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Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) - INVEP

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Die Wertschöpfung bildet das Grundkonzept für die Klassifizierung einer Einheit nach<br />

wirtschaftlichen Tätigkeiten. Die Bruttowertschöpfung wird definiert als die Differenz zwischen<br />

dem Produktionswert und den Vorleistungen. Die Wertschöpfung ist ein additives Maß des<br />

Beitrags <strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftseinheiten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP).<br />

Um die Haupttätigkeit einer Einheit bestimmen zu können, müssen die von <strong>der</strong> Einheit<br />

ausgeführten Tätigkeiten und ihr jeweiliger Wertschöpfungsanteil bekannt sein. Gelegentlich<br />

ist es jedoch nicht möglich, Informationen über die den verschiedenen ausgeübten Tätigkeiten<br />

zuzurechnende Wertschöpfung zu beschaffen. In diesem Fall muss die Klassifizierung <strong>der</strong><br />

Tätigkeit mithilfe von Ersatzkriterien erfolgen.<br />

Folgende Größen könnten verwendet werden:<br />

– Outputbasierte Ersatzgrößen:<br />

• Bruttoproduktion <strong>der</strong> Einheit, d. h. Gesamtwert <strong>der</strong> aus den einzelnen Tätigkeiten<br />

hervorgegangenen Waren und Dienstleistungen;<br />

• Verkaufswert o<strong>der</strong> Umsatz <strong>der</strong> aus den jeweiligen Tätigkeiten hervorgegangenen Waren<br />

und Dienstleistungen;<br />

– Inputbasierte Ersatzgrößen:<br />

• Lohn- und Gehaltssummen für die einzelnen Tätigkeiten (bzw. das Einkommen von<br />

Selbstständigen);<br />

• Zahl <strong>der</strong> Mitarbeiter, die die einzelnen Wirtschaftstätigkeiten <strong>der</strong> Einheit ausführen;<br />

• Arbeitszeit <strong>der</strong> Mitarbeiter, die den einzelnen Tätigkeiten <strong>der</strong> Einheit zuzurechnen ist.<br />

Diese Ersatzgrößen sollten anstelle <strong>der</strong> unbekannten Wertschöpfungsdaten verwendet<br />

werden, um eine bestmögliche Annäherung an die Wertschöpfungsmethode zu erzielen. Mit<br />

<strong>der</strong> Verwendung von Ersatzgrößen än<strong>der</strong>n sich die Methoden zur Bestimmung <strong>der</strong><br />

Haupttätigkeit nicht, da sie Näherungswerte <strong>der</strong> Wertschöpfung darstellen.<br />

Die einfache Verwendung <strong>der</strong> genannten Ersatzgrößen kann jedoch zuweilen unangebracht<br />

sein, und zwar immer dann, wenn die Struktur <strong>der</strong> Ersatzgrößen nicht proportional zur (unbekannten)<br />

Wertschöpfung ist.<br />

Verwendet man den Verkauf (Umsatz) als Ersatz für die Wertschöpfung, ist zu bedenken, dass<br />

in bestimmten Fällen die Proportionalität von Umsatz und Wertschöpfung nicht gegeben ist.<br />

Beispielsweise weist <strong>der</strong> Handelsumsatz in <strong>der</strong> Regel einen weitaus niedrigeren<br />

Wertschöpfungsanteil auf als <strong>der</strong> Umsatz einer verarbeitenden Tätigkeit. Selbst innerhalb des<br />

Verarbeitenden Gewerbes kann das Verhältnis zwischen Umsatz und resultieren<strong>der</strong><br />

Wertschöpfung innerhalb und zwischen den einzelnen <strong>Wirtschaftszweige</strong>n unterschiedlich<br />

ausfallen. Für einige <strong>Wirtschaftszweige</strong>, zum Beispiel Finanz- und Versicherungsdienstleistungen,<br />

ist <strong>der</strong> Umsatz auf beson<strong>der</strong>e Weise definiert, so dass er sich für Vergleiche mit<br />

24 Statistisches Bundesamt, <strong>WZ</strong> <strong>2008</strong>

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