

zwar nachvollziehbar, weil beide Gewohnheiten einem ähnlichen Gr<strong>und</strong>bedürf-<br />

nis entsprechen. Aber der Zusammenhang ist trotzdem nicht zwingend. Denn<br />

nicht jeder, der regelmäßig raucht, ist auch automatisch alkoholsüchtig.)<br />

c) Lösungsbeispiele:<br />

Auf dem Land findet man bessere Wohnverhältnisse vor. Im Unterschied zur Stadt dominiert der<br />

Typ des Einfamilien- oder des kleinen Mehrfamilienhauses. Da die Nachfrage nach Wohnungen<br />

deutlich niedriger als in der Stadt ist <strong>und</strong> zusätzlich genügend Land zur Verfügung steht, sind die<br />

Gr<strong>und</strong>stückspreise günstiger <strong>und</strong> die Herstellungskosten insgesamt billiger. Bei einem Spaziergang<br />

durch mein Dorf fällt einem gleich auf, dass es sehr viele Häuser <strong>für</strong> eine oder wenige Familien<br />

mit großzügigen Gr<strong>und</strong>stücken gibt. Die Wohndichte ist also viel geringer als in den Städten.<br />

So genießen die Menschen auf dem Land das Privileg, in größeren <strong>und</strong> billigeren Wohnungen<br />

leben zu können.<br />

Die Kontakte zu den Mitmenschen sind auf dem Land intensiver als in den Städten. Da die Kinder<br />

unserer Nachbarn ungefähr <strong>im</strong> gleichen Alter wie meine Schwester <strong>und</strong> ich sind, war es früher, als<br />

wir noch klein waren, <strong>für</strong> unsere Eltern selbstverständlich, sich gegenseitig als Babysitter zu helfen,<br />

wenn man mal einen Termin hatte oder abends ausgehen wollte. Natürlich ist eine solche Art<br />

von Nachbarschaftshilfe gr<strong>und</strong>sätzlich auch in der Stadt denkbar, aber in den überschaubaren Gemeinschaften<br />

des Dorfes sind die Rahmenbedingungen da<strong>für</strong> einfach günstiger. Gespräche über<br />

den Gartenzaun, gemeinsame Feste oder Hilfe in Krankheitsfällen sind fast selbstverständlich. So<br />

kennt jeder jeden <strong>und</strong> die in den Städten weitverbreitete Anonymität oder Einsamkeit tritt nur ganz<br />

selten auf.<br />

Individuelle Lösungen <strong>für</strong> die Gegenargumentation.<br />

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