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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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„So du willst, kannst du mich wohl reinigen ...“ 249<br />

verunreinigt würde. Auch würden viele ehedem Leprakranke die<br />

Gabe der Gesundheit nicht so nutzen, daß sie für andere oder für<br />

sich selbst segensreich wäre. Und wenn er die Aussätzigen um sich<br />

versammelte, gäbe er Anlaß zu dem Vorwurf, er übertrete die Verbote<br />

des Zeremonialgesetzes. <strong>Das</strong> aber hätte eine Behinderung seiner<br />

Evangeliumsverkündigung zur Folge gehabt.<br />

Die nachfolgenden Ereignisse rechtfertigten <strong>Jesu</strong> warnende Worte.<br />

Sehr viele Menschen hatten die Heilung jenes Aussätzigen miterlebt<br />

und warteten gespannt darauf, wie die Entscheidung der Priester<br />

ausfallen werde. Als dann der Mann zu seinen Freunden zurückkehrte,<br />

gab es große Aufregung. Obwohl er von <strong>Jesu</strong>s zur Zurückhaltung<br />

ermahnt worden war, bemühte sich der Geheilte nicht weiter, die Tatsache<br />

seiner Gesundung zu verbergen. Dies zu verheimlichen, wäre<br />

auch wirklich unmöglich gewesen; aber der Mann tat ein übriges<br />

und posaunte seine Heilung überall aus. In der Annahme, die ihm<br />

von <strong>Jesu</strong>s auferlegte Zurückhaltung sei nur dessen Bescheidenheit<br />

zuzuschreiben, verkündete er auf all seinen Wegen die Vollmacht<br />

des Wunderheilers. Er konnte nicht begreifen, daß jede Kundgebung<br />

dieser Art die Priester und Ältesten mehr in ihrer Absicht bestärkte,<br />

<strong>Jesu</strong>s umzubringen. Er empfand nur die Wohltat der wiedergewonnenen<br />

Gesundheit als überaus kostbar und freute sich über die neuerwachte<br />

<strong>Leben</strong>skraft; er war glücklich darüber, seiner Familie und der<br />

Gemeinschaft wiedergegeben zu sein, und konnte sich unmöglich<br />

dabei zurückhalten, den Arzt zu preisen, der ihn gesundgemacht<br />

hatte. Aber das Herausposaunen seiner Heilung hatte tatsächlich zur<br />

Folge, daß das Werk des Heilandes behindert wurde. Es führte dazu,<br />

daß Menschen in Scharen zu <strong>Jesu</strong>s pilgerten und er sich deshalb<br />

genötigt sah, eine Zeitlang seine Aufgabe zu unterbrechen.<br />

Jede Handlung Christi hatte weitreichende Absichten. Sie umfaßte<br />

mehr, als man vom bloßen Geschehen her zunächst annehmen<br />

mochte. So auch im Fall des geheilten Aussätzigen. Während <strong>Jesu</strong>s<br />

allen half, die zu ihm kamen, sehnte er sich danach, auch denen<br />

wohlzutun, die nicht gekommen waren. Er zog wohl die Zöllner,<br />

Heiden und Samariter zu sich, wünschte aber genauso, die Priester<br />

und Schriftgelehrten zu erreichen, die in Vorurteil und Überlieferung<br />

befangen waren. Er ließ nichts unversucht, sie anzusprechen. Als er [251]<br />

den Geheilten Aussätzigen zu den Priestern schickte, gab er ihnen<br />

ein Zeugnis, das ihre Vorurteile abbauen sollte.

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