Argumentieren und Erörtern im Fach Deutsch - Landesinstitut für ...
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<strong>Landesinstitut</strong> <strong>für</strong> Schulentwicklung<br />
6. Trainingsmöglichkeit: den Schluss formulieren<br />
B C<br />
Information:<br />
Durch den Schluss sollen die möglichen Leser zum Weiterdenken oder zum Handeln angeregt werden.<br />
Dazu dienen zwei Teile, deren Reihenfolge nicht zwingend festgelegt ist:<br />
A. Entscheidungsfindung B. Schlussgedanke<br />
1. Zust<strong>im</strong>mung zur Pro-Position 1. Ausblick auf die Zukunft/mögliche Auswirkungen<br />
2. Zust<strong>im</strong>mung zur Kontra-Position der vorgeschlagenen Lösung<br />
3. Zust<strong>im</strong>mung zur Pro- oder Kontra- 2. persönlicher Wunsch oder Appell<br />
Position mit Einschränkungen 3. Ausweitung des Themas durch Einbettung<br />
4. Kompromisslösung durch in einen größeren Zusammenhang<br />
Bündelung der Argumente 4. Anknüpfung an die Einleitung<br />
a) Ordne die folgenden Schlüsse zum Thema „Schuluniformen statt Markenklamotten“ den verschiedenen<br />
Formen zu, z. B. A1/B4 (falls ein Schlussgedanke vorhanden).<br />
1. Auch die Haupt- <strong>und</strong> Realschüler in ... bei Berlin tragen inzwischen alle gleich grüne Pullis<br />
mit dem Schulemblem drauf. Die Folge: „Alle sind gelassener“, wie der Direktor bestätigt.<br />
Auch hätten die Schüler dieses Exper<strong>im</strong>ent freiwillig angefangen <strong>und</strong> bisher habe noch keiner<br />
gemurrt. Ob eine Schuluniform einfach so verordnet werden kann, steht auf einem anderen<br />
Blatt. Dadurch würde in die persönlichen Freiheitsrechte eingegriffen, was nicht geht.<br />
Es müsste da<strong>für</strong> ein Gesetz geschaffen werden. Da<strong>für</strong> aber stehen die Chancen schlecht.<br />
2. So möge sich jeder die Idee noch mal durch den Kopf gehen lassen. Vielleicht findet sich<br />
eine Entscheidung, mit der jeder leben kann. Es müssen ja nicht gleich Faltenrock, Kniestrümpfe<br />
<strong>und</strong> Buntfaltenhosen mit weißen Hemden sein, aber eine Veränderung wäre auf<br />
jeden Fall zu begrüßen. Und zwar lieber heute als morgen.<br />
3. Wird nach dem Abitur etwa der Label-Terror erst richtig beginnen, oder wäre es nicht auch<br />
konsequent, eine, haha, Uni-Form zu tragen? Okay, wir sehen es ein, Schuluniformen sind<br />
vielleicht doch eine doofe Idee. Vor allem <strong>für</strong> Mädchen.<br />
4. Nun ist es in unserer Gesellschaft nicht ganz leicht, neue Wege zu gehen. In Bezug auf die<br />
Schulkleidung haben jedoch alle Schulen, die sie eingeführt haben, gute Erfahrungen gemacht.<br />
Sie wird gern angenommen. Sehr viel schwieriger ist es, einen zuverlässigen <strong>und</strong><br />
langjährigen Schulkleidungshersteller zu finden, der in der Lage ist, zu einem ausgewogenen<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis gleich bleibend gute <strong>und</strong> langlebige Ware zu liefern.<br />
5. Lassen wir den Versuch zu. Dann werden wir sehen, ob sich die Erfahrungen von kalifornischen<br />
Schulen auf <strong>Deutsch</strong>land übertragen lassen. Dort gingen die Gewaltdelikte um 50<br />
Prozent zurück, seitdem Jungen <strong>und</strong> Mädchen Schuluniformen tragen. Die gesellschaftlichen<br />
Folgekosten der Jugenddelinquenz sind auf jeden Fall um ein Vielfaches höher als<br />
das einheitliche Sweatshirt, das an amerikanischen Highschools neuerdings <strong>im</strong>mer häufiger<br />
getragen wird.<br />
b) Verfasse einen weiteren Schluss zu diesem Thema. Verwende dabei eine Variante/Kombination,<br />
die in den Beispielen 1 bis 5 noch nicht vorkommt.<br />
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