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den Stab über euch brechen mag wer da will, ich nicht - Hermann W ...

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Jungen mit s<strong>ich</strong>; <strong>ich</strong> hielt diesen Jungen für Achim, <strong>den</strong> Bruder. Doch <strong>da</strong> irrte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong>, <strong>den</strong>n<br />

Horsts Bruder, so hörte <strong>ich</strong> drei, vier Monate später, war blind. Mein Freund Rainer erzählte<br />

mir dies. Rainer ging mit mir in dieselbe Klasse und kam nachmittags in aller Regel zu mir,<br />

wenn <strong>ich</strong> ihm in der Schule signalisierte hatte, <strong>da</strong>ss <strong>ich</strong> nachmittags zu Hause wäre. Rainer<br />

und <strong>ich</strong>, einer <strong>den</strong> anderen in der 9.Klasse für s<strong>ich</strong> entdeckt, trieben es miteinander, zunächst<br />

nur per Hand und per Mund, aber nach meinem Aha-Erlebnis mit diesem Lutz, von dem <strong>ich</strong><br />

Rainer erzählte, mündete jede unserer sexuellen Begegnungen in einen Fick. Ich nahm mir<br />

<strong>den</strong> Rainer vor, der s<strong>ich</strong> auch m<strong>ich</strong> hätte vornehmen dürfen, aber <strong>da</strong>ran lag ihm n<strong>ich</strong>ts; Rainer<br />

war mehr und mehr <strong>da</strong>rauf aus, s<strong>ich</strong> hinzugeben. Der Bursche wurde immer devoter, und so<br />

schlängelt er s<strong>ich</strong> noch immer durchs Leben; vorausgesetzt, er kann heutzutage noch jeman<strong>den</strong><br />

<strong>da</strong>zu animieren, <strong>da</strong>ss der ihn zum Sklaven macht. – Wie kam <strong>ich</strong> jetzt <strong>da</strong>rauf? Ach ja, von<br />

diesem Horst und dessen Bruder war die Rede.<br />

Auch Rainer hatte <strong>den</strong> 23jährigen eines Tages kennengelernt; n<strong>ich</strong>t in der LICHTBURG<br />

des VEB Filml<strong>ich</strong>tspiele, sondern im zweiten Xger Kino, im CAPITOL, einem noch privat<br />

betriebenen, <strong>da</strong>her weitaus kleineren. Dort hatte s<strong>ich</strong> dieser Horst während einer schlecht besuchten<br />

Sonntagvormittag-Matinee an <strong>den</strong> Rainer rangemacht, war umgehend auf Bereitschaft<br />

gestoßen, und Rainer hatte s<strong>ich</strong> nach der Vorstellung schließl<strong>ich</strong> auch abschleppen lassen.<br />

In die Wallstraße. Hin zu dem Haus und rein in <strong>da</strong>s Haus neben dem der evangelischen<br />

Gemeinde, <strong>da</strong>s die Superinten<strong>den</strong>tur des Kirchenkreises beherbergte. Und Rainer, angelangt<br />

beim Horst, hatte <strong>den</strong>n also auch <strong>den</strong> Achim kennengelernt; der Junge blind von Geburt und<br />

seinem neun Jahre älteren Bruder (und Vormund) rundum ergeben, wie Rainer n<strong>ich</strong>t nur an<br />

diesem Sonntag erlebte; mein Schulfreund lief <strong>da</strong>nach noch oft in <strong>da</strong>s Haus in Höhe des<br />

Kirchplatzes, <strong>über</strong> <strong>den</strong> man von der Wallstraße zur Steinstraße und auf die dort s<strong>ich</strong> befindl<strong>ich</strong>e<br />

LICHTBURG r<strong>über</strong>schauen konnte. – Ein idyllisches Altstadtfleckchen, zu dem es <strong>den</strong><br />

Rainer immer wieder trieb, auf <strong>da</strong>ss dieser Horst s<strong>ich</strong> befriedigen konnte, wie er es am liebsten<br />

hatte: <strong>den</strong> Bruder und <strong>den</strong> Gast vor s<strong>ich</strong> aufgebockt, <strong>da</strong>nn mal dem einen, mal dem anderen<br />

ein paar emsig hämmernde Stöße; ein Befickt<strong>wer</strong><strong>den</strong>, <strong>da</strong>s ob der ständigen Unterbrechungen<br />

durch <strong>da</strong>s ständige Überwechseln von einem Hintern zum anderen immer eine Ewigkeit<br />

ge<strong>da</strong>uert haben soll, wie <strong>ich</strong> vom Rainer hörte, der ebenso wie der blinde Achim nach so einem<br />

Akt stets „platt wie ’ne Flunder“ war. Was dieser Horst aber n<strong>ich</strong>t gelten ließ: Während<br />

er s<strong>ich</strong> ein, zwei Zigarettenlängen vom seinem Fick erholte, hatten Achim und Reiner s<strong>ich</strong><br />

vor seinen Augen gegenseitig einen zu blasen. Was keinem der Jungen je einen Abgang bescherte,<br />

so fix und fertig wie sie jedesmal waren. Aber <strong>den</strong> Horst törnte es <strong>den</strong>noch an. Genug<br />

geraucht, genug s<strong>ich</strong> erholt, waren die Jungs nochmals fällig.<br />

„Willst’ n<strong>ich</strong>t doch mal mitkommen? Bestimmt <strong>da</strong>rfst du Achim auch ficken“, versuchte<br />

m<strong>ich</strong> Rainer immer mal wieder zu animieren, doch <strong>ich</strong> ging n<strong>ich</strong>t drauf ein. Wenn <strong>ich</strong> mir<br />

vorstellte, es mit einem Vierzehnjährigen zu tun zu kriegen, wurde mir Sechzehnjährigem<br />

geradezu übel. Ich fasste doch keine „kleinen Jungs“ an und mochte von <strong>den</strong>en auch n<strong>ich</strong>t<br />

angefasst <strong>wer</strong><strong>den</strong>. Nee, nie und nimmer. – Eine „Blockade“, die mir mein Leben lang blieb.<br />

Und mein Leben lang habe <strong>ich</strong> dies n<strong>ich</strong>t als m<strong>ich</strong> einschränkend empfun<strong>den</strong>.<br />

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Und nun zurück zu dem Kerl, der s<strong>ich</strong> im Kino von mir einen hatte blasen lassen und von<br />

dem <strong>ich</strong> durch diesen Horst wusste, <strong>da</strong>ss er ‚Lademann‘ hieß.<br />

Auch diesen Mann sah <strong>ich</strong> eines Tages wiederum in der LICHTBURG, wo er allerdings<br />

mit einer Frau zusammensaß und so tat, als würde er durch m<strong>ich</strong> hindurch gucken. Was ihm<br />

n<strong>ich</strong>t mögl<strong>ich</strong> war, als <strong>ich</strong> ihm eines Tages in der SED-Kreisleitung in P. begegnete, wo er<br />

mir als der neue Genosse vorgestellt wurde, der ab jetzt für die Kulturarbeit im Kreisgebiet<br />

zuständig wäre. Von nun an, so hieß es, würde Genosse Lademann mit mir jene Rezitations-<br />

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