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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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Bei Pilatus 727<br />

verbarg sich ein hartherziger, verwegener Schurke, ausgerichtet allein<br />

auf Aufruhr und Grausamkeit. Indem Pilatus das Volk vor die<br />

Entscheidung stellte, zwischen diesem Mann und dem unschuldigen<br />

Heiland zu wählen, wollte er sich an das Gerechtigkeitsgefühl des<br />

Volkes wenden. Er hoffte, trotz des Widerstandes der Priester und<br />

Obersten ihr Mitgefühl für <strong>Jesu</strong>s gewinnen zu können. So fragte er<br />

mit besonderem Ernst, als er sich der Menge zuwandte: „Welchen<br />

wollt ihr, daß ich euch losgebe, Barabbas oder <strong>Jesu</strong>s, von dem gesagt<br />

wird, er sei der Christus?“ Matthäus 27,17.<br />

Die Antwort des Volkes glich dem Brüllen wilder Tiere: „Gib<br />

uns Barabbas los!“ Lukas 23,18. Immer stärker schwoll das Schreien<br />

an: Barabbas! Barabbas! In der Meinung, das Volk habe seine Frage<br />

nicht verstanden, sagte Pilatus nochmals: „Wollt ihr nun, daß ich<br />

euch der Juden König losgebe?“ Aber sie schrien wieder: „Nicht<br />

diesen, sondern Barabbas!“ Johannes 18,39.40. Pilatus aber fragte<br />

dagegen: „Was soll ich denn machen mit <strong>Jesu</strong>s, von dem gesagt wird,<br />

er sei der Christus?“ Matthäus 27,22. Wiederum schrie die Menge<br />

wie vom Teufel besessen. Tatsächlich befanden sich böse Geister in<br />

menschlicher Gestalt unter den Versammelten. Wie hätte daher eine<br />

andere Antwort als: „Laß ihn kreuzigen!“ (Matthäus 27,22) erwartet<br />

werden können!<br />

Pilatus war bestürzt. Daß es so weit kommen würde, hatte er nicht<br />

gedacht. Er schreckte davor zurück, einen unschuldigen Menschen<br />

dem schimpflichsten und grausamsten Tod zu überantworten. Als das<br />

Stimmengewirr nachgelassen hatte, wandte er sich an das Volk und<br />

fragte: „Was hat er denn Übles getan?“ Matthäus 27,23. Aber Worte<br />

konnten hier keinen Umschwung mehr hervorrufen. Die Menge<br />

verlangte nicht mehr einen Beweis für die Unschuld Christi, sondern<br />

seinen Tod. [733]<br />

Immer noch versuchte Pilatus den Herrn zu retten und wandte<br />

sich deshalb zum drittenmal an die Menge: „Was hat denn dieser<br />

Übles getan? Ich finde nichts an ihm, was den Tod verdient hätte;<br />

darum will ich ihn züchtigen und losgeben.“ Lukas 23,22. Aber<br />

die Erwähnung seiner Freilassung erregte das Volk bis zum Wahnsinn.<br />

Unablässig schrie es: „Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!“ Markus<br />

15,13.14. Der Aufruhr, den Pilatus durch seine Unentschlossenheit<br />

hervorgerufen hatte, schwoll immer mehr an.

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