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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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732 <strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

[738]<br />

gaben. Pilatus, Herodes und die römischen Soldaten wußten verhältnismäßig<br />

wenig von <strong>Jesu</strong>s. Sie gedachten den Priestern und Obersten<br />

einen Dienst zu erweisen, indem sie den Heiland mißhandelten; sie<br />

hatten nicht die Erkenntnis, die dem jüdischen Volk in so reichem<br />

Maße vermittelt worden war.<br />

Noch einmal schlug Pilatus vor, den Heiland freizulassen. Die Juden<br />

aber schrien: „Läßt du diesen los, so bist du des Kaisers Freund<br />

nicht.“ Johannes 19,12. Auf diese Weise gaben jene Heuchler vor,<br />

auf das Ansehen des Kaisers bedacht zu sein; in Wirklichkeit aber<br />

waren sie die erbittertsten aller Gegner der römischen Herrschaft.<br />

Wo ihnen kein Schaden daraus erwuchs, setzten sie ihre eigenen nationalen<br />

und religiösen Belange rücksichtslos durch; wollten sie aber<br />

irgendeine schändliche Tat begehen, dann rühmten sie die Macht<br />

des Kaisers. Um die Vernichtung <strong>Jesu</strong> zu vollenden, beteuerten sie<br />

ihre Ergebenheit gegenüber der fremden Macht, die sie in Wahrheit<br />

verabscheuten.<br />

„Wer sich zum König macht, der ist wider den Kaiser“ (Johannes<br />

19,12), fügten sie hinzu. Diese Worte berührten Pilatus an einem<br />

wunden Punkt. Er war der römischen Regierung bereits verdächtig<br />

und wußte, daß ein derartiger Bericht sein Verderben bedeutete.<br />

Auch war er sich darüber im klaren, daß sich der Zorn der Juden<br />

gegen ihn richten würde, falls er ihre Absichten durchkreuzte. Sie<br />

würden nichts unversucht lassen, um sich zu rächen. Pilatus sah sich<br />

einem besonderen Beispiel der Hartnäckigkeit gegenüber, mit der<br />

sie dem Einen nach dem <strong>Leben</strong> trachteten, den sie grundlos haßten.<br />

Pilatus nahm nun seinen Richterplatz wieder ein, stellte <strong>Jesu</strong>s<br />

noch einmal vor das Volk und sagte: „Sehet, das ist euer König!“<br />

Wiederum erhob sich ein wütendes Geschrei: „Weg, weg mit dem!<br />

Kreuzige ihn!“ Da fragte Pilatus so laut, daß alle ihn verstehen<br />

konnten: „Soll ich euren König kreuzigen?“ Aus gottlosem, lästerlichem<br />

Munde kam die Antwort: „Wir haben keinen König denn den<br />

Kaiser.“ Johannes 19,14.15.<br />

Indem die Juden sich zu einem heidnischen Herrscher bekannten,<br />

hatten sie sich von der Gottesherrschaft losgesagt und Gott als ihren<br />

König verworfen. Seitdem hatten sie keinen Befreier, keinen König<br />

außer dem römischen Kaiser. Dahin hatten die Priester und Obersten<br />

das Volk geführt; sie trugen dafür sowie für die fruchtbaren Folgen

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