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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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<strong>Jesu</strong>s vor Hannas und Kaiphas 703<br />

Die Ereignisse der letzten Stunden wurden wieder in ihm lebendig.<br />

<strong>Das</strong> leidende Antlitz seines Herrn, vom Blutschweiß entstellt und<br />

vor Angst völlig verkrampft, stand ihm wieder vor Augen. In tiefer<br />

Reue dachte er daran, daß <strong>Jesu</strong>s allein geweint und allein im Gebet<br />

gerungen hatte, während sie, die in dieser Stunde der Prüfung mit<br />

ihm verbunden sein sollten, schliefen. Er erinnerte sich der ernsten<br />

Aufforderung <strong>Jesu</strong>: „Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung<br />

fallet!“ Matthäus 26,41. Noch einmal erlebte er das Geschehen in der<br />

Gerichtshalle. Für sein wundes Herz war es eine Marter zu wissen,<br />

daß er zu der Erniedrigung und zu dem Schmerz des Heilandes den<br />

größten Beitrag geleistet hatte. An demselben Platz, an dem <strong>Jesu</strong>s in<br />

Todesangst seine Seele dem himmlischen Vater anvertraut hatte, fiel<br />

Petrus auf sein Angesicht nieder und wünschte sich den Tod.<br />

Indem Petrus schlief, obwohl <strong>Jesu</strong>s geboten hatte, zu wachen und<br />

zu beten, geriet er auf den Weg der Sünde. Alle Jünger erlitten einen<br />

schweren Verlust, weil sie in dieser kritischen Stunde schliefen.<br />

Christus kannte die Feuerprobe, durch die sie gehen mußten. Er<br />

wußte, wie Satan wirken würde, um ihre Sinne zu lähmen, damit sie<br />

der großen Prüfung unvorbereitet gegenüberstünden. Aus diesem<br />

Grund hatte er sie gewarnt. Hätten sie diese Stunden im Garten<br />

Gethsemane gewacht und gebetet, dann würde sich Petrus nicht<br />

auf seine eigene schwache Kraft verlassen haben. Er hätte seinen<br />

Herrn nicht verleug<strong>net</strong>. Hätten die Jünger mit Christus während<br />

seines Ringens im Garten gewacht, wären sie vorbereitet gewesen, [709]<br />

Zeugen seines Leidens am Kreuz auf Golgatha zu sein. Sie hätten<br />

das Ausmaß seiner unaussprechlichen Qual annähernd verstanden.<br />

Sie wären auch fähig gewesen, sich der Worte zu erinnern, mit denen<br />

er seine Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung vorhergesagt<br />

hatte. Inmitten der Düsternis dieser schwersten Stunde hätte mancher<br />

Hoffnungsstrahl die Finsternis erhellt und ihren Glauben gestärkt.<br />

Sobald es Tag war, versammelte sich der Hohe Rat aufs neue,<br />

und wieder wurde <strong>Jesu</strong>s in den Versammlungsraum gebracht. Er<br />

hatte erklärt, der Sohn Gottes zu sein, und seine Verfolger hatten<br />

dieses Bekenntnis in eine Anklage gegen ihn selbst umgemünzt. Auf<br />

Grund dessen konnten sie ihn aber nicht verurteilen, denn viele der<br />

Ratsmitglieder hatten an dem nächtlichen Verhör nicht teilgenommen<br />

und deshalb seine Worte nicht gehört. Außerdem wußten sie<br />

sehr genau, daß das römische Gericht an diesen Worten nichts finden

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