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den Stab über euch brechen mag wer da will, ich nicht - Hermann W ...

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Und Waldemar ließ währenddessen n<strong>ich</strong>t locker, und der, an dem er n<strong>ich</strong>t locker ließ,<br />

zerquetschte arg klammern<strong>den</strong> Griffs schier mir die Rippen. Bertold wehklagte, als geschähe<br />

ihm, dem ausgewachsenen, etwa verfettenen, keineswegs spärl<strong>ich</strong>en Mann, tatsächl<strong>ich</strong> ein<br />

Leid in der Lust. Und alsbald, <strong>ich</strong> hört’ es, setzte mein Waldemar an zum Höhenflug. –<br />

‚Jetzt‘, <strong>da</strong>cht’ <strong>ich</strong>, ‚jetzt‘, und schon erfüllte es s<strong>ich</strong>. Auf bläkte Waldemar, auf jaulte ob des<br />

letzten, des untimativen Stoßes der Bertold, und <strong>da</strong>nn fiel er ab von mir, platschte neben m<strong>ich</strong><br />

aufs Lager. War nun erst recht ein „nasser Sack“. – „Komm, Rurú, zieh’ d<strong>ich</strong> an“, sagte Waldemar,<br />

„wird Zeit, <strong>da</strong>ss wir geh’n.“<br />

„Wollt’ ihr wirkl<strong>ich</strong> schon geh’n?“ fragte Lutz, „wo wollt ihr <strong>den</strong>n hin?“<br />

„Na ins Hotel“, antwortete Waldemar, s<strong>ich</strong> seine Sachen vom Fußbo<strong>den</strong> geklaubt.<br />

Lutz schaute auf seinen platt bäuchlings auf dem Bett liegen<strong>den</strong>, leise vor s<strong>ich</strong> hin stöhnen<strong>den</strong><br />

Freund, sagte: „Nehmt ihr m<strong>ich</strong> mit? Ich meine, <strong>ich</strong> <strong>will</strong> m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t aufdrängeln,<br />

aber... ihr gefallt mir doch so. Und die <strong>da</strong> im Hotel, die kennen m<strong>ich</strong>. Die lassen m<strong>ich</strong> ohne<br />

weiteres mit aufs Zimmer.“<br />

„Na wenn es so ist“, sagte Waldemar, stieg gerade in die Hosen, schaute zu mir, der <strong>ich</strong><br />

m<strong>ich</strong> ebenfalls gerade bedeckte. – „Was meinst’n, Rurú? Geben wir Lutz ’ne Chance? Soll er<br />

uns <strong>den</strong> Kuschelbär machen?“<br />

Was sollt’ <strong>ich</strong> sagen? Ich sagte: „Wenn du meinst –“<br />

Fünf Minuten später ließen Waldemar, Lutz und <strong>ich</strong> <strong>den</strong> Bertold liegen, wo er lag. Der<br />

sagte n<strong>ich</strong>t zipp und der rührte s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t. Sah aus, als hätte er alle Viere von s<strong>ich</strong> gestreckt.<br />

War n<strong>ich</strong>t auszumachen, ob er uns gehen hörte.<br />

Wir zogen die Wohnungstür hinter uns zu und machten uns auf <strong>den</strong> Weg ins Hotel, in<br />

dem Lutz bis zur Eröffnung der Kulturhausgaststätte gearbeitet hatte. Wodurch es tatsächl<strong>ich</strong><br />

keine Schwierigkeiten gab, als wir <strong>den</strong> Schlüssel holten. – Kann sein, <strong>ich</strong> irrte m<strong>ich</strong>, aber mir<br />

kam es so vor, als grinste der Mann an der Rezeption dem Lutz auf eine Weise entgegen, die<br />

<strong>da</strong> anzeigte: ‚Na <strong>da</strong>nn mal viel Spaß.‘ Je<strong>den</strong>falls erre<strong>ich</strong>ten wir anstandslos unser Zimmer,<br />

und es erre<strong>ich</strong>t, ward zu dritt geschmust, und einer wie der andere verlor Hülle auf Hülle.<br />

„So, nun fick ihn endl<strong>ich</strong>“, schnurrte Waldemar dem Lutz (mir hörbar) ins Ohr, „hol<br />

nach, wozu du vorhin n<strong>ich</strong>t gekommen bist. Ich lass d<strong>ich</strong> diesmal auch machen.“<br />

„Und was wird <strong>da</strong>nach?“ murmelte Lutz, der <strong>da</strong>raufhin zu meinem Erstaunen hörte:<br />

„Dann lern’ <strong>ich</strong> Rurú an dir an. – Guck mal, der hat doch grad <strong>da</strong>s r<strong>ich</strong>tige Ding für d<strong>ich</strong>.“<br />

„Ja, hat er“, hauchte Lutz, „<strong>da</strong>mit könnt’ <strong>ich</strong>’s mir vorstellen.“<br />

„Na <strong>da</strong>s <strong>will</strong> <strong>ich</strong> meinen. Aber nun bums dir mal erst <strong>den</strong> Saft aus <strong>den</strong> Eiern. – Leg d<strong>ich</strong><br />

hin, Rurú, oder nee, wart mal, leg d<strong>ich</strong> auf m<strong>ich</strong> rauf.“<br />

Waldemar lagerte s<strong>ich</strong> rückling, zog m<strong>ich</strong> bäuchlings auf s<strong>ich</strong>, umschlang m<strong>ich</strong> und sagte:<br />

„Na los, Lutz, worauf wartest du noch. Vorm Spiegel im Bad steht ’ne Dose Hautcreme.“<br />

Ab flitzte Lutz, und Waldemar meinte zu mir: „Viel wirst auch diesmal n<strong>ich</strong>t spür’n. Der<br />

hat doch <strong>den</strong> reinsten Pennälerpimmel.“<br />

Ja, <strong>den</strong> hatte der Lutz, und als er schließl<strong>ich</strong> in m<strong>ich</strong> eindrang, war’s wieder nur ein knappes<br />

Ziepen, <strong>da</strong>s m<strong>ich</strong> aufhauchen ließ, und <strong>da</strong>nn spürte <strong>ich</strong> wahrhaftig so gut wie n<strong>ich</strong>ts mehr,<br />

und konzentrieren konnt’ <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> sowieso n<strong>ich</strong>t; <strong>ich</strong> <strong>da</strong>chte, während Lutz m<strong>ich</strong> rammelte<br />

und Waldemar m<strong>ich</strong> währenddessen zärtl<strong>ich</strong> umschlang, wie <strong>da</strong>s <strong>da</strong>nach wohl <strong>wer</strong><strong>den</strong> würde;<br />

<strong>ich</strong> zum ersten Mal n<strong>ich</strong>t der, <strong>den</strong> man befickte, sondern nun selbst in Aktion. – Vorstellen<br />

konnt’ <strong>ich</strong>’s mir n<strong>ich</strong>t; <strong>ich</strong> wisperte dem Waldemar ins Ohr: „Muss <strong>ich</strong> nachher wirkl<strong>ich</strong> fikken?“<br />

– „Du musst n<strong>ich</strong>t, du <strong>da</strong>rfst“, wisperte Waldemar zurück, „wirst schon merken, wie<br />

schön <strong>da</strong>s ist.“<br />

Recht hatte Waldemar. Lutz s<strong>ich</strong> in mir verschossen, ward er nach kurzer Verschnaufpause<br />

samt allgemeinem Geschmuse vom Waldemar aufgebockt, ward auch eigenhändig von<br />

ihm gecremt. Mehrmals auf ächzte Lutz, ihm zwei Finger durch die Rosette geglitten. Und<br />

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