Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) - INVEP

3.4.3 Abschnitt K: Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, und
Abschnitt M: Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen
Im Abschnitt K der WZ 2008 wurden zwei Klassen eingefügt, die über den herkömmlichen
Rahmen der WZ bei der Erfassung der Wirtschaftsproduktion hinausgehen, nämlich die
Unterklassen 64.20.0 ("Beteiligungsgesellschaften") und 64.30.0 ("Treuhand- und sonstige
Fonds und ähnliche Finanzinstitutionen"). Die diesen beiden Unterklassen zugeordneten Einheiten
erzielen keinerlei Einkünfte aus dem Verkauf von Produkten und beschäftigen in der
Regel auch kein Personal (außer möglicherweise eine Person oder wenige Personen, die als
gesetzlicher Vertreter fungieren).
Sollen diesen beiden Unterklassen Einheiten zugeordnet werden, so sind zudem auch andere
Unterklassen zu beachten (zwei davon in Abschnitt M, Abteilung 70), nämlich die
Unterklassen der Klasse 70.10 ("Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben")
und die Unterklasse 70.22.0 ("Unternehmensberatung").
Im Einzelnen gilt Folgendes:
• Die Unterklasse 64.20.0 ("Beteiligungsgesellschaften") bezieht sich auf die Tätigkeiten von
Beteiligungsgesellschaften, deren Haupttätigkeit darin besteht, Eigentümer der Unternehmensgruppe
zu sein, nicht aber, sie zu führen oder zu verwalten.
• Die Unterklasse 64.30.0 ("Treuhand- und sonstige Fonds und ähnliche Finanzinstitutionen")
stellt innerhalb der WZ einen Sonderfall dar, da sie sich nicht auf eine Wirtschaftstätigkeit,
sondern auf Einheiten bezieht.
• Die Unterklasse 66.30.0 ("Fondsmanagement") umfasst Tätigkeiten, die im Lohnauftrag
ausgeführt werden.
• Die Klasse 70.10 ("Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben") umfasst die
Aufsicht über die Verwaltung der unterstellten Einheiten, die Ausübung der operationellen
Kontrolle und die Führung der Tagesgeschäfte.
• Die Klasse 70.22.0 ("Unternehmensberatung") umfasst die Tätigkeit der Beratung und
Unterstützung in Bereichen wie Unternehmensstrategie und Organisationsplanung,
Vertriebsziele und -strategien, Personalpolitik, usw.
Die Ermittlung der Haupttätigkeit einer Einheit, die mehrere der vorgenannten Tätigkeiten
ausübt, erfolgt wie üblich anhand des Wertschöpfungsprinzips. Dabei ist zu beachten, dass
Kapitalerträge keine Wertschöpfung darstellen und deshalb außer Acht zu lassen sind. Die
Einführung der oben genannten Unterklassen stellt eine wesentliche Änderung gegenüber der
WZ 2008 dar.
42 Statistisches Bundesamt, WZ 2008