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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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<strong>Jesu</strong>s vor Hannas und Kaiphas 699<br />

Name in ihm sei. 2.Mose 23,21. Er selbst, Kaiphas, beging eine freventliche<br />

Lästerung. Und während er unter dem Verdammungsurteil<br />

Gottes stand, verurteilte er Christus als Gotteslästerer.<br />

Als Kaiphas sein Gewand zerriß, zeigte diese Handlung an, welche<br />

Position die Juden als Volk Gott gegenüber einnehmen würden.<br />

<strong>Das</strong> einst begünstigte Volk Gottes trennte sich von ihm und wurde<br />

bald eine Nation, zu der Jahwe sich nicht mehr bekannte. Als<br />

Christus am Kreuz ausrief: „Es ist vollbracht!“ und der Vorhang im<br />

Tempel zerriß, erklärte der heilige Wächter, daß das jüdische Volk<br />

den verworfen hatte, der das Vorbild ihres ganzen Gottesdienstes,<br />

das Wesen aller ihrer „Schatten“ war. Israel war von Gott geschieden.<br />

Kaiphas mochte wohl sein Amtsgewand zerreißen, das ihn als Repräsentanten<br />

des großen Hohenpriesters auswies; denn es hatte von<br />

nun an keine Bedeutung mehr für ihn und sein Volk. Durchaus mit<br />

Recht konnte der Hohepriester aus Entsetzen vor sich und seinem<br />

Volk sein Kleid zerreißen.<br />

Der Hohe Rat hatte <strong>Jesu</strong>s die Todesstrafe zuerkannt; nach dem<br />

jüdischen Gesetz aber war es strafbar, einen Gefangenen in der Nacht<br />

zu verhören. Eine rechtskräftige Verurteilung konnte nur am Tage<br />

vor einer vollzähligen Versammlung des Hohen Rates geschehen.<br />

Trotzdem wurde der Heiland jetzt wie ein abgeurteilter Verbrecher<br />

behandelt und der Willkür niedrigster und gemeinster Knechte überlassen.<br />

Der Palast des Hohenpriesters umschloß einen großen Hof,<br />

in dem sich Soldaten und viele Neugierige versammelt hatten. Über<br />

diesen Hof wurde <strong>Jesu</strong>s in den Wachraum geführt, begleitet von<br />

spöttischen Bemerkungen über seinen Anspruch, der Sohn Gottes<br />

zu sein. Seine eigenen Worte, daß sie sehen würden „des Menschen<br />

Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des<br />

Himmels“ (Matthäus 26,64), wurden ihm immer wieder höhnisch<br />

entgegengerufen. Niemand schützte ihn, während er im Wachraum [705]<br />

auf sein rechtmäßiges Verhör wartete. Der unwissende Pöbel hatte<br />

die Roheit gesehen, mit der er vor dem Hohen Rat behandelt worden<br />

war; deshalb erlaubten sie sich, alle satanischen Züge ihres Wesens<br />

hervorzukehren. Christi würdevolles und gottähnliches Verhalten<br />

reizte ihren Zorn. Seine Sanftmut, seine Unschuld und seine göttliche<br />

Geduld erfüllten sie mit satanischem Haß. Barmherzigkeit<br />

und Gerechtigkeit wurde mit Füßen getreten. Niemals wurde ein<br />

Verbrecher so unmenschlich behandelt wie der Sohn Gottes.

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