Argumentieren und Erörtern im Fach Deutsch - Landesinstitut für ...
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<strong>Landesinstitut</strong> <strong>für</strong> Schulentwicklung<br />
3. Trainingsmöglichkeit: das Thema erschließen<br />
B C<br />
Superkurzer Minirock, bauchfreies T-Shirt, Ausschnitt knapp über dem Bauchnabel: Der Schulleiterin<br />
einer Schule bei Hannover wurde es zuviel. Knapp bekleidete Mädchen wurden nach Hause geschickt,<br />
in einem Brief wurden die Eltern um „angemessene Kleidung“ <strong>für</strong> ihre Töchter gebeten.<br />
Nach Ansicht des Erziehungswissenschaftlers Horst W. Opaschowski besitzen die Jugendlichen von<br />
heute keine Lebensidole mehr. Altruisten wie Mutter Teresa oder Albert Schweitzer, die jahrelang die<br />
Hitlisten der angeh<strong>im</strong>melten Personen anführten, hätten heute ausgedient. Denn den Jugendlichen<br />
sei die persönliche Freiheit wichtiger als soziale Verantwortung.<br />
a) Ergänze <strong>für</strong> die beiden Texte jeweils eine Aufgabenstellung <strong>für</strong> eine dialektische Erörterung.<br />
b) Wähle eine dialektische Erörterung aus <strong>und</strong> finde mit Hilfe der Arbeitstechnik der W-Fragen<br />
(wer, was, wo, womit, warum, wozu, wie, wann, wodurch, welche Folgen) möglichst viele zum<br />
Thema passende Aspekte.<br />
c) Sortiere die Aspekte mit Hilfe der Arbeitstechnik des BUWE-Schlüssels:<br />
Begriff: Erklärung des zentralen Begriffs des Themas durch Ober- <strong>und</strong> Unterbegriffe,<br />
Gegenbegriffe<br />
Ursache: Welche Ursachen gibt es <strong>für</strong>...?<br />
Wirkung: Welche Personen sind betroffen? Welche Interessen werden berührt?<br />
Ergebnis: Was würde sich dadurch ändern?<br />
C C*<br />
Trotz verlockender Fluten von Informationen in den neuen Medien ist die Zeitung <strong>für</strong> Jugendliche<br />
ein unverzichtbares Informationsmedium geblieben. Wie Karola Graf-Szczuka, Professorin <strong>für</strong> Medien<br />
<strong>und</strong> Psychologie an der Unternehmer-Hochschule BiTS in Iserlohn anhand aktueller Studien <strong>im</strong><br />
Jahre 2008 aufzeigt, lesen 44 Prozent der Jungen <strong>und</strong> 51 Prozent der Mädchen <strong>im</strong> Alter von zwölf<br />
bis 19 Jahren regelmäßig die Tageszeitung.<br />
Gutes nur um seiner selbst willen tut kaum einer der jungen engagierten Menschen mehr. Immer muss<br />
auch ein persönlicher Nutzen be<strong>im</strong> Gutes-Tun herauskommen. Der Münchner Sozialpsychologe Heiner<br />
Keupp hat beobachtet: „Die Jungen von heute kennen das Helfersyndrom nicht. Die Leute tun was,<br />
weil sie zusammen Spaß haben <strong>und</strong> feiern.“ Auch Karriere <strong>und</strong> Caritas sind keine Widersprüche mehr.<br />
a) Formuliere zu den beiden Texten jeweils eine Aufgabenstellung <strong>für</strong> eine dialektische Erörterung.<br />
b) Wähle eine der beiden Aufgabenstellungen aus <strong>und</strong> erschließe möglichst viele thematische Aspekte<br />
mit Hilfe der Arbeitstechnik der Mindmap. Versuche dabei bereits, zwischen Sachinformationen,<br />
Interessen <strong>und</strong> Positionen verschiedener Gruppen, Argumenten <strong>und</strong> Beispielen zu<br />
unterscheiden.<br />
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