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den Stab über euch brechen mag wer da will, ich nicht - Hermann W ...

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N<strong>ich</strong>t einmal aus zog s<strong>ich</strong> der Hübner. Der ließ nur die Hosen rutschen, schubste m<strong>ich</strong><br />

nackt Gezerrten bäuchlings aufs Bett, warf s<strong>ich</strong> gle<strong>ich</strong> auf m<strong>ich</strong>. – „Wehe, du schreist!“<br />

Nein, <strong>ich</strong> schrie n<strong>ich</strong>t, <strong>ich</strong> jammerte nur vor m<strong>ich</strong> hin, der <strong>ich</strong> s<strong>ich</strong>er war, der Mann hatte<br />

selbst die Spucke vergessen; war in m<strong>ich</strong> eingedrungen, als wär’ <strong>da</strong>s rein n<strong>ich</strong>ts. Der Mann<br />

hampelte, strampelte, rackerte, ackerte, bimste m<strong>ich</strong>, bumste m<strong>ich</strong>, und <strong>ich</strong> jaulte immer mal<br />

wieder ein: „Nein!“, und <strong>ich</strong> kriegte immer wieder zur Antwort: „Aber ja doch, hab’ d<strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t so.“ Oder: „Lass endl<strong>ich</strong> <strong>da</strong>s Gejammer, du Votze, hast m<strong>ich</strong> doch selbst drauf gebracht.“<br />

Ja, hatte <strong>ich</strong> <strong>da</strong>s? Nur weil <strong>ich</strong> Männer mochte, deren Schwänze inklusive? Durfte man<br />

mir deshalb auch weh tun?<br />

Ja, durfte man wohl, <strong>da</strong>chte <strong>ich</strong> <strong>da</strong>mals. Wenn <strong>ich</strong> so was n<strong>ich</strong>t hinnähme, wür<strong>den</strong> s<strong>ich</strong><br />

die meisten Männer mit mir wohl n<strong>ich</strong>t einlassen. Was <strong>ich</strong>, Hübners Gebumse <strong>über</strong>stan<strong>den</strong>,<br />

<strong>den</strong>n auch gle<strong>ich</strong> bestätigt kriegte: „Hör auf zu heulen. Denkst du, <strong>ich</strong> würd’ m<strong>ich</strong> mit dir abgeben,<br />

wenn <strong>ich</strong> mit dir n<strong>ich</strong>ts anderes hätte als mit Thomas und Matthias? Das glaubst’ doch<br />

n<strong>ich</strong>t im Ernst, oder? Denkst du, <strong>ich</strong> <strong>will</strong> an so’m Bengel immer nur w<strong>ich</strong>sw<strong>ich</strong>s machen? Nur<br />

<strong>da</strong>mit er was hat, und <strong>ich</strong> kann seh’n, wo <strong>ich</strong> bleib’? Du, <strong>ich</strong> bin ’n Mann, verstehst du? Genauso<br />

wie der Kerl, mit dem du immer zum Lehrer Kleindienst gegangen bist. Männern<br />

geht’s um ’ne Votze, egal, ob sie <strong>da</strong>s mit Weibern machen oder mit einem wie dir. Und wenn<br />

<strong>da</strong>s n<strong>ich</strong>t funkt, kannst du dir die Männer in Schornstein schreiben. Guck d<strong>ich</strong> kein Schwanz<br />

mehr an, <strong>da</strong> kannst du noch so’n hübsches Ges<strong>ich</strong>tchen haben. Das zählt n<strong>ich</strong>t, wenn du n<strong>ich</strong>t<br />

auch ’n Hintern hergibst. – Und nun wisch’ dir mal die Tränen ab. Wie sieht <strong>den</strong>n <strong>da</strong>s aus. Ich<br />

hab’ mir alle Mühe gegeben, dir was zu verschaffen, und du heulst mir die Ohren voll. Macht<br />

man so was? Ist <strong>da</strong>s der Dank, <strong>da</strong>ss <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> mit dir abgebe? – Sag mal, was hast du gesagt,<br />

wann kommt deine Mutter nach Haus?“<br />

„Halb sieben?“<br />

„Und früher kommt sie nie?“<br />

„Nee.“<br />

„Na, <strong>da</strong>nn haben wir ja noch jede Menge Zeit. Sollt’ <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> endl<strong>ich</strong> mal r<strong>ich</strong>tig ausziehen.<br />

Hab’ <strong>ich</strong> mehr Bewegungsfreiheit. Einmal brauchst’ es doch mindestens noch, oder? –<br />

Ja, ja, kannst du ruhig zugeben, <strong>ich</strong> weiß es doch sowieso. Mit dem Macker, mit dem du immer<br />

bei Georg warst, der hat dir doch an so’m Nachmittag manchmal drei-, viermal was verpasst.<br />

Stimmt doch, oder? Warum hast’n eigentl<strong>ich</strong> <strong>da</strong> n<strong>ich</strong>t geheult? Der war doch bestückt<br />

wie’n Hengst, hab’ <strong>ich</strong> gehört. – Weißt’ übrigens, woher <strong>ich</strong> Georg kenne? Den hatt’ <strong>ich</strong> mal<br />

in Mathe. Sechste, siebente Klasse. Damals konnt’ <strong>da</strong>s Schweinchen noch ver<strong>da</strong>mmt gut fikken.<br />

Das hab’ n<strong>ich</strong>t nur <strong>ich</strong> zu spür’n gekriegt. Kleindienst hat s<strong>ich</strong> so manchen Bengel an<br />

Land gezogen. Aber <strong>da</strong> war er ja auch noch jung. Etwa so alt wie <strong>ich</strong> heute, so’n bisschen<br />

<strong>über</strong> vierzig. Da hatte er <strong>den</strong> Bogen raus, wie man ’n Jungen we<strong>ich</strong> klopft. Is’ so lange um<br />

einen rumgeschl<strong>ich</strong>en, bis man regelrecht meschugge war. Is’ mir auch so gegangen. Hab’ ihn<br />

irgendwann r<strong>ich</strong>tiggehend angehimmelt. Und <strong>da</strong> hat er m<strong>ich</strong> eines Tages zu s<strong>ich</strong> eingela<strong>den</strong>.<br />

Wollt’ mir seine Uhrensammlung zeigen. Na, die kennst du ja auch. Das muss <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t weiter<br />

ausführ’n. – Na, komm mal her. Jetzt knutschen wir erstmal ’n bisschen und <strong>da</strong>nn zeig <strong>ich</strong> dir,<br />

wie wir <strong>da</strong>s beide an der Kiesgrube gemacht hätten. Da an der Pappel, wo <strong>ich</strong> mit dir hin<br />

wollte. Stellst d<strong>ich</strong> nachher <strong>da</strong> drüben an’ Schrank. Stellst dir vor, <strong>da</strong>s wär’n Baum. Und um<br />

uns herum nix als die Büsche. Dann hast’ es so r<strong>ich</strong>tig romantisch, und <strong>da</strong>s mitten im Winter.“<br />

Und schon ward <strong>ich</strong> beknutscht und spürte im Knutschen, wie s<strong>ich</strong> Hübners Schwengel<br />

erholte, erhob. Ich schwitzte alsbald vor Beklemmung und der Mann schwitzte vor Gier. Der<br />

zog m<strong>ich</strong> vom Bett, schob m<strong>ich</strong> schrankwärts, bugsierte m<strong>ich</strong> bäuchlings vors Möbel.<br />

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