Argumentieren und Erörtern im Fach Deutsch - Landesinstitut für ...
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<strong>Landesinstitut</strong> <strong>für</strong> Schulentwicklung<br />
4 Die dialektische Erörterung in Klasse 9<br />
4.1 Anregungen zur Eingangsdiagnostik<br />
Ausgangsüberlegungen<br />
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Die Eingangsdiagnostik bildet die Phase II der kompetenzorientierten Einheit.<br />
Die UE zur dialektischen Erörterung passt gut an den Anfang des Schuljahres,<br />
so dass auf mehrere Teilkompetenzen <strong>im</strong> Laufe des Schuljahres bei anderen<br />
UE rekurriert werden könnte.<br />
Von Klasse 8 nach 9 findet oft ein Lehrkräftewechsel statt.<br />
Die kontinuierliche Eingangsdiagnostik soll helfen, die Ausgangslage der<br />
Klasse genauer zu best<strong>im</strong>men.<br />
Eine offenere <strong>und</strong> komplexer angelegte Form der Diagnostik bietet der (neuen)<br />
Lehrperson mehr Erkenntnisse über den Leistungsstand der Klasse.<br />
Ausgangspunkt ist die in Klasse 8 eingeführte einfache oder lineare Erörterung.<br />
Sehr viele Teilkompetenzen sind bei der linearen <strong>und</strong> dialektischen<br />
Erörterung identisch. Es wird in der UE also auch um Erweiterung <strong>und</strong> Vertiefung<br />
dieser bereits eingeführten Teilkompetenzen gehen. Dies spricht auch<br />
eher gegen eine kleinschrittige Diagnose.<br />
Neue Teilkompetenzen einer UE zur dialektischen Erörterung sind vor allem<br />
die Fähigkeiten, die Struktur einer dialektischen Erörterung zu beherrschen<br />
sowie sich respektvoll <strong>und</strong> zugleich kritisch mit einer anderen Position auseinanderzusetzen<br />
(vgl. Tabelle 1 in Kapitel 3).<br />
Bei dieser Eingangsdiagnostik geht es weniger um den Lernstand des einzelnen<br />
Lernenden (dieser Aspekt wird bei der Zwischendiagnostik <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong><br />
stehen), sondern mehr um den der Klasse.<br />
Die Diagnostik sollte sich möglichst in den fortlaufenden Unterricht integrieren<br />
lassen.<br />
Die Eingangsdiagnostik sollte <strong>im</strong> Sinne der Vorbereitung auf die neue UE<br />
auch schon einen Teil des Neuen beinhalten, hier könnte dies ein erster Einblick<br />
in die dialektische Struktur sein.<br />
Die Eingangsdiagnostik sollte als erster Baustein einer neuen UE <strong>für</strong> die<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler auch motivierend wirken. Dies lässt sich vor allem<br />
durch eine entsprechende schüleraktivierende Methode <strong>und</strong> einen altersgemäßen<br />
Inhalt erreichen. Dies gilt auch <strong>für</strong> die ganze UE: Die Inhalte müssen<br />
von den Lernenden als sinnvoll <strong>und</strong> hilfreich erachtet werden.<br />
Die Diagnostik dient der Analyse einer Hauptkompetenz sowohl der linearen<br />
als auch der dialektischen Erörterung, überprüft wird nämlich die Kompetenz<br />
„Argumente sinnvoll strukturieren <strong>und</strong> präzise darstellen“ (vgl. 1.13 <strong>im</strong> Bildungsstandard<br />
<strong>für</strong> Klasse 7/8).<br />
Die Auswertung sollte <strong>im</strong> Sinne der Förderung einer Feedbackkultur möglichst<br />
zusammen mit den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern erfolgen. Auf diese<br />
Weise können die Lernenden auch Mitverantwortung übernehmen, indem<br />
gemeinsam Ziele <strong>für</strong> die geplante UE vereinbart werden.<br />
Außerdem sollte die Auswertung mit einem <strong>für</strong> die Lehrperson geringen Zusatzaufwand<br />
verb<strong>und</strong>en sein. Hier kommt vor allem die gezielte Beobachtung<br />
während einer offenen Unterrichtsphase in Frage.<br />
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