04.11.2013 Aufrufe

Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

558 <strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

[563]<br />

niemand gesessen hatte. Die Jünger legten in froher Begeisterung<br />

Kleider auf das Tier und setzten ihren Herrn darauf. Vordem war<br />

<strong>Jesu</strong>s stets zu Fuß gewandert, und die Jünger hatten sich anfangs gewundert,<br />

daß ihr Meister jetzt zu reiten wünschte. Bei dem freudigen<br />

Gedanken, daß er im Begriff sei, in die Hauptstadt einzuziehen, um<br />

sich zum König zu erheben und seine königliche Macht auszuüben,<br />

erfüllte Zuversicht ihre Herzen. Während sie ihren Auftrag ausführten,<br />

teilten sie den Freunden <strong>Jesu</strong> ihre glühenden Hoffnungen mit.<br />

Die Erregung griff um sich und steigerte die Erwartungen der Menge<br />

ins Ungemessene.<br />

<strong>Jesu</strong>s folgte dem jüdischen Brauch, der beim Einzug eines Königs<br />

üblich war. Wie einst die Könige Israels auf einem Esel ritten,<br />

so auch <strong>Jesu</strong>s, und es war vorausgesagt worden, daß der Messias auf<br />

diese Weise in sein Reich kommen werde. Kaum saß <strong>Jesu</strong>s auf dem<br />

Füllen, als lautes Jubelgeschrei die Luft zerriß. Die Menge begrüßte<br />

ihn als Messias, ihren König. <strong>Jesu</strong>s nahm jetzt die Huldigung an,<br />

die er vorher niemals gestattet hatte, und die Jünger sahen darin den<br />

Beweis, daß ihre frohen Hoffnungen, ihren Herrn auf dem Thron<br />

Israels zu sehen, verwirklicht würden. Auch die Volksmenge war<br />

überzeugt, daß die Stunde ihrer Befreiung gekommen sei. Sie sah<br />

im Geiste die römischen Heere besiegt aus der Stadt getrieben und<br />

Israel wieder als eine unabhängige Nation. Alle waren froh erregt;<br />

sie wetteiferten miteinander, <strong>Jesu</strong>s zu huldigen. Äußerliche Pracht<br />

und königlichen Prunk konnten sie zwar nicht entfalten, aber sie<br />

gaben ihm die Verehrung ihrer frohen Herzen. Sie konnten ihm<br />

keine kostbaren Geschenke überreichen, aber sie breiteten ihre Kleider<br />

wie einen Teppich auf seinen Pfad und streuten Olivenblätter<br />

und Palmzweige vor ihm her. Sie konnten dem Triumphzug keine<br />

Standarten voraustragen, aber sie schnitten die weitausladenden<br />

Palmzweige ab, die Zeichen des Sieges, und schwenkten sie unter<br />

Jubel und Hosiannarufen hin und her.<br />

Im Weiterziehen nahm die Menge beständig zu durch Leute, die<br />

von dem Kommen <strong>Jesu</strong> gehört hatten und nun eilten, sich dem Zug<br />

anzuschließen. Immer mehr mischten sich unter die Schar und fragten:<br />

„Wer ist der?“ Matthäus 21,10. Was bedeutete diese Erregung<br />

der Menge? Sie alle hatten schon von <strong>Jesu</strong>s gehört und erwarteten,<br />

daß er sich in die Hauptstadt begeben würde; doch sie wußten auch,<br />

daß er bisher jeden Versuch, ihn zum König zu krönen, abgewiesen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!