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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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526 <strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

[531]<br />

erzielten Eindruck auszulöschen. Wie konnten auch Menschen dem<br />

abspenstig gemacht werden, dem es gelungen war, einen Toten der<br />

Fessel des Grabes zu entreißen? Lügenhafte Berichte wurden in<br />

Umlauf gesetzt, doch die Wundertat konnte nicht geleug<strong>net</strong> werden,<br />

und die Sadduzäer wußten nicht, wie sie deren Eindruck begegnen<br />

sollten. Bisher hatten sie dem Plan, <strong>Jesu</strong>s zu töten, nicht zugestimmt.<br />

Nach der Auferstehung des Lazarus jedoch sahen sie ein, daß nur<br />

dadurch, daß sie <strong>Jesu</strong>s töteten, seine unerschrockenen Anklagen<br />

gegen sie unterbunden werden konnten.<br />

Die Pharisäer ihrerseits glaubten an die Auferstehung. Sie vermochten<br />

nur nicht in diesem Wunder den Beweis zu erkennen, daß<br />

der Messias mitten unter ihnen war; denn stets hatten sie sein Wirken<br />

bekämpft. Von Anbeginn war er von ihnen gehaßt worden, weil er<br />

ihre scheinheiligen Ansprüche enthüllt hatte. Er hatte den Deckmantel<br />

strenger Kulterfüllung, unter dem sich ihr sittlicher Niedergang<br />

verbarg, beiseite gerissen. Ihre unaufrichtigen Frömmigkeitsbeteuerungen<br />

sahen sie von der reinen Frömmigkeit, die er verkündete,<br />

verurteilt. Sie lechzten danach, sich an ihm für seine deutlichen Vorwürfe<br />

zu rächen. Sie hatten ihn herauszufordern gehofft, etwas zu<br />

sagen oder zu tun, das ihnen Gelegenheit geben würde, ihn zu verurteilen.<br />

Verschiedentlich hatten sie versucht, ihn zu steinigen, aber er<br />

war ruhig aus ihrer Mitte gegangen und ihren Blicken entschwunden.<br />

Die Wunder, die er am Sabbat vollbrachte, galten denen, „die da<br />

Leid tragen“ (Matthäus 5,4), die Pharisäer jedoch hatten es darauf<br />

abgesehen, ihn als Sabbatschänder zu verurteilen. Sie hatten versucht,<br />

die Herodianer gegen ihn aufzuwiegeln. Dabei erklärten sie,<br />

er versuche, ein Gegenkönigtum aufzurichten, und sie berieten mit<br />

ihnen, wie sie ihn vernichten könnten. Um die Römer gegen ihn<br />

aufzubringen, hatten sie ausgesagt, daß er sich bemühe, ihre Autorität<br />

zu untergraben. Sie nahmen jeden Vorwand zum Anlaß, ihn<br />

vom Volk fernzuhalten. Doch bisher waren ihre Versuche gescheitert.<br />

Die Menge, die seine Werke der Barmherzigkeit bezeugte und<br />

seine klaren und heiligen Lehren hörte, wußte, daß diese nicht die<br />

Taten und Worte eines Sabbatschänders oder Gottesleugners waren.<br />

Selbst die Beamten, von den Pharisäern zu ihm gesandt, waren von<br />

seinen Worten so beeindruckt gewesen, daß sie nicht Hand an ihn<br />

zu legen vermochten. In ihrer Wut hatten die Juden schließlich eine

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