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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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Gethsemane 685<br />

Christi Seelenschmerz hörte nicht auf; aber die Niedergeschlagenheit<br />

und Entmutigung verließen ihn. Der Sturm in seiner Seele<br />

hatte keineswegs nachgelassen; aber Christus, gegen den sein Wüten<br />

gerichtet war, fühlte sich gekräftigt, ihm zu widerstehen. Ruhig und<br />

gefaßt ging er aus dem Kampf hervor; himmlischer Friede ruhte auf<br />

seinem Angesicht. Er hatte erduldet, was kein menschliches Wesen<br />

jemals würde ertragen können; denn er hatte die Leiden des Todes<br />

für alle Menschen durchlebt.<br />

Die schlafenden Jünger waren durch das helle Licht, das den<br />

Heiland umstrahlte, plötzlich aufgeweckt worden. Sie sahen den<br />

Engel sich über ihren hingestreckt liegenden Meister beugen, dessen<br />

Haupt gegen seine Brust lehnen und die Hand zum Himmel erheben.<br />

Sie hörten den wundersamen Wohllaut seiner Stimme, die Worte des<br />

Trostes und der Hoffnung sprach. Sie riefen sich das Geschehen auf<br />

dem Verklärungsberge ins Gedächtnis zurück, sie erinnerten sich der<br />

Herrlichkeit, die <strong>Jesu</strong>s im Tempel zu Jerusalem umgeben hatte, und<br />

der Stimme Gottes, die aus der Wolke an ihr Ohr gedrungen war.<br />

Nun offenbarte sich ihnen hier die gleiche Herrlichkeit, und fortan<br />

fürchteten sie nichts mehr für ihren Meister. Sie wußten ihn jetzt<br />

unter der Fürsorge Gottes, der einen mächtigen Engel zum Schutze<br />

des Erlösers gesandt hatte. Doch wieder überlassen sich die Jünger in<br />

ihrer Müdigkeit jenem ungewöhnlichen Dämmerzustand, und <strong>Jesu</strong>s<br />

findet sie abermals schlafend.<br />

Traurig blickt er auf die Schlafenden und spricht zu ihnen: „Ach,<br />

wollt ihr nun schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist da, daß des<br />

Menschen Sohn in der Sünder Hände überantwortet wird.“<br />

Noch während er diese Worte sprach, hörte er die Schritte derer,<br />

die ihn suchten, und er fügte hinzu: „Stehet auf, laßt uns gehen!<br />

Siehe, er ist da, der mich verrät.“ Matthäus 26,45.46.<br />

<strong>Jesu</strong>s zeigte keinerlei Spuren mehr des eben überstandenen inneren<br />

Ringens, als er dem Verräter entgegentrat. Allein vor seinen<br />

Jüngern stehend, sagte er: „Wen suchet ihr?“ Sie antworteten: „<strong>Jesu</strong>s<br />

von Nazareth.“ Da sprach <strong>Jesu</strong>s zu ihnen: „Ich bin‘s!“ Johannes [691]<br />

18,4.5. In diesem Augenblick trat der Engel, der <strong>Jesu</strong>s kurz zuvor erst<br />

gedient hatte, zwischen ihn und die Schar der Häscher. Göttliches<br />

Licht erhellte <strong>Jesu</strong> Angesicht, und ein taubenähnlicher Schatten fiel<br />

auf seine Gestalt. Die Gegenwart dieser himmlischen Herrlichkeit

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