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den Stab über euch brechen mag wer da will, ich nicht - Hermann W ...

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Kerl hat es mit jedem getrieben, Hauptsache, es sprang was bei raus. Und am Ende hat er<br />

m<strong>ich</strong> sogar noch beklaut. – Na ja Schwamm dr<strong>über</strong>, jetzt hab’ <strong>ich</strong> ja d<strong>ich</strong>“, schnurrte mein<br />

Waldemar, stre<strong>ich</strong>elte m<strong>ich</strong>, und <strong>ich</strong> stre<strong>ich</strong>elte ihn, dem er schon wieder oder immer noch<br />

stand, und <strong>ich</strong> <strong>da</strong>chte ans „Geheiratet<strong>wer</strong><strong>den</strong>“ und was <strong>da</strong>ran wohl anders sein würde als <strong>da</strong>s,<br />

was andere mit mir gemacht hatten und ob <strong>ich</strong> die alle tatsächl<strong>ich</strong> vergessen würde, wenn<br />

m<strong>ich</strong> Waldemar bumste, der mir jetzt <strong>den</strong> Hintern befingerte, als würde es umgehend losgehen,<br />

aber dem war n<strong>ich</strong>t so; schon kamen mir die Hände vom Hinterteil, und <strong>ich</strong> wurd’ n<strong>ich</strong>t<br />

draus schlau, der <strong>ich</strong> nur wieder liebkost wurde, verlangend umarmt, verlangend geküsst, und<br />

der Kolben, der m<strong>ich</strong> an Norberts gemahnte, bewetzte mir <strong>da</strong>s Gemächt, und <strong>ich</strong> hörte „Rurú“<br />

und „Rurú“ und <strong>da</strong>ss es noch mal sein müsste, hört’ <strong>ich</strong>, und gle<strong>ich</strong> <strong>da</strong>rauf war’s auch so weit:<br />

Auf mir, kopfabwarts, lag jetzt der Mann; er Meinen, <strong>ich</strong> Seinen im Mund, und <strong>da</strong>s nahm eine<br />

herrl<strong>ich</strong>e Weile in Anspruch...<br />

Eine knappe Stunde später gingen wir in die Theaterkantine, aßen zu Mittag, und <strong>da</strong>nach<br />

ging’s wieder nach Hause, ging’s wieder aufs Bett, gab’s wiederum Sex, <strong>den</strong> oralen. Und<br />

<strong>da</strong>nn ruhten wir ausgiebig, was wir auch ausgiebig nötig hatten, und fürs Theater war es desgle<strong>ich</strong>en<br />

nötig; hob s<strong>ich</strong> doch schließl<strong>ich</strong> um 19 Uhr 30 der Vorhang zur zweiten „Eyold“-<br />

Vorstellung. Aber <strong>da</strong>s focht uns n<strong>ich</strong>t an; Waldemar wie <strong>ich</strong> spielten präzise wie am Abend<br />

zuvor. Allerdings stan<strong>den</strong> wir n<strong>ich</strong>t gemeinsam auf der Bühne. Ingenieur Borgheim erscheint<br />

erst im zweiten Akt, und <strong>da</strong> ist Klein Eyold schon tot. – Gemeinsam traten wir erst zwei<br />

Spielzeiten später auf, nun im Theater in ***<strong>da</strong>l. In einer vom dortigen Dramaturgen (mittelmäßig)<br />

verfertigten Dramatisierung von <strong>Hermann</strong> Hesses „Unterm Rad“. So viel <strong>ich</strong> weiß, ist<br />

diese Dramatisierung nirgends nachgespielt wor<strong>den</strong>, aber in ***<strong>da</strong>l und in <strong>den</strong> Abstecherorten<br />

des ***<strong>da</strong>ler Theaters war’s ein Erfolg. Ich spielte <strong>den</strong> Knaben, der am Ende unters Rad<br />

kommt, Waldemar war einer jener Erwachsenen, die <strong>den</strong> Knaben nach und nach tot treten.<br />

