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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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306 <strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

[309]<br />

und vom Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich<br />

sitzen; aber die Kinder des Reichs werden ausgestoßen<br />

in die Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappern.“<br />

Matthäus 8,11.12. Wie viele bereiten sich jetzt noch diese große<br />

Enttäuschung! Wie vielen Menschen in den christlichen Ländern<br />

scheint dieses Licht nur, um von ihnen verworfen zu werden, während<br />

Heiden die Gnade <strong>Jesu</strong> ergreifen!<br />

In der Nähe von Kapernaum, etwa acht Stunden Wegs entfernt,<br />

lag auf einem Tafelland, von dem aus man die landschaftlich schöne<br />

Ebene von Jesreel überblicken konnte, das Dorf Nain. Nach dort<br />

wanderte nun der Herr <strong>Jesu</strong>s. Viele seiner Jünger und auch etliche<br />

Anhänger aus dem Volk waren bei ihm. Auf dem Wege dahin vergrößerte<br />

sich die Zahl derer, die sich nach seinen Worten der Liebe und<br />

der Teilnahme sehnten, ihm ihre Kranken zur Heilung brachten und<br />

die stille Hoffnung hatten, daß er, dem eine so wunderbare Macht<br />

zu Gebote stand, sich als König von Israel offenbaren werde. Es war<br />

eine frohe, erwartungsvolle Schar, die sich um ihn drängte und ihn<br />

auf felsigem Pfad zu dem Bergdorf begleitete.<br />

Als sie näher kamen, sahen sie einen Leichenzug, der sich langsamen,<br />

schleppenden Schrittes durch die Tore nach der Begräbnisstätte<br />

bewegte. Dem Zuge voran trug man in einem offenen Sarg<br />

den Verstorbenen. Ihm zur Seite gingen die Hinterbliebenen, deren<br />

Wehklagen die Luft erfüllte. Alle Einwohner des Ortes schienen sich<br />

versammelt zu haben, um durch ihre Teilnahme ihr Mitgefühl zu<br />

bezeugen und dem Toten die letzte Ehre zu erweisen.<br />

Es war ein Anblick, der Mitgefühl erwecken mußte. Der Tote<br />

war der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe. Die einsam<br />

Trauernde folgte ihrer einzigen irdischen Stütze, ihrem ganzen<br />

Trost, zum Grabe. „Da sie der Herr sah, jammerte ihn derselben.“<br />

Sie aber ging weinend, blind gegen alles, ihres Weges, ohne <strong>Jesu</strong><br />

Gegenwart zu beachten. Da trat der Herr an die unglückliche Frau<br />

heran und sagte sanft: „Weine nicht!“ Er wollte ihre Trauer in Freude<br />

verwandeln und sagte dieses tröstende Wort: „Weine nicht!“ Lukas<br />

7,13.<br />

„Und trat hinzu und rührte den Sarg an.“ Selbst die Berührung<br />

des Toten konnte den Herrn nicht verunreinigen. Die Träger standen<br />

still. <strong>Das</strong> Klagen der Leidtragenden verstummte. Sie sammelten<br />

sich alle mit ungewisser Hoffnung um den Sarg. Es war jemand ge-

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