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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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In der Schlinge 453<br />

Nun standen sie schuldig und überführt im Angesicht des gerechten<br />

Richters. Sie zitterten vor Furcht, daß ihr sündhaftes Treiben dem<br />

ganzen Volk bekannt werden könnte, und schlichen nacheinander<br />

mit gebeugtem Haupt und niedergeschlagenen Augen davon; die<br />

Ehebrecherin aber überließen sie dem barmherzigen Heiland.<br />

<strong>Jesu</strong>s schaute die Frau an und sprach zu ihr: „Weib, wo sind<br />

sie, deine Verkläger? Hat dich niemand verdammt? Sie aber sprach:<br />

Herr, niemand. <strong>Jesu</strong>s aber sprach: So verdamme ich dich auch nicht;<br />

gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.“ Johannes 8,10.11.<br />

Die Frau hatte, von Furcht überwältigt, vor ihm gestanden. Seine<br />

Worte: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein<br />

auf sie“, hörte sie an wie ihr Todesurteil. Sie wagte nicht, ihre Augen<br />

zum Heiland zu erheben, sondern erwartete schweigend ihre Strafe.<br />

Mit größtem Erstaunen bemerkte sie, wie ihre Verkläger einer nach<br />

dem andern sich verwirrt und wortlos entfernten; sie hörte <strong>Jesu</strong><br />

tröstliche Worte: „So verdamme ich dich auch nicht; gehe hin und<br />

sündige hinfort nicht mehr.“ Erschüttert warf sie sich dem Heiland<br />

zu Füßen, stammelte ihre dankbare Liebe und bekannte unter heißen<br />

Tränen ihre Sünden.<br />

Sie begann ein neues <strong>Leben</strong>; ein <strong>Leben</strong> der Reinheit und des Friedens,<br />

geweiht dem Dienste Gottes. Dadurch, daß <strong>Jesu</strong>s dieses gefallene<br />

Menschenkind aufrichtete, vollbrachte er ein größeres Wunder,<br />

als wenn er es von einem ganz schlimmen körperlichen Gebrechen<br />

geheilt hätte. Er befreite es von der geistlichen Krankheit, die zum<br />

ewigen Tode geführt hätte. Diese reumütige Frau war hinfort eine<br />

seiner treuesten Nachfolgerinnen. Mit aufopfernder Liebe und<br />

Hingabe erwiderte sie die vergebende Gnade <strong>Jesu</strong>.<br />

Daß <strong>Jesu</strong>s der Frau vergab und sie ermutigte, ein besseres <strong>Leben</strong><br />

zu führen, wirft auf die vollkommene Gerechtigkeit seines Wesens<br />

ein helles Licht. Er hat weder die Sünde gutgeheißen noch die Größe<br />

der Schuld verringert; doch er wollte nicht verdammen, sondern<br />

retten. Die Welt hatte für dieses irrende Menschenkind nur Hohn und [457]<br />

Verachtung, aber <strong>Jesu</strong>s spricht Worte des Trostes und richtet auf, was<br />

gefallen ist. Der Sündlose erbarmt sich der Schwäche des Sünders<br />

und streckt ihm seine hilfreiche Hand entgegen. Die scheinheiligen<br />

Pharisäer klagen an und verurteilen — <strong>Jesu</strong>s aber spricht: „Gehe hin<br />

und sündige hinfort nicht mehr.“

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