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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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466 <strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

[470]<br />

Da hatte nun der Mann selber erklärt, daß er blind gewesen und<br />

sehend geworden sei; doch die Pharisäer wollten lieber ihre eigenen<br />

Sinne Lügen strafen, statt ihren Irrtum einzugestehen. So mächtig<br />

ist ein Vorurteil, so entstellt ist pharisäische Gerechtigkeit.<br />

Den Pharisäern war noch die eine Hoffnung geblieben, die Eltern<br />

jenes Mannes einzuschüchtern. Scheinbar aufrichtig fragten sie:<br />

„Wie ist er denn nun sehend?“ Johannes 9,19. Die Eltern fürchteten,<br />

sich zu gefährden; denn es war erklärt worden, daß jeder, der <strong>Jesu</strong>s<br />

„als den Christus bekannte, der sollte in den Bann getan werden“.<br />

Johannes 9,22. Er sollte für dreißig Tage aus der Synagogengemeinschaft<br />

ausgeschlossen sein. Während dieser Zeit durfte im Heim<br />

des Missetäters kein Kind beschnitten und kein Toter beklagt werden.<br />

Dieser Urteilsspruch galt als großes Unglück. Auf ihn folgte,<br />

wenn er nicht zur Reue führte, eine weit schwerere Strafe. Die große<br />

Segenstat, die ihrem Sohn widerfahren war, hatte die Eltern zwar<br />

überzeugt, dennoch antworteten sie: „Wir wissen, daß dieser unser<br />

Sohn ist und daß er blind geboren ist. Wie er aber nun sehend ist,<br />

wissen wir nicht; oder wer ihm hat seine Augen aufgetan, wissen<br />

wir auch nicht. Er ist alt genug, fragt ihn, laßt ihn selbst für sich<br />

reden.“ Johannes 9,20.21. Auf diese Weise entledigten sie sich der<br />

Verantwortung und schoben sie ihrem Sohn zu; denn sie wagten es<br />

nicht, sich zu Christus zu bekennen.<br />

<strong>Das</strong> Dilemma, in dem sich die Pharisäer befanden, ihre Fragen<br />

und Vorurteile sowie ihr Unglaube gegenüber den Tatsachen öff<strong>net</strong>en<br />

der Masse und besonders den einfachen Leuten die Augen. <strong>Jesu</strong>s<br />

hatte seine Wunder häufig auf offener Straße gewirkt und dabei stets<br />

Leiden gelindert. Die Frage vieler lautete: Würde Gott so mächtige<br />

Taten durch einen Betrüger vollbringen, als den die Pharisäer <strong>Jesu</strong>s<br />

bezeich<strong>net</strong>en? Der Streit nahm auf beiden Seiten an Heftigkeit zu.<br />

Die Pharisäer merkten, daß sie <strong>Jesu</strong> Wirken der Öffentlichkeit<br />

bekanntmachten. Sie konnten das Wunder ja nicht einfach leugnen.<br />

Der Blinde war voller Freude und Dankbarkeit. Er bestaunte die<br />

wunderbaren Dinge in der Natur und war über die Schönheit des<br />

Himmels und der Erde entzückt. Freimütig erzählte er von seinem<br />

Erlebnis und wieder versuchten sie, ihn zum Schweigen zu bringen<br />

mit den Worten: „Gib Gott die Ehre! Wir wissen, daß dieser Mensch<br />

ein Sünder ist.“ Johannes 9,24. <strong>Das</strong> sollte heißen: Behaupte nicht

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