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den Stab über euch brechen mag wer da will, ich nicht - Hermann W ...

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hier mit uns. N<strong>ich</strong>t, <strong>da</strong>ss noch einer auf <strong>den</strong> Ge<strong>da</strong>nken kommt, wir hätten uns hier gegenseitig<br />

was Gutes getan.“<br />

Die Kabine verlassen, wurde <strong>ich</strong> auf dem Weg zur Liegewiese vom Berni gefragt, wo <strong>ich</strong><br />

meine Klamotten liegen hätte und ob <strong>ich</strong> <strong>da</strong>mit n<strong>ich</strong>t lieber umziehen und m<strong>ich</strong> zum Sonnen<br />

neben ihn packen wollte, Freundschaft besiegeln. Er hätte s<strong>ich</strong> ganz hinten am Zaun ausgebreitet,<br />

zwischen <strong>den</strong> Pappeln, <strong>da</strong> wo sonst keiner wäre und wo wir unsere Ruhe hätten. Dort<br />

könnten wir ungeniert plaudern, weil Hinz und Kunz <strong>da</strong> n<strong>ich</strong>ts mithören wür<strong>den</strong>. Da könnten<br />

wir <strong>da</strong>nn auch <strong>über</strong> Sachen re<strong>den</strong>, die nur uns beide was angingen. Das wäre <strong>da</strong>nn wie in<br />

so’ner Kabine, nur wesentl<strong>ich</strong> gemütl<strong>ich</strong>er. Außerdem brauchten wir auch keine Angst zu<br />

haben, <strong>da</strong>ss einer auf <strong>den</strong> Ge<strong>da</strong>nken käme, mir machten was Verbotenes.<br />

Eine Auss<strong>ich</strong>t, die mir verlockend vorkam, und wenig später war <strong>ich</strong> <strong>den</strong>n auch mit meinen<br />

Utensilien umgezogen, lag bei Berni ganz hinten am Zaun und zwischen <strong>den</strong> Pappeln,<br />

und <strong>da</strong>s Badegeschehen tangierte uns n<strong>ich</strong>t, die wir beide bäuchlings nebeneinander auf Bernis<br />

we<strong>ich</strong>er Wolldecke Platz gefun<strong>den</strong> hatten; eng an eng, sozusagen auf Hautfühlung, die der<br />

Mann noch fühlender machte, indem er einen Arm auf meinem Rücken placierte und mir<br />

le<strong>ich</strong>thin <strong>den</strong> Nacken kraulte, während er erzählte, <strong>da</strong>ss er aus C. stammen würde (einem Dorf<br />

nahe Xge) und zwei Söhne hätte; der eine grad noch in meinem Alter, würde allerdings nächsten<br />

Monat schon zwölf, und der andere, der würde zu Weihnachten vierzehn. Und vor zwei<br />

Tagen hätte er seine Jungs, ohne <strong>da</strong>ss die <strong>da</strong>von was mitgekriegt hätten, bei einem „schweinischen<br />

Spielchen“ beobachtet. In der Scheune. Auf dem Oberbo<strong>den</strong>. Mitten im Heu. Da hätten<br />

sie beieinander gelegen, untenrum nackt, Hosen auf <strong>den</strong> Schuhen, und an s<strong>ich</strong> rumgemacht –<br />

na so, wie <strong>ich</strong> <strong>da</strong>s bestimmt auch schon kennen würde: Die Hand nehmen und s<strong>ich</strong> einen von<br />

der Palme wedeln, egal, ob einem schon einer abginge oder ob s<strong>ich</strong> <strong>da</strong> noch n<strong>ich</strong>ts täte. Nur<br />

im Unterschied zu mir, der <strong>ich</strong> garantiert immer allein vor m<strong>ich</strong> hin w<strong>ich</strong>sen müsste, hätten<br />

die Jungs s<strong>ich</strong> <strong>da</strong>s gegenseitig gemacht; einer die Hand beim anderen, und n<strong>ich</strong>t etwa hastig,<br />

nee, nee, ganz bedächtig wäre einer am anderen zugange gewesen, so als hätten sie <strong>da</strong>s so<br />

r<strong>ich</strong>tig lange auskosten wollen. Und <strong>da</strong>bei hätten sie leise vor s<strong>ich</strong> hin gestöhnt.<br />

Und Berni kraulte m<strong>ich</strong> drängender, sagte: „Du, Rufi, <strong>ich</strong> verrat dir was, <strong>da</strong>rfst es aber<br />

keinem weitersagen. Als <strong>ich</strong> <strong>da</strong> so stand und <strong>da</strong>s von Weitem mit angesehen habe, wie die<br />

Jungs s<strong>ich</strong> gegenseitig ihre steifen Pimmelchen bearbeitet haben, du, <strong>da</strong> kriegte <strong>ich</strong> plötzl<strong>ich</strong><br />

’nen Ständer in der Hose, und was für einen, sag’ <strong>ich</strong> dir. Und weißt du, was <strong>ich</strong> <strong>da</strong> gemacht<br />

hab’? Darfst du aber wirkl<strong>ich</strong> keinem weitersagen. Da habe <strong>ich</strong> mir vorn in die Hose gefasst<br />

und solange feste gerieben, bis mir alles in <strong>den</strong> Schlüpper gegangen ist. Hier, in <strong>den</strong>“, Berni,<br />

neben s<strong>ich</strong> gelangt, hielt mir eine weiße Unterhose vor die Nase, „kannst sehen? Hier vorn<br />

<strong>den</strong> Fleck? Der stammt von mir.“<br />

Ehrl<strong>ich</strong> gesagt, sah <strong>ich</strong> in all meiner Aufregung absolut keinen Fleck, aber <strong>ich</strong> nickte<br />

trotzdem und sagte auch Ja, und Berni warf <strong>da</strong>raufhin die Unterhose beiseite, streckte s<strong>ich</strong>,<br />

reckte s<strong>ich</strong>, sagte: „Ich hab’ schon wieder ’nen Ständer. Fass mal hin. Kannst du ruhig machen.<br />

Hier sieht’s keiner.“ Und der Mann, bäuchlings, lupfte ein wenig seinen Unterkörper,<br />

auf <strong>da</strong>ss <strong>ich</strong> mit der Hand ankam, wo <strong>ich</strong> ankommen sollte. – Tatsächl<strong>ich</strong>: hart der Schwanz<br />

von dem Mann, der nun sagte: „Lass uns hier abhauen, Rufi. Bist mit’m Fahrrad hier?“<br />

„Nee.“<br />

„Dann nehm’ <strong>ich</strong> d<strong>ich</strong> mit auf meins und <strong>da</strong>nn fahren wir ’n Stück durch die Koppeln. Ich<br />

kenn’ <strong>da</strong> ’n lauschiges Plätzchen. Da können wir uns gegenseitig einen abw<strong>ich</strong>sen. Das musst<br />

du doch auch mal kennenlernen, einer am andern. Ich bei dir, du bei mir. – Na komm, eh <strong>ich</strong>’s<br />

mir anders <strong>über</strong>lege.“<br />

Nee, <strong>da</strong>s sollte er n<strong>ich</strong>t; er und <strong>ich</strong> zogen uns an...<br />

*<br />

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