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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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Auf dem Laubhüttenfest 439<br />

der hocherhobenen Kanne die Stufen des Tempels hinauf; dazu<br />

sang er die Psalmworte. „Nun stehen unsere Füße in deinen Toren,<br />

Jerusalem.“ Psalm 122,2.<br />

Der Priester trug die Kanne mit dem heiligen Wasser zum Altar,<br />

der in der Mitte des Priesterhofes stand und auf dem sich zwei<br />

silberne Schalen befanden. Ein anderer Priester füllte die eine Schale<br />

mit dem Wasser aus der Siloahquelle, während die zweite Schale<br />

von einem dritten Priester mit Wein gefüllt wurde. Nun flossen<br />

Wasser und Wein zusammen durch eine Röhre in den Kidron und<br />

von hier weiter in das Tote Meer. Diese Darstellung des geweihten<br />

Wassers versinnbildete den Quell, der auf Gottes Befehl dem Felsen<br />

entsprang, um den Durst Israels in der Wüste zu stillen. Während<br />

dieser Handlung sang die Menge: „Gott der Herr ist meine Stärke<br />

... Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Heilsbrunnen.“<br />

Jesaja 12,2.3.<br />

Als Josephs Söhne sich vorbereiteten, das Laubhüttenfest in Jerusalem<br />

zu besuchen, bemerkten sie zu ihrem Erstaunen, daß <strong>Jesu</strong>s<br />

selbst keinen Anteil an den Vorkehrungen zu nehmen schien. Ihre<br />

Besorgnis war um so größer, da Christus seit der Heilung am<br />

Teich Bethesda zu keinem der großen jüdischen Feste nach Jerusalem<br />

gekommen war; er hatte sich in seiner Tätigkeit ganz auf<br />

Galiläa beschränkt, um unnötige Reibereien mit dem Hohen Rat in<br />

Jerusalem zu vermeiden. Die scheinbare Vernachlässigung der gottesdienstlichen<br />

Zusammenkünfte in der Hauptstadt und die offene<br />

Feindschaft der Priester und Rabbiner gegen Christus beunruhigten<br />

seine Umgebung sehr. Von dieser Unruhe blieben auch die Jünger<br />

und die nächsten Verwandten nicht verschont. Der Herr hatte oft<br />

über den Segen des Gehorsams gegenüber dem Gesetz gesprochen;<br />

um so erstaunlicher war es nun, daß er selbst den von Gott eingesetzten<br />

Festen gleichgültig gegenüberzustehen schien. Sein Umgang<br />

mit Zöllnern und anderen verdächtigen Leuten, die Mißachtung der<br />

rabbinischen Verordnungen und die Freiheit, mit der er die altüberlieferten<br />

Satzungen über den Sabbat behandelte, brachten ihn in<br />

Gegensatz zu der jüdischen Führungsschicht und ließen manche<br />

Frage aufkommen. Seine Brüder hielten es für einen Fehler, daß er<br />

sich von den einflußreichen und bedeutenden Männern des Volkes [443]<br />

lossagte. Sie glaubten, daß jene Männer im Recht sein müßten, und<br />

sie hielten es für tadelnswert, daß <strong>Jesu</strong>s sich im Gegensatz zu jenen

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