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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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46 <strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

[46]<br />

Als sie endlich das Land Israel erreichten und, Jerusalem vor<br />

ihren Blicken, den Ölberg hinabstiegen, da verweilte der Stern, der<br />

auf dem beschwerlichen Weg vor ihnen hergezogen war, über dem<br />

Tempel, um nach einiger Zeit ihren Blicken zu entschwinden. Eilenden<br />

Schrittes gingen sie nun vorwärts in der zuversichtlichen<br />

Erwartung, daß die Kunde von der Geburt des Messias überall Begeisterung<br />

ausgelöst hatte. Aber alle ihre Nachforschungen blieben<br />

ohne Erfolg. Unmittelbar nachdem sie die Stadt betreten hatten,<br />

begaben sie sich zum Tempel. Doch zu ihrem Erstaunen fanden<br />

sie niemanden, der etwas von dem neugeborenen König zu wissen<br />

schien. Ihre Fragen riefen keine Freudenausbrüche hervor, eher das<br />

Gefühl einer unangenehmen Überraschung und Furcht, bisweilen<br />

sogar ein Gefühl der Geringschätzung.<br />

Die Priester vergruben sich in die Überlieferung. Ihre religiöse<br />

Auffassung und ihre Art der Frömmigkeit ging ihnen über alles,<br />

während sie die Griechen und Römer als überaus sündige Heiden<br />

bezeich<strong>net</strong>en. Auch die Weisen galten, obschon sie keine Götzendiener<br />

waren und in Gottes Augen weit höher standen als diese seine<br />

angeblichen Anbeter, bei den Juden als Heiden. Selbst bei den berufenen<br />

Hütern der heiligen Schriften fand ihr eifriges Fragen keine<br />

Gegenliebe.<br />

Die Ankunft der Weisen wurde in Jerusalem schnell bekannt.<br />

Ihre ungewöhnliche Botschaft brachte viel Aufregung unter das<br />

Volk, die bis in den Palast des Königs Herodes drang. Der listige<br />

Edomiter erschrak schon bei der bloßen Erwähnung eines möglichen<br />

Nebenbuhlers. Ungezählte Mordtaten hatten seinen Weg zum Thron<br />

besudelt. Dazu war er fremdstämmig und beim Volk, das er regierte,<br />

verhaßt. Seine einzige Sicherheit war die Gunst Roms. Dieser neue<br />

Fürst aber hatte sich auf mehr zu berufen; er war geboren, das Reich<br />

einzunehmen.<br />

Herodes hatte die Priester in Verdacht, daß sie mit den Fremdlingen<br />

gemeinsame Sache machten, um einen Volksaufstand heraufzubeschwören<br />

und ihn zu entthronen. Zwar verbarg er sein Mißtrauen,<br />

doch er beschloß, sie bei der Ausführung ihrer Pläne zu überlisten.<br />

Er ließ die Hohenpriester und Schriftgelehrten zu sich rufen und<br />

erkundigte sich bei ihnen, was ihre heiligen Bücher über den Ort<br />

lehrten, wo der Messias geboren werden sollte.

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