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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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Gethsemane 679<br />

erkannte. Bisher war er ein Fürsprecher für andere gewesen, jetzt<br />

sehnte er sich danach, selbst einen Fürsprecher zu haben.<br />

Als der Heiland fühlte, daß sein Einssein mit dem himmlischen<br />

Vater unterbrochen war, fürchtete er, in seiner menschlichen Natur<br />

unfähig zu sein, den kommenden Kampf mit den Mächten der<br />

Finsternis zu bestehen. Schon in der Wüste der Versuchung hatte<br />

das Schicksal des Menschengeschlechts auf dem Spiel gestanden<br />

— doch <strong>Jesu</strong>s war Sieger geblieben. Jetzt war der Versucher zum<br />

letzten schrecklichen Kampf gekommen, auf den er sich während<br />

der dreijährigen Lehrtätigkeit des Herrn vorbereitet hatte. Alles hing<br />

von dem Ausgang dieses Kampfes ab. Verlor Satan, dann war seine<br />

Hoffnung auf die Oberherrschaft gebrochen; die Reiche der Welt<br />

würden schließlich Christus gehören; er selbst würde überwältigt<br />

und ausgestoßen werden. Ließe sich Christus aber überwinden, dann<br />

würde die Erde Satans Reich werden und das Menschengeschlecht<br />

für immer in seiner Gewalt bleiben. Die Folgen dieses Streites vor<br />

Augen, war Christi Seele erfüllt von dem Entsetzen über die Trennung<br />

von Gott. Satan sagte dem Herrn, daß er als Bürge für die<br />

sündige Welt ewig von Gott getrennt wäre; er würde dann zu Satans<br />

Reich gehören und niemals mehr mit Gott verbunden sein.<br />

Was war durch dieses Opfer zu gewinnen? Wie hoffnungslos<br />

erschienen die Schuld und die Undankbarkeit der Menschen! In<br />

härtesten Zügen schilderte Satan dem Herrn die Lage: Alle jene, die<br />

für sich in Anspruch nehmen, ihre Mitmenschen in zeitlichen und<br />

geistlichen Dingen zu überragen, haben dich verworfen. Sie suchen<br />

dich zu vernichten, dich, der du der Grund, der Mittelpunkt und das<br />

Siegel aller Weissagungen bist, die ihnen als einem auserwählten<br />

Volk offenbart wurden. Einer deiner eigenen Jünger, der deinen<br />

Unterweisungen gelauscht hat, der einer der ersten deiner Mitarbeiter<br />

gewesen ist, wird dich verraten; einer deiner eifrigsten Nachfolger<br />

wird dich verleugnen, ja, alle werden dich verlassen!<br />

Christi ganzes Sein wehrte sich bei diesen Gedanken. Daß jene,<br />

die er retten wollte und die er so sehr liebte, sich an Satans Plänen<br />

beteiligten, schnitt ihm ins Herz. Der Widerstreit war schrecklich.<br />

Sein Maßstab war die Schuld seines Volkes, seiner Ankläger und<br />

seines Verräters; die Schuld einer in Gottlosigkeit darniederliegen- [685]<br />

den Welt. Die Sünden der Menschen lasteten schwer auf ihm, und<br />

das Bewußtsein des Zornes Gottes überwältigte ihn.

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