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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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Kampf 591<br />

Als die Pharisäer Christi Antwort hörten, „verwunderten sie sich<br />

und ließen ihn und gingen davon“. Matthäus 22,22. Er hatte ihre<br />

Heuchelei und Anmaßung getadelt und zugleich einen wichtigen<br />

Grundsatz aufgestellt, der deutlich die Pflichten des Menschen gegenüber<br />

der bürgerlichen Regierung und gegenüber Gott umreißt.<br />

Für viele war dadurch ein unangenehmes Problem gelöst worden.<br />

Sie haben später an dem richtigen Grundsatz festgehalten. Obwohl<br />

viele unzufrieden von <strong>Jesu</strong>s fortgingen, sahen sie doch ein, daß der<br />

Grundgedanke, der der Frage der Pharisäer zugrunde lag, deutlich<br />

herausgestellt worden war, und sie bewunderten Christi weitblickenden<br />

Scharfsinn.<br />

Kaum war den Pharisäern der Mund gestopft, als auch schon<br />

die Sadduzäer mit ihren hinterlistigen Fragen an ihn herantraten.<br />

Beide Parteien standen einander in bitterer Feindschaft gegenüber.<br />

Die Pharisäer hielten sich streng an die Überlieferung. Sie erfüllten<br />

gewissenhaft die äußeren Zeremonien und unterzogen sich eifrig den<br />

rituellen Waschungen, Fastenzeiten und langatmigen Gebeten. Auch<br />

beim Almosengeben taten sie sich hervor. Christus aber erklärte,<br />

daß sie das Gesetz Gottes seines Sinnes beraubten, weil sie Menschengebote<br />

zu verbindlichen Lehren erklärten. Als Gruppe waren<br />

sie Frömmler und Heuchler, dennoch gab es unter ihnen Menschen<br />

mit echter Frömmigkeit. Die Sadduzäer verwarfen die Traditionen<br />

der Pharisäer. Sie behaupteten zwar, den größeren Teil der heiligen<br />

Schriften als Glaubensgrundlage und als Richtschnur ihres Handelns<br />

anzuerkennen, in Wirklichkeit aber waren sie Skeptiker und<br />

Materialisten.<br />

Die Sadduzäer leug<strong>net</strong>en die Existens der Engel, die Auferstehung<br />

der Toten und die Lehre von einem künftigen <strong>Leben</strong>. In all<br />

diesen Lehrmeinungen unterschieden sie sich von den Pharisäern.<br />

Zwischen beiden Gruppen war die Auferstehung ein besonderer<br />

Streitpunkt. Die Pharisäer glaubten fest an die Auferstehung, doch<br />

fühlten sie sich während der Streitgespräche, was ihre Ansichten<br />

über das zukünftige Geschehen betrifft, völlig aus dem Gleichgewicht<br />

gebracht. Der Tod war für sie ein unerklärbares Geheimnis.<br />

Ihre Unfähigkeit, die Behauptungen der Sadduzäer zu widerlegen,<br />

ließ bei ihnen ständig Ärger aufkommen. Die Diskussionen zwischen<br />

beiden Gruppen arteten gewöhnlich in heftige Streitereien aus<br />

und ließen die Kluft zwischen ihnen nur noch breiter werden. [597]

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