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Argumentieren und Erörtern im Fach Deutsch - Landesinstitut für ...

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<strong>Argumentieren</strong> <strong>und</strong> <strong>Erörtern</strong> <strong>im</strong> <strong>Fach</strong> <strong>Deutsch</strong> (Gymnasium)<br />

M 12 b: Gründe der Jugendlichen <strong>für</strong> Alkoholkonsum 8<br />

So viel Prozent der befragten Jugendlichen zwischen 12 <strong>und</strong> 25 st<strong>im</strong>men zu, dass …<br />

• Alkohol <strong>für</strong> gute St<strong>im</strong>mung sorgt, wenn man mit anderen zusammen ist 67 %<br />

• Alkohol in Maßen die Ges<strong>und</strong>heit fördert 34 %<br />

• man Alkohol trinken sollte, wenn man mehr aus sich herausgehen möchte 32 %<br />

• Alkohol dazugehört, wenn man das Leben genießen will 22 %<br />

• Alkohol hilft, wenn man depr<strong>im</strong>iert ist 13 %<br />

• Alkohol nach einem anstrengenden Tag die richtige Entspannung schafft 12 %<br />

• man mit Alkohol gut die Langeweile vertreiben kann, wenn man allein ist 3 %<br />

(Mehrfachnennungen waren möglich)<br />

62<br />

M 13: Süße Bomben 9<br />

Immer mehr Kinder <strong>und</strong> Jugendliche trinken bis zum Umfallen. Jetzt will das<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministerium mit einer Pilotstudie klären, warum das Koma-<br />

Saufen so zun<strong>im</strong>mt.<br />

Es sind die Wochenenden in der Kinderambulanz, die Schwester Julias Rangfolge<br />

bestätigen: Eierlikör vor Apfelkorn.<br />

Wenn die Sanitäter mal wieder einen Notfall einliefern, wenn so ein Kind<br />

den Inhalt seines Apfelkorn-Magens auf den PVC-Boden <strong>im</strong> Aufnahmez<strong>im</strong>mer<br />

erbricht, das stinkt, dass man denken könnte: nichts schl<strong>im</strong>mer als Apfelkorn.<br />

Außer eben Eierlikör, sagt Schwester Julia. Eierlikör ist das Schl<strong>im</strong>mste.<br />

Julia Heintz, 45, gehört nicht zu den Z<strong>im</strong>perlichen, seit 24 Jahren steht sie in<br />

der Ambulanz, robust, routiniert, resolut. Inzwischen aber gibt es zu viele Tage,<br />

an denen selbst ihr der Job als Kinderkrankenschwester <strong>im</strong> Kreiskrankenhaus<br />

Lörrach ziemlich stinkt.<br />

56 Vollrausch-Kinder hatten sie <strong>im</strong> vergangenen Jahr auf der braunen Plastikliege;<br />

in diesem Jahr waren es bis Ende September 30, auch das liegt <strong>im</strong> Monatsschnitt<br />

noch um das Zweieinhalbfache über den Zahlen von 1999. Schon<br />

12-Jährige saufen sich ins Koma, eine 13-Jährige hält den Jahresrekord in Lörrach,<br />

3,7 Promille, das war <strong>im</strong> Mai.<br />

Jugend trinkt – <strong>im</strong>mer früher, <strong>im</strong>mer öfter, <strong>im</strong>mer schneller bis zur Besinnungslosigkeit,<br />

<strong>und</strong> das nicht nur in Südbaden, an der Schweizer Grenze: Eine<br />

neue Studie der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation WHO bestätigt in ihrem deutschen<br />

Teil den Trend, dass die heutige Generation härter schluckt als frühere.<br />

„Der Konsum steigt“, klagt Marion Caspers-Merk (SPD), die B<strong>und</strong>esdrogenbeauftragte.<br />

Und: „Besonders dramatisch n<strong>im</strong>mt das Rausch-Trinken zu, das<br />

Wett-Trinken bis zur Alkoholvergiftung.“<br />

Das Ges<strong>und</strong>heitsministerium finanziert deshalb seit Juni mit 95 000 Euro<br />

das Pilotprojekt „Hart am L<strong>im</strong>it“ („Halt“): Im Lörracher Suchtpräventionszentrum<br />

„Villa Schöpflin“ sollen Pädagogen mit Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatern<br />

8 Die Daten stammen von der B<strong>und</strong>eszentrale <strong>für</strong> ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung 2004.<br />

9 DER SPIEGEL 42 (2003), S. 60−62 (leicht gekürzt)

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