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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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Bei Pilatus 733<br />

die Verantwortung. Die Sünde und das Verderben eines ganzen<br />

Volkes waren den religiösen Führern zuzuschreiben.<br />

„Da aber Pilatus sah, daß er nichts ausrichtete, sondern vielmehr<br />

ein Getümmel entstand, nahm er Wasser und wusch die Hände vor<br />

dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig an seinem Blut; sehet ihr<br />

zu!“ Matthäus 27,24.<br />

Scheu und voller Vorwürfe gegen sich selbst schaute er auf den<br />

Heiland. Von den zahllosen Gesichtern, die auf ihn gerichtet waren,<br />

zeigte allein das Antlitz <strong>Jesu</strong> inneren Frieden. Von seinem Haupt<br />

schien ein sanftes Licht auszugehen. Pilatus bewegte in seinem Herzen<br />

den Gedanken: Er ist ein Gott! Dann wandte er sich der Menge<br />

zu und erklärte: Ich will mit seinem Blut nichts zu tun haben. Nehmt<br />

ihr ihn und kreuzigt ihn. Aber denkt daran, Priester und Oberste,<br />

ich erkläre ihn zu einem gerechten Menschen! Möge der, den er als<br />

seinen Vater anruft, euch und nicht mich für diesen Tag zur Rechenschaft<br />

ziehen. Darauf wandte er sich an <strong>Jesu</strong>s und sagte: Vergib mir<br />

diese Tat, aber ich kann dich nicht retten. Und nachdem er <strong>Jesu</strong>s<br />

noch einmal hatte geißeln lassen, übergab er ihn dem Kreuzestod.<br />

Pilatus hätte <strong>Jesu</strong>s gern freigegeben. Anderseits erkannte er, daß<br />

er seine Freilassung nicht durchsetzen durfte, wenn er seine Stellung<br />

und sein Ansehen behalten wollte. Lieber opferte er ein unschuldiges<br />

<strong>Leben</strong>, als daß er seine irdische Machtstellung verlöre. Wie viele<br />

opfern in gleicher Weise ihre Grundsätze, nur um Leid und Verlust<br />

zu entgehen! <strong>Das</strong> Gewissen und die Pflicht weisen einen anderen<br />

Weg als die eigensüchtigen Wünsche. Der Gang der Ereignisse treibt<br />

in die falsche Bahn, doch wer sich mit dem Bösen einläßt, wird in<br />

den Strudel der Schuld gerissen. [739]<br />

Pilatus gab den Forderungen des Volkes nach. Er übergab den<br />

Heiland lieber dem Kreuzestode, als Gefahr zu laufen, seine Stellung<br />

zu verlieren. Ungeachtet seiner Vorsichtsmaßnahmen kam das<br />

Unglück, das er befürchtete, später dennoch über ihn. Er wurde seiner<br />

Ehre beraubt und seines hohen Amtes enthoben. Bald nach der<br />

Kreuzigung <strong>Jesu</strong> machte er, von Gewissensbissen gequält und von<br />

verletztem Stolz gedemütigt, seinem <strong>Leben</strong> ein Ende. So werden<br />

alle, die mit der Sünde Kompromisse schließen, nur Sorgen und<br />

Verderben ernten. „Manchem scheint ein Weg recht, aber zuletzt<br />

bringt er ihn zum Tode.“ Sprüche 14,12.

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