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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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226 <strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

[228]<br />

In Christi Tagen war die Wahrheit unbeliebt. Sie ist es auch<br />

heute. Sie war es immer, seit Satan zum ersten Mal dem Menschen<br />

Abneigung gegen sie einflößte, indem er ihnen Lügen darbot, die zur<br />

Selbsterhöhung führten. Stoßen wir nicht auch heute auf Theorien<br />

und Lehren, die nicht im Worte Gottes gegründet sind? Die Menschen<br />

hängen ihnen ebenso beharrlich an wie die Juden damals ihren<br />

Überlieferungen.<br />

Die jüdischen Führer waren voll geistlichem Hochmut. Ihr Streben<br />

nach eigener Ehre zeigte sich sogar bei ihrem Dienst im Tempel.<br />

In der Synagoge beanspruchten sie die besten Plätze. Auf den Märkten<br />

wollten sie gegrüßt werden, und es tat ihnen wohl, ihren Titel<br />

aus dem Munde anderer zu hören. Weil echte Frömmigkeit schwand,<br />

galt ihr Eifer mehr und mehr ihren Überlieferungen und religiösen<br />

Formen.<br />

Ihr Verständnis war durch eigensüchtige Vorurteile getrübt; deshalb<br />

vermochten sie die Kraft der überzeugenden Worte Christi nicht<br />

mit seinem demütigen <strong>Leben</strong> in Einklang zu bringen. Sie begriffen<br />

nicht die Tatsache, daß echte Größe auf äußere Zurschaustellung<br />

verzichten kann. Die Armut dieses Mannes hielten sie für völlig<br />

unvereinbar mit seinem Anspruch, der Messias zu sein. Sie fragten<br />

sich, was seine Anspruchslosigkeit bedeute, wenn er tatsächlich derjenige<br />

war, der er zu sein vorgab. Was würde aus ihrem Volk werden,<br />

wenn er wirklich auf jede bewaff<strong>net</strong>e Streitmacht verzichtete? Wie<br />

könnten die Macht und der Glanz, welche so lange erwartet worden<br />

waren, die Völker veranlassen, sich der Stadt der Juden zu beugen?<br />

Hatten nicht die Priester gelehrt, daß Israel die Herrschaft über die<br />

ganze Erde ausüben sollte? Sollten sich die großen Religionslehrer<br />

etwa geirrt haben?<br />

Aber nicht nur der Mangel an äußerem Glanz in seinem <strong>Leben</strong><br />

veranlaßte die Juden, <strong>Jesu</strong>s zu verwerfen. Er war die Verkörperung<br />

der Reinheit, sie aber waren unrein. Er lebte als Beispiel makelloser<br />

Unbescholtenheit unter den Menschen. Sein fleckenloses <strong>Leben</strong><br />

ließ einen Lichtschein auf ihre Herzen fallen. Seine Aufrichtigkeit<br />

enthüllte ihre Unaufrichtigkeit. Sie offenbarte die Hohlheit ihrer<br />

anmaßenden Frömmigkeit und deckte vor ihnen das verabscheuungswürdige<br />

Wesen des Unrechts auf. Ein solches Licht war unerwünscht.

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