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den Stab über euch brechen mag wer da will, ich nicht - Hermann W ...

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er sie an mir liebte, aber <strong>da</strong>s müssten wir mal ausnahmsweise in Kauf nehmen. Auch <strong>da</strong>ss wir<br />

n<strong>ich</strong>t küssen könnten. Aber seinen „Saft“ bei mir abla<strong>den</strong>, <strong>da</strong>s könnte er, und <strong>da</strong>s wäre ja<br />

schließl<strong>ich</strong> die Hauptsache. „Mal sehen, wie oft <strong>ich</strong>’s heut schaffe“, hieß es, und <strong>ich</strong> fragte:<br />

„Woher hast’n du <strong>da</strong>s mit der Zunge, <strong>ich</strong> meine, die Blase?“<br />

„Was weiß <strong>ich</strong>. Vadder hat auch eine. Wahrscheinl<strong>ich</strong> hat einer <strong>den</strong> andern angesteckt.“<br />

„Dann krieg’ <strong>ich</strong> jetzt wohl auch eine –“<br />

„Nee, nee, keine Bange, <strong>da</strong>s kommt höchstens vom Küssen, und <strong>da</strong>s machen wir ja heute<br />

n<strong>ich</strong>’.“<br />

„Dann hast’ also deinen Vater wieder geküsst –“<br />

„Ja, ja, Sonntag früh, als Mutter zur Messe war. Da ist er zu mir hochgekommen, hat s<strong>ich</strong><br />

einen abkauen lassen, und <strong>da</strong>nn hab’ <strong>ich</strong> ihm die Brühe beim Knutschen ins Maul gerotzt.<br />

Darauf steht er doch so mächtig, <strong>da</strong>s weißt du doch.“<br />

„Und wenn er <strong>da</strong>s nachher mit mir auch wieder machen <strong>will</strong>?“<br />

„Nee, nee, heute hat er keine Zeit, muss er Muttern bei der Wäsche helfen. Und Nachmittag<br />

wollen sie in die Stadt. Vadder braucht ’n neuen Anzug. – Aber nun hör’ mal auf mit’m<br />

Re<strong>den</strong>. Leg d<strong>ich</strong> schön hin und lass machen. Merkst n<strong>ich</strong>t, wie geil <strong>ich</strong> bin?“<br />

Und ob <strong>ich</strong> <strong>da</strong>s merkte, der <strong>ich</strong> diesmal tatsächl<strong>ich</strong> noch wund war, was aber Harald n<strong>ich</strong>t<br />

merkte, der m<strong>ich</strong> in seiner Rage irgendwann <strong>den</strong>n doch auch beknutschte, und <strong>ich</strong> fürchtete<br />

um <strong>da</strong>s Wohlergehen meiner Zunge, die aber n<strong>ich</strong>t in Mitlei<strong>den</strong>schaft gezogen wurde. Wor<strong>über</strong><br />

<strong>ich</strong> heilfroh war, <strong>da</strong>ss s<strong>ich</strong> an der n<strong>ich</strong>ts tat; hatte <strong>ich</strong> doch am Tag zuvor Karl-Heinz<br />

versprochen, am Freitag jener Woche, wir hatten gerade Herbstferien, wieder mit ihm nach L.<br />

zu fahren. Ich weiß n<strong>ich</strong>t mehr, was man <strong>da</strong> vom Bauhof brauchte. Je<strong>den</strong>falls sollte <strong>ich</strong> mitkommen,<br />

wäre doch eine prima Gelegenheit. Genau wie im Sommer. Wir wür<strong>den</strong> auch wieder<br />

beim Gastwirt Reginald einkehren. Vielle<strong>ich</strong>t hätte er ja kurz mal Zeit, auch wenn es n<strong>ich</strong>t<br />

am Ruhetag wäre. N<strong>ich</strong>t anzunehmen, <strong>da</strong>ss er s<strong>ich</strong> so was wie m<strong>ich</strong> entgehen ließe. – Nein,<br />

<strong>da</strong>s ließ er s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t, als wir bei ihm auftauchten. Sagte zu der Angestellten, die in der Gaststube<br />

bediente, er wäre gle<strong>ich</strong> wieder <strong>da</strong>, er wollte mir im Stall nur fix die niedl<strong>ich</strong>en kleinen<br />

Kätzchen zeigen, die die Alte gerade geworfen hätte. So was wäre doch was für Kinder.<br />

Und schon zog er mit mir ab. Rein in <strong>den</strong> Stall, Tür zu. Aber die Kätzchen sah <strong>ich</strong> nur<br />

von weitem; zu fix hatte der Mann seine Hose auf und <strong>ich</strong> hatte m<strong>ich</strong> vor ihm hinzuhocken,<br />

hörte, nackt und im Liegen wäre es schöner, aber Hauptsache, <strong>ich</strong> schluckte es ihm weg.<br />

„Mach hin, wir haben n<strong>ich</strong>t viel Zeit.“<br />

Viel Zeit hatten wir <strong>da</strong>gegen in L. Auf dem Bauhof eingela<strong>den</strong>, was es <strong>da</strong> einzula<strong>den</strong> gab,<br />

besuchten wir diesmal Karl-Heinz’ Bruder, <strong>den</strong> Waisenhaus-Direktor. Der Mann, dessen<br />

Vornamen <strong>ich</strong> vergessen habe, wohnte in der obersten Etage des Heims und zwar allein; der<br />

Mann war unverheiratet. Und m<strong>ich</strong> fand er hübsch. Aber ficken wollt’ er m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t, <strong>da</strong>s<br />

<strong>über</strong>ließ er Karl-Heinz; <strong>ich</strong> sollte ihm ledigl<strong>ich</strong> einen blasen, während sein Bruder mir <strong>den</strong><br />

Hintern beackerte. Und schlucken sollte <strong>ich</strong> es auch n<strong>ich</strong>t; er entzog s<strong>ich</strong> knapp vorm Abgang<br />

und spritzte mir seine Sahne am Ende auf <strong>den</strong> Rücken, rieb sie mir in die Haut, was seinen<br />

Bruder wild und wilder machte. Der „wieherte“ vor Erregung, als er s<strong>ich</strong> am Ende in mir<br />

versamte. Und anschließend wurde <strong>ich</strong>, nackt wie <strong>ich</strong> war, von Haralds Bruder fotografiert;<br />

<strong>ich</strong> einmal mit schlaffem Pimmel, einmal mit steif gew<strong>ich</strong>stem. So käme <strong>ich</strong> in sein Album,<br />

<strong>da</strong>s er mir auch zeigte. Lauter Fotos von nackten Jungs drin. Alle Abl<strong>ich</strong>tungen selbst gemacht,<br />

auch selbst entwickelt, so ward mir erklärt. Und <strong>ich</strong> hätte nun die Ehre, diese Galerie<br />

zu bere<strong>ich</strong>ern, von der <strong>ich</strong> heutzutage gern wüsste, wo sie abgeblieben ist. Ob der Mann noch<br />

lebt? Wenn ja, ist er steinalt, der <strong>da</strong>mals vermutl<strong>ich</strong> so Ende dreißig war. Durchaus mögl<strong>ich</strong>,<br />

der Mann ist längst tot. – Ob seine zweifelhafte Fotosammlung wohl einen lachen<strong>den</strong> Erben<br />

gefun<strong>den</strong> hat? Kann aber auch sein, die Sache ist irgendwann aufgeflogen und die Bilder von<br />

mir und all <strong>den</strong> anderen Knaben schmoren schon seit ewigen Zeiten in einem Ger<strong>ich</strong>tsarchiv.<br />

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