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den Stab über euch brechen mag wer da will, ich nicht - Hermann W ...

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ständig <strong>über</strong>einander hergefallen. Darauf waren wir wie versessen, einer wie der andre. Sind<br />

wir die ganze Nacht n<strong>ich</strong>t zum Schlafen kommen. Das ging so, bis er deine Mutter kennengelernt<br />

hat. Danach war n<strong>ich</strong>t mehr viel. Ja, ja, ab und an, aber seit er Hildchen hatte, war es<br />

längst n<strong>ich</strong>t mehr so schön. Hat er <strong>da</strong>nach jedesmal Gewissensbisse gehabt. Na ja, und <strong>da</strong>nn<br />

kam der Krieg und <strong>da</strong>nn haben sie beide fix geheiratet, und <strong>da</strong>nn war ja irgendwann sowieso<br />

alles aus. – Ach Gott, Junge, und jetzt hab’ <strong>ich</strong> d<strong>ich</strong>. Wer hätte <strong>da</strong>s ge<strong>da</strong>cht, <strong>da</strong>s <strong>ich</strong> fast 20<br />

Jahre später mit Hermans Sohn rumliege und ihm <strong>den</strong> Mann mache, genau wie seinem Vater.<br />

– Ja, ja, Rufi, so ist <strong>da</strong>s alles. Und nun wart’ mal ab, lange musst du d<strong>ich</strong> garantiert n<strong>ich</strong>t mehr<br />

gedul<strong>den</strong>. Fass mal meine Eier an. Wirst’ merken, wie prall die noch sind... ja, merkst es?...<br />

ja, ja, fummel mal dran. Ruhig ’n büschen derb. Und du geh’ mir mal an die Nippel, Oswald.<br />

R<strong>ich</strong>tig schön dolle. Darauf steh’ <strong>ich</strong> wie wahnsinnig. Dann bin <strong>ich</strong> in Null Komma nix wieder<br />

oben.“<br />

Und <strong>da</strong>s war er tatsächl<strong>ich</strong>. – Ich ihm kräftig an <strong>den</strong> Eiern, Oswald ihm heftig an <strong>den</strong><br />

Brustwarzen, kam er in Gier, packte m<strong>ich</strong>, zerrte m<strong>ich</strong> hoch, <strong>da</strong>mpfte, fauchte: „Geh’ auf die<br />

Knie, Rufi. Na los, hock d<strong>ich</strong> hin.“ Und <strong>ich</strong> hockte m<strong>ich</strong> hin und <strong>ich</strong> war, m<strong>ich</strong> gehockt, Hans<br />

mir die Spalte berotzt, auch geliefert. Haste, was kannste ward mir der Kolben verpasste, und<br />

haste, was kannste bolzte der Hans auch schon los, und Oswald, vor mir hockend, hielt m<strong>ich</strong><br />

in der Balance, die sch<strong>wer</strong> zu halten war. Hans rammelte, rammte; der rüttelte, schüttelte<br />

m<strong>ich</strong>. – Ich fiepte, <strong>ich</strong> jammerte, klagte, aber trotz alledem war mir alles egal. Wollt’ er doch,<br />

sollt’ er doch. Schließl<strong>ich</strong> war es doch Hans, der <strong>da</strong> bimste, bummerte, ballerte; sein Pfahl<br />

mir im Arsch und krallende Pranken mir an <strong>den</strong> Flanken. – „Rufi!... Merkst es, Rufi?, blubberte<br />

Hans, und zu stieß der Hans, stieß männerkraftsmäßig zu, doppelt und dreifach, und<br />

nochmals – und <strong>ich</strong> hatt’s <strong>über</strong>stan<strong>den</strong>. Nach Atem rang Hans, mir auf <strong>den</strong> Rücken gesackt,<br />

der <strong>ich</strong> hängen<strong>den</strong> Kopfs auf allen Vieren verharrte, und vor mir der Oswald, der kam mir an<br />

Ohr, und <strong>ich</strong> hörte: „War’s schlimm für d<strong>ich</strong>, Rufi?“<br />

„Nee.“<br />

„Nee, wirkl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t?“<br />

„Nein, wirkl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t... <strong>da</strong>s gehört nun mal <strong>da</strong>zu. – Onkel Hans, du hör mal, du bist mir ’n<br />

bisschen sch<strong>wer</strong>. Woll’n wir uns n<strong>ich</strong>t lieber hinlegen?“<br />

Wir fielen allesamt auf <strong>den</strong> Tepp<strong>ich</strong>, d<strong>ich</strong>t an d<strong>ich</strong>t und <strong>ich</strong> mittig und sie nahmen m<strong>ich</strong> in<br />

die Arme. – „Du, Oswald, <strong>ich</strong> muss d<strong>ich</strong> was fragen“, sagte Hans, „ist Rufi dir w<strong>ich</strong>tig? Ich<br />

meine, so r<strong>ich</strong>tig fürs Leben?“<br />

„Ja, ist er mir, Hans. Wenn Rufi m<strong>ich</strong> rufen würde, würd’ <strong>ich</strong> aus jedem Bett aussteigen,<br />

wirkl<strong>ich</strong> aus jedem, egal, wo es stände und wen <strong>ich</strong> <strong>da</strong> grad am Wickel hätte. Wenn Rufi m<strong>ich</strong><br />

brauchte, wär’ <strong>ich</strong> zur Stelle.“<br />

„Dann ist er <strong>da</strong>s, Rufi“, sagte mein Onkel, „<strong>da</strong>nn hast du was, was <strong>ich</strong> nie hatte. So weit<br />

ist bei mir keiner gegangen, egal, <strong>wer</strong> es war. Dass einer an mir gehangen hat, so r<strong>ich</strong>tig auf<br />

Deubel komm raus, <strong>da</strong>s hat’s n<strong>ich</strong>t gegeben.“<br />

Dazu was sagen konnte <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t; an die Tür des kleines Vorraum, von dem aus man in<br />

mein Zimmer kam, ward energisch geklopft und wir hörten meine Mutter durch zwei Türen<br />

hindurch ebenso energisch rufen wie sie angeklopft hatte: „Raus aus <strong>den</strong> Federn, ihr Langschläfer.<br />

In’er halben Stunde gibt’s Mittagessen. Oma hat Roula<strong>den</strong> gemacht.“ – Und Onkel<br />

Hans rief geistesgegenwärtig zurück: „Alles klar, Hildchen. Wir müssen uns nur noch anzieh’n.<br />

Um zwölf sind wir unten.“<br />

„Na <strong>da</strong>nn mal los, beeilt <strong>euch</strong>. Und wenn ihr fertig seid, kommt ihr auf’n Garten. Wir essen<br />

wieder draußen.“<br />

„Ja ist gut, Hildchen. – Du, Hildchen, <strong>will</strong>st’ mal drei splitternackte Kerle seh’n, einer<br />

schöner als der andre?“<br />

„Ja, ja, nun macht man, ihr Dösköppe. Seht zu, <strong>da</strong>ss ihr fertig <strong>wer</strong>det.“<br />

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