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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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In seinem Tempel 145<br />

Er sah in diesem Geschehen die Zerstreuung des ganzen jüdischen<br />

Volkes durch dessen eigene Bosheit und Unbußfertigkeit versinnbildet.<br />

[Der folgende Absatz fehlt in der deutschen Übersetzung und ist<br />

nach dem englischen Original zitiert.] Warum flohen die Priester aus<br />

dem Tempel? Warum behaupteten sie nicht ihren Platz? Derjenige,<br />

der ihnen zu gehen befahl, war der Sohn eines Zimmermanns, ein<br />

armer Galiläer ohne irdischen Rang oder Macht. Weshalb widerstanden<br />

sie ihm nicht? Warum verließen sie ihren Besitz, der so übel<br />

erworben war, und flohen auf die Anweisung des einen hin, dessen<br />

äußere Erscheinung so demütig war?<br />

Christus sprach mit der Autorität eines Königs, und in seinem<br />

Auftreten und in dem Klang seiner Stimme lag etwas, dem sie nicht<br />

widerstehen konnten. <strong>Jesu</strong> gebietende Worte offenbarten ihnen ihren<br />

wirklichen Zustand als Heuchler und Diebe. Als göttliches Wesen<br />

durch die Menschheit Christi hindurchleuchtete, sahen sie nicht nur<br />

Entrüstung auf seinem Angesicht, sie begriffen auch die Bedeutung<br />

seiner Worte. Sie hatten das Empfinden, vor dem Thron des ewigen<br />

Richters zu stehen und ihr Urteil für Zeit und Ewigkeit zu hören.<br />

Eine Zeitlang waren sie überzeugt, daß Christus ein Prophet sei.<br />

Viele hielten ihn sogar für den Messias. Der Heilige Geist erinnerte<br />

sie an die Aussprüche der Propheten über Christus. Würden sie sich<br />

zu dieser Überzeugung bekennen?<br />

Sie wollten nicht Buße tun. Sie kannten Christi Mitleid mit den<br />

Armen; sie wußten, daß sie sich durch ihr Verhalten dem Volk gegenüber<br />

der Erpressung schuldig gemacht hatten, und weil Christus<br />

ihre Gedanken erkannte, haßten sie ihn. Sein öffentlicher Tadel demütigte<br />

ihren Stolz, und seinem wachsenden Einfluß auf das Volk<br />

begeg<strong>net</strong>en sie mit eifersüchtigen Empfindungen. Sie beschlossen<br />

deshalb, ihn zur Rede zu stellen hinsichtlich der Macht, in deren<br />

Namen er sie hinausgetrieben hatte, und ihn zu fragen, wer ihm diese<br />

Macht gegeben habe.<br />

Langsam und nachdenklich, aber mit Haß im Herzen, kehrten<br />

sie zum Tempel zurück. Aber welch eine Veränderung war in der<br />

Zwischenzeit vor sich gegangen! Als sie die Flucht ergriffen hatten,<br />

waren die Armen zurückgeblieben. Sie blickten jetzt <strong>Jesu</strong>s an, dessen<br />

Angesicht Liebe und Mitgefühl ausdrückte. Mit Tränen in den Augen<br />

sagte er zu den Zitternden, die ihn umstanden: Fürchtet euch nicht!

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