Doch <strong>da</strong>s zunächst nur am Rande. Bleiben wir noch in ***chim., wo die angesetzte dritte<br />

bis sechste Ibsen-Vorstellung ausfiel. Die Darstellerin der Rita, Eyolds Mutter, ward von einer<br />

Stimmban<strong>den</strong>tzündung heimgesucht; der Arzt verordnete eine Woche Schweigen, und <strong>da</strong>s<br />

kleine Schauspielensemble (ohne die betreffende Schauspielerin war n<strong>ich</strong>t auszukommen)<br />

hatte eine Zwangspause, die Waldemar umgehend beim Schopfe packte. – „Hör zu, Rurú,<br />

jetzt ist es soweit, jetzt machen wir unsere Hochzeitsreise.“<br />

Waldemar sprach in der Schule vor, auf die <strong>ich</strong> <strong>da</strong> ging, und bat, m<strong>ich</strong> für <strong>den</strong> Rest der<br />

Woche zu beurlauben. Und seiner Bitte wurde auch stattgegeben; war <strong>ich</strong> doch nach der Premiere<br />

und <strong>den</strong> loben<strong>den</strong> Erwähnungen in <strong>den</strong> gerade erschienen Kritiken der Bezirkszeitungen<br />

so was wie ein Lokalstar gewor<strong>den</strong>; je<strong>den</strong>falls für <strong>den</strong> Schuldirektor sah <strong>da</strong>s so aus, und<br />

<strong>da</strong>ss mir jetzt ein paar Tage Ruhe guttäten, sah er auch sofort ein. – „Aber ja doch, aber ja<br />

doch“ sagte der Mann, und schon war <strong>ich</strong> des Unterr<strong>ich</strong>ts ledig. Waldemar und <strong>ich</strong> fuhren an<br />

die Ostsee, landeten in Ahlbeck, wo wir uns für <strong>den</strong> Rest der Woche und bis zum <strong>da</strong>rauffolgen<strong>den</strong><br />

Montag im Gartenhaus einer kleinen Pension einnisteten, die eine ehemalige Tänzerin<br />

führte. – Ein hübsches separat gelegenes Quartier gle<strong>ich</strong> hinter <strong>den</strong> Dünen; Zimmer mit<br />

Seeblick. Und dort nun wurde <strong>ich</strong> am Abend des Ankunftstages „geheiratet“, wie Waldemar<br />

<strong>da</strong>s nannte. Spr<strong>ich</strong>: Ich wurde gebumst. Und <strong>da</strong>s gle<strong>ich</strong> mehrmals. Waldemar holte nach, was<br />

er s<strong>ich</strong> die Tage zuvor verkniffen hatte. – „Hatt’ Hemmungen, Rurú, hatte wahnsinnige<br />

Hemmungen. Hab’ so was doch wirkl<strong>ich</strong> noch nie mit’m Jungen gemacht“, was er nun re<strong>ich</strong>l<strong>ich</strong><br />

machte, aller Be<strong>den</strong>ken ledig, m<strong>ich</strong> könnt’s <strong>über</strong>fordern.<br />

Ich erinnere m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mehr, wie oft <strong>ich</strong> in <strong>den</strong> fünf Tagen, fünf Nächten in Ahlbeck<br />

„geheiratet“ wurde, aber mehrmals pro Tag und des Nachts. Wir verließen <strong>da</strong>s Bett nur zu <strong>den</strong><br />

Mahlzeiten und zu anschließen<strong>den</strong> kleinen Strandgängen. Wobei <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t nur gebumst wurde;<br />

auch weiterhin wurde aneinander lustvoll gelutscht, wenn auch mit der Einschränkung,<br />

<strong>da</strong>ss meist nur <strong>ich</strong> auf diese Weise zur Entladung kam. – Ich hab’ noch im Ohr, wie es immer<br />

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