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Argumentieren und Erörtern im Fach Deutsch - Landesinstitut für ...

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<strong>Landesinstitut</strong> <strong>für</strong> Schulentwicklung<br />

Zwar wird die Kompetenz 2 „<strong>Argumentieren</strong>“ schon in den Standards 5/6 <strong>im</strong><br />

Bereich „Gespräche führen“ erstmals genannt. Aber die begründete (mündliche)<br />

Stellungnahme eignet sich als Schwerpunkt, d. h. <strong>im</strong> Rahmen einer eigenen<br />

Unterrichtseinheit, besser <strong>für</strong> die 7. Klasse, wenn man auf der Einführung<br />

der wichtigsten Regeln der Gesprächsführung in den Klassen 5 <strong>und</strong> 6 aufbauen<br />

kann. Da<strong>für</strong> spricht auch, dass erst <strong>für</strong> den Standard 7/8 eine entsprechende<br />

Niveaukonkretisierung vorliegt. Deshalb wird in der 7. Klasse die begründete<br />

Stellungnahme noch einmal – wie schon in der 6. Klasse – als mögliche Hauptkompetenz<br />

ausgewählt.<br />

Der Begriff der Hauptkompetenz soll ausdrücken, dass diese Kompetenzen<br />

als besonders wichtig <strong>für</strong> die jeweilige Jahrgangsstufe ausgewählt wurden<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Zentrum der Unterrichtseinheit stehen. Als Nebenkompetenzen wurden<br />

diejenigen ausgesucht, die zwar keinen eigenen Schwerpunkt innerhalb einer<br />

ganzen Unterrichtseinheit rechtfertigen, aber eine wichtige dienende Funktion<br />

<strong>für</strong> das Erreichen der Hauptkompetenz einnehmen. Die Beherrschung der Nebenkompetenzen<br />

bildet also die Voraussetzung, damit die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler auf der Ebene der Hauptkompetenzen zum Lernerfolg kommen können.<br />

Die Argumentationskompetenz wird zunächst auf der mündlichen Ebene<br />

eingeführt, in Klasse 6 <strong>im</strong> Rahmen einfacher Gespräche, in Klasse 7 in Form<br />

von Diskussionen, die bereits von den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern sowohl inhaltlich<br />

als auch organisatorisch vorbereitet werden sollen. Ab Klasse 8 wird<br />

die Kompetenz auf der schriftlichen Ebene <strong>im</strong> Rahmen von Erörterungseinheiten<br />

erweitert <strong>und</strong> vertieft. Dies geschieht zunächst über sich <strong>im</strong> Grad ihrer<br />

Komplexität steigernde Aufsatzformen: in Klasse 8 die lineare Erörterung, in<br />

Klasse 9 die dialektische <strong>und</strong> in Klasse 10 die textgeb<strong>und</strong>ene Erörterung. Bei<br />

der linearen Erörterung geht es um die Auseinandersetzung mit einem vorgegebenen<br />

Sachverhalt in Form einer einfachen, steigernden Struktur. Bei der dialektischen<br />

Erörterung wird ein zweiteiliges Thema vorgelegt, das eine Einordnung<br />

in einen größeren Zusammenhang sowie die Fähigkeit verlangt, sich mit<br />

fremden Sichtweisen auseinander zu setzen <strong>und</strong> daraus ein eigenes sinnvolles<br />

Ergebnis abzuleiten. Während bei der linearen <strong>und</strong> dialektischen Erörterung die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nur eine Aufgabenstellung als Schreib<strong>im</strong>puls erhalten,<br />

müssen sie sich bei der textgeb<strong>und</strong>enen Erörterung mit einem längeren<br />

Text als Gr<strong>und</strong>lage der anschließenden Erörterung beschäftigen, so dass sie<br />

als Voraussetzung <strong>für</strong> die Auseinandersetzung mit einem fremden Standpunkt<br />

<strong>und</strong> der Erfassung der benutzten Argumentationsstrategie über eine angemessene<br />

Lesekompetenz mit entsprechenden Texterschließungsstrategien verfügen<br />

müssen.<br />

Sinnvoll ist auch eine Progression auf der inhaltlichen Ebene, damit sich die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler stets auf die <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong> stehende Hauptkompetenz<br />

konzentrieren können <strong>und</strong> ihre Aktivitäten nicht auf mehrere Trainingsfelder<br />

gleichzeitig verteilen müssen. In Klasse 6 <strong>und</strong> 7 geht es zunächst darum,<br />

bei Gesprächs- <strong>und</strong> Diskussionssituationen, die sich am unmittelbaren Erfahrungshorizont<br />

der Lernenden orientieren, einfache Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> ein gelingendes<br />

<strong>Argumentieren</strong> zu legen: die geregelte verbale Auseinandersetzung als<br />

Lösungsmittel <strong>für</strong> Meinungsverschiedenheiten erfahren, den eigenen Standpunkt<br />

angemessen <strong>und</strong> verständlich ausdrücken, auf den Gesprächspartnern<br />

eingehen. Auch be<strong>im</strong> schriftlichen <strong>Erörtern</strong> sollte zunächst noch von den aktuellen<br />

Problemen der Jugendlichen ausgegangen werden. Ab Klasse 9 werden<br />

2 Der Begriff der „Bildungsstandards“ bezieht sich auf die <strong>im</strong> Bildungsplan <strong>für</strong> jeweils zwei Jahre<br />

formulierten als Regelniveau anzustrebenden Normen. Der Begriff der „Kompetenz“ versteht<br />

sich als individuelle Lernstandsformulierung.<br />

Begründete Stellungnahme<br />

in Klasse 7<br />

Haupt- <strong>und</strong><br />

Nebenkompetenzen<br />

Aufbau der Kompetenz<br />

<strong>Erörtern</strong><br />

Inhaltliche Progression<br />

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