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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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694 <strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

[700]<br />

Hannas und Kaiphas mit der ruhigen, majestätischen Haltung <strong>Jesu</strong>.<br />

Selbst in den Herzen jener gefühllosen Menge erhob sich die Frage,<br />

ob dieser Mann von gottähnlichem Auftreten als ein Verbrecher<br />

verurteilt werden könne.<br />

Kaiphas bemerkte diesen Einfluß auf die Menge und beschleunigte<br />

das Verhör. <strong>Jesu</strong> Feinde waren in großer Verwirrung. Sie waren<br />

entschlossen, ihn zu verurteilen, aber sie wußten nicht, wie sie es<br />

machen sollten. Die Mitglieder des Rates setzten sich aus Pharisäern<br />

und Sadduzäern zusammen. Zwischen ihnen bestanden Spannungen<br />

und Feindschaften. Manche strittigen Themen wagte man aus<br />

Angst vor Zänkereien nicht anzusprechen. Mit wenigen Worten hätte<br />

<strong>Jesu</strong>s ihre gegenseitigen Vorurteile erregen und so ihren Zorn von<br />

sich abwenden können. Kaiphas wußte das, und genau das wollte<br />

er vermeiden. Viele konnten bezeugen, daß Christus die Priester<br />

und Schriftgelehrten angegriffen und sie Heuchler und Mörder genannt<br />

hatte. Doch dieses Zeugnis reichte nicht aus, um gegen ihn<br />

vorzugehen, hatten doch die Sadduzäer bei ihren scharfen Auseinandersetzungen<br />

mit den Pharisäern ähnliche Ausdrücke gebraucht.<br />

Eine solche Anschuldigung hätten auch die Römer, die von dem<br />

anmaßenden Verhalten der Pharisäer angewidert waren, als belanglos<br />

angesehen. Es waren genug Beweise vorhanden, daß <strong>Jesu</strong>s die<br />

Überlieferungen der Juden mißachtet und über viele ihrer Vorschriften<br />

unziemlich gesprochen hatte; doch bezüglich der Auslegung der<br />

Tradition standen sich Pharisäer und Sadduzäer feindlich gegenüber.<br />

Außerdem hätte eine solche Beweisführung keinerlei Eindruck auf<br />

die Römer gemacht. Die Feinde <strong>Jesu</strong> wagten es nicht, ihn wegen der<br />

Übertretung des Sabbatgebotes anzuklagen, weil sie fürchteten, daß<br />

eine Untersuchung das göttliche Wesen seines Wirkens offenbaren<br />

würde. Wenn nämlich seine Wundertaten alle bekannt würden, dann<br />

wäre die Absicht der Priester vereitelt.<br />

Falsche Zeugen waren gedungen worden, um <strong>Jesu</strong>s des Aufruhrs<br />

und des versuchten Landesverrats anzuklagen. Ihre Aussagen aber<br />

erwiesen sich als unklar und widerspruchsvoll. Im Verhör widerlegten<br />

sie ihre eigenen Behauptungen.<br />

<strong>Jesu</strong>s hatte einst, am Beginn seines Dienstes, gesagt: „Brechet<br />

diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten.“ Johannes<br />

2,19. In der bildhaften Sprache der Weissagung hatte er seinen<br />

Tod und seine Auferstehung vorhergesagt; „er ... redete von dem

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