04.11.2013 Aufrufe

Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht ...“ 181<br />

Blitzartig erhellten diese Worte <strong>Jesu</strong> dem königlichen Beamten<br />

aus Kapernaum seine innerste Einstellung; er sah, daß er aus<br />

eigennützigen Gründen den Heiland aufgesucht hatte. Sein schwankender<br />

Glaube erschien ihm in seiner wahren Natur, und mit großem<br />

Schmerz erkannte er, daß sein Zweifel seinem Sohn das <strong>Leben</strong> kosten<br />

könnte. Er wußte, daß er sich in der Gegenwart dessen befand,<br />

der die Gedanken lesen konnte und dem alle Dinge möglich waren.<br />

In seiner Herzensangst flehte er: „Herr, komm hinab, ehe denn mein<br />

Kind stirbt!“ Johannes 4,49. Sein Glaube ergriff <strong>Jesu</strong>s, der an Jakob<br />

dachte, wie dieser, mit dem Engel ringend, einst ausgerufen hatte:<br />

„Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“ 1.Mose 32,27.<br />

Gleich Jakob gewann auch dieser den Sieg. Der Heiland konnte<br />

sich der Seele nicht entziehen, die sich an ihn klammerte und ihm<br />

ihre große Not bekannte. „Gehe hin“, sagte er, „dein Sohn lebt.“<br />

Da verließ der Mann aus Kapernaum mit freudigem Herzen und<br />

einem noch nie gekannten Frieden den Heiland. Er glaubte nicht<br />

nur, daß sein Sohn gesund würde, sondern er war auch der festen<br />

Überzeugung, in Christus den Erlöser gefunden zu haben.<br />

Um diese gleiche Stunde erlebten alle, die in Kapernaum am<br />

Bett des sterbenden Kindes weilten, eine plötzliche, rätselvolle Veränderung.<br />

Die Todesschatten wichen von der Stirn des Kindes, das<br />

Fieber ließ nach, die ersten Anzeichen beginnender Genesung machten<br />

sich bemerkbar; in die trüben Augen kam wieder Glanz und<br />

Verständnis, und den schwachen, abgemagerten Körper erfüllte neue<br />

Kraft. <strong>Das</strong> Kind zeigte keinerlei Anzeichen einer Erkrankung mehr.<br />

Die Familie war aufs höchste erstaunt und erfreut.<br />

Die Entfernung zwischen Kana und Kapernaum war nicht so<br />

groß. Der jüdische Oberste hätte noch am gleichen Abend nach der<br />

Unterredung mit <strong>Jesu</strong>s sein Heim erreichen können. Er beeilte sich<br />

aber nicht und erreichte erst am nächsten Morgen wieder Kapernaum.<br />

Welch eine Heimkehr war das! Als er ausgegangen war, <strong>Jesu</strong>s zu<br />

suchen, hatten Sorgen sein Herz erfüllt; der Sonnenschein schien<br />

ihm grausam, und der Gesang der Vögel blanker Hohn. Wie ganz<br />

anders ist es heute! Die Natur erscheint ihm verwandelt zu sein, so [183]<br />

neu kommt ihm alles vor. Als er sich in der Stille des frühen Morgens<br />

auf die Reise begibt, scheint die ganze Schöpfung mit ihm den Herrn<br />

zu loben. Kurz vor Kapernaum kommen ihm einige seiner Diener<br />

entgegen, die ihn aus der Ungewißheit befreien wollen. Doch er zeigt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!